Chapter 27

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Ich hatte schon ein paar Stunden gewartet, dass meine Mum nach Hause kommt. Aber als es schließlich fast elf Uhr war, konnte ich meine Augen kaum mehr offen halten. Mein Kater Doug war meine einzige Gesellschaft während ich faul über ihr weiches Fell strich. Er lag ausgestreckt auf meinem Bauch, sein leises Schnurren entspannte mich, langsam kraulte ich ihn hinter den Ohren.

Widerwillig stand ich vom Bett auf, putzte mir schnell die Zähne und kämmte meine Haare bevor ich zurück unter die Decke schlupfte.

„Let’s go to bed, Doug.“ Flüsterte ich.

Er schien der gleichen Meinung zu sein, wie er sich neben mich legte und einschlief. Meine Finger schalteten die Leselampe neben meinem Bett aus. Ich hatte meine Augen erst für einige Sekunden geschlossen, da vibrierte mein Handy. Ich knurrte bis ich schließlich die Fläche rechts neben mir abtastete. Der Bildschirm leuchtete hell, meine Augen fest zusammengepresst hielt ich mein Handy über meinen Kopf.

Von: Lucy

„Wanna catch up tomorrow? X“

Ich lächelte bevor ich zurückschrieb, ich hatte mich entschieden dass wir uns im Coffee Shop um die Ecke treffen sollten. Ich hatte nicht wirklich Lust auf etwas heißes zu trinken aber sie hatten einen krank guten Smoothie. Zoe und Charlotte würden auch kommen und ich realisierte, wie sehr ich meine Freunde vermisst hatte. Seitdem ich sie das letzte Mal gesehen hatte war so Einiges passiert. Ich war so mit Harry beschäftigt gewesen dass ich sogar vergessen hatte ihnen zu sagen, dass ich jetzt seine Freundin war. Das Gefühl beschlich mich, dass sie neugierig auf unsere Situation waren. Wir waren uns inzwischen sehr vertraut. Sie wussten nichts über die schmerzhaften Erlebnisse in Harry’s Vergangenheit. Aber das war etwas, das ich zwischen Harry und mir behalten würde. Sie mussten nicht wissen, was mit seinem Vater los war oder was er gemacht hatte. Harry vertraute mir. 

Es war fast, als ob Harry gewusst hatte, dass meine Gedanken von ihm beherrscht wurden. Ich lächelte als ich die SMS las, die gerade auf meinem Handy angekommen war.

Von: Harry

„Goodnight, Beautiful. X“

Seine einfachen Worte ließen mich lächeln. Und in dieser Nacht waren meine Träume voll von einem atemberaubenden Jungen mit lockigen Haaren. 

Ich drehte mich knurrend um, als eine Hand meine Schulter fasste und mich vorsichtig wachrüttelte.

„Bo.“

„Ugh.“

Ein belustigtes Lachen war zu hören. Ich brauchte einige Sekunden um zu das fröhliche Geräusch zu erkennen bevor ich hochfuhr und meine Mum fest an mich drückte.

„Mum.“ Lächelte ich. „I missed you so much.“

Sie küsste meine Haare wie ich sie so festhielt. Die nächste Stunde über saß meine Mum an meinem Bett und wir redeten. Unser grauer Kater rollte sich auf ihrem Schoß zusammen während sie ihn sanft streichelte. Dem kranken Verwandten, den sie besucht hatte, ging es immer besser. Sie glaubte sogar, dass er in einer Woche oder so wieder völlig gesund sein würde. Naja, das war ihre eigene Mediziner-Meinung. Die Zeit die sie weggewesen war bedeutete, dass meine Mum ein paar zusätzliche Stunden als Krankenschwester in dem Krankenhaus wo sie arbeitete machen musste. Also würde ihre innere Uhr sie –obwohl sie jetzt wieder zuhause war – tagsüber schlafen lassen, damit sie abends arbeiten konnte. Ich war enttäuscht aber es gab nicht viel, was ich dagegen tun konnte.


Ich spielte mit dem Strohalm in meinem Saft während ich den anderen Mädels beim Sprechen zuhörte, meine Gedanken bei ganz anderen Sachen. Als ich hochschaute, war Charlotte’s Kopf zur Seite gelegt, ihre Augen scannten neugierig mein Gesicht . Ich schaute sie fragend an bis sie anfing zu sprechen.

„How far have you gone with Harry?“

Überrascht riss ich meine Augen auf und hustete verlegen. Ich starrte willkürlich im Raum herum, beobachtete die anderen Tische im Coffee Shop, verzweifelt hoffte ich, dass niemand unsere jetzt ziemlich persönliche Unterhaltung mithörte. Meine Backen wurden auf einen Schlaf knallrot.

„You don’t have to answer, I’m just curios.“ machte sie weiter.

Jetzt warteten auch die anderen Mädchen gespannt auf meine Antwort. Lucy’s Strohalm steckte in ihrem Mund, während sie ohne es zu merken ihr Getränk lautstark austrank. Das unangenehme Geräusch lenkte ich kurz ab.

„Umm.“ Flüchtig blickte ich in ihre Gesichter. 

Ich wusste nicht genau, wie ich es formulieren sollte. Das Thema hatten wir davor noch nie wirklich angesprochen. Ich rutschte aus meiner zusammengesunkenen Haltung und setzte mich aufrecht hin. Meine Augen scannten noch einmal die umliegenden Tische.

„He…H-Harry…we had dry sex.“ stotterte ich.

Ich began mich unwohl zu fühlen als ich sah wie eine Frau hinter Zoe tadelnd den Kopf schüttelte. Sie stand auf, nahm ihre Zeitung mit und verließ den Coffee Shop. Mein beschämter Blick glitt zurück zu meinen Freundinnen. Lucy’s Mund formte ein ‚O‘ bevor sie ihren Kopf in Verwirrung schüttelte und wartete, dass ich es ihr erklären würde.

„There was a sheet between us…You sort of do the motions of sex but without him beng inside of you.“ erklärte ich.

“So you were both naked with a sheet between you?” fragte Zoe.

Ich war immer noch rot, aber ihre Offenheit in der Unterhaltun war etwas das ich bewundernswert fand. Wir redeten nicht nur über dieses Thema als wäre es vollkommen unschuldig, sondern wir taten es an einem öffentlichen Ort.

„No, no. We had underwear on.“ sagte ich schnell. Mein Kopf sank leicht nach unten, ich vermied ihren Blickkontakt. „But Harry took his boxers off.“ Schob ich schnell hinterher.

Ich hörte ein Kichern, sofort wusste ich dass es Lucy war.

„So he dry humped you?“ fragte Charlotte. “With a sheet.”

Ich verzog mein Gesicht vor Ekel.

„It was more romantic als das.“ protestierte ich. „Ugh, I hate that term. It makes us sound like immature, hormonal teenagers. I prefer to call it non-penetrative sex.”

“But you are hormonal teenagers.” Kicherte Lucy.

“Harry’s twenty.” Sagte ich leise dazu.

„Hmm, I thought he was our age.“

Die drei zuckten die Schultern, bevor die Aufmerksamkeit wieder auf mich gelenkt wurde. 

„What else have you done?“ führte Zoe ihre Befragung fort.

Ich wusste, dass sie nur neugierig war. Ich war die erste in unserer kleinen Gruppe, die sexuell etwas mit einem Jungen hatte. Es war nur normal, dass sie mich diese Fragen fragten aber ich fühlte mich etwas überfordert. Ich war nicht sicher, wie ich mir die Dinge selber erklären sollte. 

„He’s, umm, pleasured me orally.“ Antwortete ich, meine Backen wieder knallrot.

„Oh my gosh.“ Meinte Charlotte. „What was it like?“

Keine Chance dass ich das irgendwie im Detail erklären würde.

„I don’t really have a base for comparison. Bur it was pretty mindblowing.” Gab ich zu.

Ich konnte nicht anders, als schüchtern zu lächeln, wie ich zurück an die Zeit dachte, die ich mit Harry in seinem Zimmer verbracht hatte. 

„Have you done anything for him?“

Die Frage überrumpelte mich. Das Einzige was ich darauf antworten konnte war diese eine Mal, wo ich ihn dazu brachte, dass in seine Boxer kam. Aber sogar da war er voll angezogen. Naja fast.

„Has he asked you about it?“ fragte Zoe.

Ich schüttelte den Kopf. Harry hatte mich nicht ein einziges Mal aufgefordert, ihn mit dem Mund zu befriedigen. Vielleicht wollte er mich nicht unter Druck setzen. Aber ganz sicher wollte er, dass ich den Gefallen erwiderte. Ich hatte verstanden wie das Ganze allgemein ablief, aber meine fehlende Erfahrung ließ mich im Nachteil dastehen.

„Maybe you should have a go. I mean he’s experienced, that way he can tell you how to do it and what he likes.”

Es sah wirklich einfach aus, aber der Gedanke daran, das Ganze wirklich auch zu machen machte mir Angst. Es schien, als ob es immer Harry war, der alles Sexuelle zwischen uns anfing, immer er der Bestimmende. Wie sollte ich das Thema denn überhaupt angehen? Ich blieb einige Sekunden an der Idee hängen bevor ich mich daran erinnerte, dass Harry nicht wirklich schüchtern war, wenn es um solche intimen Sachen ging. Ich war mir ziemlich sicher, es würde ihm nichts ausmachen, wenn ich meine Neugier zum Ausdruck brachte.

„But it’s Harry.“ Ich wurde rot.

“All the more reasons.” Lachte Lucy.


Meine Mum war zur Arbeit gegangen und ich war wieder mal alleine. Einige Bücher lagen auf meiner Bettdecke verstreut während ich mit mir haderte, welches ich zuerst lesen sollte. Nach dem augen-öffnenden Gespräch mit meinen Freundinnen hatte ich den restlichen Nachmittag im großen Bücherladen in der Stadt verbracht. Ich setzte mich in einen von den großen bequemen Sesseln und zog einige interessante Bücher heraus. Ich schnappte mir den Umschlag von einem der dickeren Bücher und stapelte die anderen neben meinem Bett auf. So langsam hatte ich eine immer größer werdende Sammlung. Meine Mum hatte immer gesagt, ich könnte eine Bücherei aufmachen bei der Menge an Büchern, die ich las.

Meine Gedanken wurden von den Wörtern auf der ersten Seite aufgesogen. So sehr, dass ich nicht hörte, wie sich meine Tür öffnete. Mein Körper lag ausgestreckt auf der Matratze, das Buch ganz nah an mein Gesicht gehalten während ich in der fesselnden Geschichte versank. Die Bewegung auf meinem Bett erschreckte mich ein bisschen. Aber ich wusste genau, wer es war. Er gluckste tief, ließ seine großen warmen Hände meine Beine hochgleiten, während er näher zu mir kroch. Ich hielt immer noch mein Buch hoch, versuchte gegen das Lächeln auf meinen Lippen anzukämpfen.

„Are you ignoring me?“ hörte ich seine raue Stimme.

Ein Zeigefinger griff das Buch und drückte es runter. Ein verwuschelter Lockenkopf kam zum Vorschein, gefolgt von einem Paar grün funkelnder Augen. Grübchen drückten in seine Wangen als er mich belustigt anschielte. 

„How could I ingnore you?“ zog ich ihn auf.

Harry grinste.

“Hello, Beautiful.”

Lippen kamen runter auf meine, sie ließen einen sanften Kuss auf meinen liegen. Aber sein Gesichtsausdruck veränderte sich nur Sekunden später. Sein freches Grinsen verschwand während er mich aufmerksam beobachtete. 

„You know, you should really lock your front door.” Sagte er mit gerunzelter Stirn.

„I-I didn’t know it was open.“ gab ich leise zu.

“Anyone could have just come in.” fuhr Harry fort, ein Hauch von Ärgernis in seiner Stimme.

“Clearly.” Wies ich zu ihm während er seine Position beibehielt, über meinen Körper gebeugt.

Ich sah wie sich Harry’s Kiefer bei meiner Antwort anspannte, offensichtlich nicht allzu glücklich mit meiner Unvorsichtigkeit.

„Just lock it next time, ok?“

Da lag eine gewisse Härte in seinem Ton. Das überwältigende Grün in seinen Augen verdunkelte sich ein bisschen. Ich fühlte mich wie ein Kind, dass ausgeschimpft wurde weil es nicht brav gewesen war. Ich denke er konnte sehen, dass ich nervös wurde wenn er sprach. Harry’s Züge wurden wieder sanfter. Die Ellbogen gebeugt, ließ er sich auf mich fallen und küsste mich auf die Backe.

„I just want you to be safe, Bo.“ flüsterte er leise.

Meine Augen fielen bei seiner Nähe zu, das erlaubte mir seinen hypnotisierenden Geruch in mich aufzunehmen. Lockige Haare kitzelten auf meiner Haut.

„I’ll keep it locked.“ Sagte ich ihm leise.

„Good girl.“ Lächelte er.

Er rieb seine Nase an meiner, bevor er seinen Kopf zu meinem Nacken neigte. Harry’s ablenkende Küsse zogen meine Aufmerksamkeit weg von seinen wandernden Händen, die langsam unter mein Top gekrochen waren. Ich ließ einen Schrei hören, als seine langen Finger begannen, mich an den Seiten zu kitzeln. Er lachte während ich weiter kicherte, meine Lungen schnappten nach Luft. Meine Hände drückten fest gegen seine Schultern, er erlaubte mir, ihn von mir runter auf die Matratze neben mich zu rollen.

Er grinste breit, zeigte seine Grübchen während ich von Bett krabbelte. Verzweifelt wich ich seiner spielerischen Berührung aus. Ich hob das Buch, das inzwischen heruntergefallen war vom Boden auf. Harry beobachtete mich, seinen Kopf auf die Seite gelegt bis ich die zugeschlagene Seite gefunden hatte und das Buch wieder auf meinen Nachttisch gelegt hatte.

„Do you want to go to the fair?“ fragte Harry plötzlich.

“The funfair?” fragte ich zurück.

Ich konnte mir Harry kaum auf einem Event vorstellen, das ‚fun‘ im Namen hatte. Ich meine nicht, dass es langweilig war, bei ihm zu sein Harry war alles außer das. Trotzdem, sein oft dunkles Verhalten gab den Eindruck, dass er nicht wirklich in so einen Platz mit grellen Lichtern, Achterbahnen und Zuckerwatte passen würde.

„I-I mean, we don’t have to, but my…” er stoppte für eine Sekunde um zu überlegen “umm, well, I’ve been told apparently girls like that sort of thing.”

Ich konnte nicht anders als zu lachen wie er so herumdruckste. Es war abnormal für Harry’s Charakter, normalerweise war ich es, die wegen ihm stotterte. Sein Stottern machte mich nachdenklich, ob er jemals ein Mädchen auf ein Date genommen hatte, bei dem kein Alkohol oder Club im Spiel war. Die leichte Röte auf seinen Wangen verriet die Antwort. Er schmollte, griff meine Hand und zog mich auf seinen Schoß. Sein Gesicht schmiegte sich in meinen Nacken.

„Stop laughing at me.“ Grummelte er.

Meine Finger strichen ein paar von seinen dunklen Locken nach hinter, während sein Gesicht wieder auftauchte. Ich setzte ihm einen kleinen Kuss auf die Backe.

„I’d love to go tot he funfair with you.“ lächelte ich.


DARK » ÜBERSETZUNGWhere stories live. Discover now