Kapitel 25

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Seit dem Weinfest ist fast eine Woche vergangen. Dain und ich haben über Instagram ein paar Mal geschrieben und auch ausgemacht, uns irgendwann noch einmal zu treffen, allerdings haben wir bis heute noch nichts ausgemacht.

Ich bin gerade mit meiner Schicht im Café fertig geworden und machte mich auf zum Parkplatz um nach Hause zu fahren, da sah ich Dain an einem schwarzen SUV lehnen. Er trug ein T-Shirt und eine Jeans, anstelle des gewohnten Anzugs. Seine Augen waren von einer dunklen Sonnenbrille bedeckt und er sah gerade auf die Uhr an seinem Handgelenk, fast schon so, als würde er auf jemanden warten. Ich ging zu ihm. "Was machst du denn hier?", fragte ich interessiert. Er sah auf und fing an zu lächeln. "Hi, Kylie. Ich war mir nicht sicher, ob du hier lang kommst." Verwirrt sah ich ihn an. "Ich habe auf dich gewartet."

"Auf mich?", fragte ich ihn ungläubig. Er nickte nur und sagte dann: "Heute ist der einzige Abend, an dem wir beide frei haben. Ich wollte mit dir heute Abend bei mir ein wenig kochen. Spagehtti Carbonara, das war damals dein Lieblingsessen. Ich war mir nicht sicher-" Ich unterbrach ihn. "Das klingt wunderbar. Soll ich dir dann hinterher fahren? Ich kann ja mein Auto nicht einfach so hier stehen lassen, schließlich muss ich morgen früh wieder zur Uni."

"Oh, ich könnte dich auch morgen zur Uni fahren, wenn du möchtest."

"Und wie komme ich dann nach Hause?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich fahre dich", sagte er dann nach einer kurzen Zeit. "Ersthaft?", lachte ich kurz. "Ja, ich hatte geplant, dich hier abzuholen und am Ende auch nach Hause zu bringen." Er hat das alles geplant? Wow. "Hm, ich lasse mein Auto nur ungern irgendwo stehen, aber hier ist es eigentlich recht sicher. Meinetwegen." Ich zuckte kurz mit den Schultern, war aber bedacht darauf, nicht gelangweilt zu klingen oder ihm die falschen Zeichen zu geben. "Super, dann steig ein." Dain drehte sich um und öffnete die Beifahrertür. Ich kletterte schon fast auf den Sitz und Dain schloss dann vorsichtig die Tür. Er ging um den SUV herum und stieg dann an der Fahrerseite an. Wir schnallten uns an und er fuhr los. "Ich hoffe, das kommt jetzt nicht zu plötzlich oder so." Ich winkte ab. "Ach nein, das passt schon. Heute Abend hatte ich nichts geplant." Ich schaute eine Weile aus dem Fenster. "Wegen Noah brauchst du dir auch keinen Kopf machen", fing Dain an. "Er übernachtet heute bei einem seiner Freunde."

"Hat er morgen denn keine Schule?", fragte ich überrascht. Als Kind durfte ich unter der Woche nie bei Freunden übernachten, nur weil ich am nächsten Tag zur Schule musste. "Nein, er hat frei aufgrund einer Lehrerkonferenz."

"Ganz ehrlich, wegen sowas vermisse ich die Schule manchmal", lachte ich. "Ja, das stimmt. Noah hat so viel frei, da bin ich manchmal schon sehr neidisch auf ihn." Dain sah mich kurz grinsend an, bevor er wieder auf die Straße sah. "Warum fahren wir eigentlich zu dir und kochen?", fragte ich ihn dann neugierig. "Weil ich mir dachte, dass du keine Lust auf ein teures Restaurant hast und da du gerade von der Arbeit kommst, wollte ich dir lieber etwas gemütliches bieten." Wow, er hat alles durchdacht. Noah wird nicht da sein, somit haben wir unsere Ruhe und er hat extra darauf geachtet, dass ich mich dabei nach der Arbeit wohlfühle. Ich bin erstaunt und auch geschmeichelt. Er gibt sich wirklich Mühe dabei.

Als wir bei ihm ankamen, war in der Küche schon alles vorbereitet. Auf dem Herd standen zwei Töpfe, wobei in dem einen sogar schon Wasser war. Auf der Fläche lagen schon eine Packung Nudeln und ein Block Parmesan. Dain setzte seine Sonnenbrille ab und legte sie auf die Kücheninsel, danach kam er auf mich zu und nahm mir meine Tasche und meinen Cardigan ab. Eigentlich brauchte ich ihn nicht, da es warm genug war, aber heute morgen, als ich aus dem Haus ging, war es dennoch sehr frisch, so habe ich ihn einfach mitgenommen. Dain stellte sich, als er wiederkam, ans Waschbecken und waschte sich die Hände. Nachdem er fertig damit war, tat ich es ihm gleich. Er nahm sich ein Holzbrett und holte Speck aus dem Kühlschrank, welchen er dann auf das Brett legte. "Machst du das Nudelwasser schon einmal warm? Salz habe ich schon dran gemacht, das brauchst du also auch nicht mehr." Ich antwortete ihm nicht, sondern schaltete nur den Herd an und machte dann den Deckel auf den Topf. "Wie viel Nudeln soll ich denn machen?"

Ich will dich nicht verlierenWhere stories live. Discover now