Kapitel 17

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Ich schaute noch einmal auf mein Handy. Ich bin angekommen. Vor mir erstreckte sich ein großes Grundstück mit einem riesigen weißen Haus. Das Gebäude hatte großes Fenster und ich konnte erkennen, dass jemand zuhause ist. Nicht nur durch das Licht, das nach draußen schien, sondern auch durch die dunkle Gestalt, die durchs Haus huschte. Die Einfahrt war so breit, dass hier ohne Probleme zwei Autos nebeneinander stehen könnten und man wäre immer noch in der Lage, ohne Probleme ins Auto ein- und auszusteigen. Geradeaus durch führte die Einfahrt zu Geragen die rechts im Haus integriert waren. Das Auto könnte man auch ohne Probleme wenden, da sich der Hof um ein rundes Beet schlängelte, also konnte man dort im Kreis rumfahren. Im Beet waren mehrere verschiedene Buschsorten gepflanzt, die aber vermutlich zur selben Art gehören, denn wirklich unterscheiden konnte man sie nur in der Form der Blätter. In der Mitte stand ein hoher Baum. Der Rasen um den Hof sah gepflegt und getrimmt aus. Er schien genug Wasser zu bekommen, da er ein schönes saftiges Grün als Farbe hatte. Vom Hof führte ein kleiner Steinweg zur Haustür.

Ich atmete tief ein und aus und dann setzte ich den ersten Fuß auf das Grundstück. Vorsichtig tastete ich mich voran. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich hier nicht hinkommen sollte. Vielleicht liegt es daran, dass das alles so luxuriös aussah und ich nur eine normale Studentin bin, aber ich habe ein komisches Gefühl. Die dunkle Gestalt huschte weiter durchs Haus, es sah aus, als sei sie in Eile. Zwischen den Büschen im runden Beet sah plötzlich eine Person auf und ich zuckte vor Schreck zusammen. "Guten Tag, ich wollte sie nicht erschrecken, Miss", sagte der Mann. Miss? Für wen hält er mich? Verwirrt grüßte ich ihn zurück. Da er ein erwachsener Mann war und im Beet hockte, nahm ich an, er war ein Gärtner. Andererseits sah ich nirgends ein Auto von einer Gärtnerfirma.

Die Tür bestand fast nur aus Glas und war auch, wie die Fenster, mit schwarzem Holz umrandet. Ich klingelte an und mein Herz fing an, noch schneller als ohnehin schon zu schlagen. "Ok, Kylie, bleib ganz ruhig. Du schaffst das", flüsterte ich zu mir selbst und atmete tief ein. Kurz darauf sah ich auch schon Dain, wie er auf die Tür zuging und sie für mich öffnete. "Hey", sagte ich verlegen. Er trug einen schwarzen Anzug mit passender Krawatte und ein weißes Hemd. Seine Haare waren auf der rechten Seite, also seine linke Seite, nach hinten gekämmt und auf der linken Seite hingen ihm einige Strähnen ins Gesicht. Er sah mich auch kurz an und sagte dann: "Hey, schön dich zu sehen. Komm rein." Dann trat er zur Seite. Ich putze meine Schuhe kurz an der kleinen Türmatte ab und trete dann ein. Es ist erstaunlich. So groß und hell, aber durch die schwarzen Akzente trotzdem edel gehalten. Zu meiner rechten Seite ging eine Treppe nach oben. Das Geländer war schwarz und die Treppen aus weißem Stein. Oben gab es wie eine Art Balkon nur im Haus. Ich konnte einfach so auf die oberste Etage gucken. Je länger ich mir das ansah, desto weiter ging mein Mund auf. Durch ein Räuspern zog Dain die Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er sah leicht amüsiert über meine Reaktion aus. Kurz darauf setzte er sich auch schon in Bewegung und ging voraus. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie er die Tür geschlossen hatte. Genau vor uns stand eine riesige schwarze Küche mit passender Kücheninsel und direkt daneben, da wollte Dain scheinbar auch hin, erstreckte sich ein großes L-Förmiges Sofa aus braunem Leder. Auf dem Boden lag ein cremefarbener Teppich und auf ihm ein kleiner Glastisch. Mit einer Geste bedeutete Dain mir, dass ich mich setzen sollte. Ich folgte seiner Anweisung und setzte mich auf das Ende des Sofas, nahe den Fenstern. Sobald ich saß, verschwand Dain, währenddessen zog er sein Jackett und die Krawatte aus. Ich nutze die Gelegenheit, um mich weiter umzuschauen. Gegenüber von mir erhob sich eine Wand, gepflastert mit schwarzen Steinen. In der Mitte war ein Kamin in der Wand eingelassen. Etwas mit Abstand fand sich daneben eine weitere Öffnung mit Holz. Über uns unter dem Kamin waren sowas wie graue Regale angebracht, sie waren verziert mit Fotos und auf dem unteren stapelten sich ein paar Bücher. "Möchtest du etwas trinken?", rief mir Dain zu. "Nur ein Wasser bitte."

Ich will dich nicht verlierenWhere stories live. Discover now