- Konsumgier -

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Ich schreibe für eine Gesellschaft, deren Konsumgier nur mit harten Sex-und Gewaltdarstellungen befriedigt werden kann. Dies spiegelt ein Gesellschaftsbild wieder, in dem der Konsument nicht mehr zwischen dem tatsächlichem Mordbericht in der Zeitung und der Morddarstellung im Kino unterscheidet. Vielleicht kann er es auch nicht mehr unterscheiden. Es ist ein neues Zeitalter, wo Realität und Fiktion ineinander übergehen. Wir leben in einer Zeit, wo Pädophile und Mörder mit ihren Taten prahlen und hierzu als Vermittlungsmedium das Internet benutzen. Mithilfe diverser Foren weisen diese kranken Verbrecherstolz auf ihre Taten, doch meistens werden sie nicht ernst genommen. Diverse Filme wie „Cannibal Holocaust"(1980),„Blair Witch Project"(1998) oder" Paranormal Activity"(2007) versuchen hingegen eine Realität vorzutäuschen oder die Realität nachzuahmen und finden gerade hierdurch eine große Anhängerschaft. Die tatsächlich existierende Gewalt, der wir durch Nachrichten oder Zeitungen täglich ausgesetzt sind, verliert für uns zunehmend ihre reale Form und wird zur Gewohnheit. Es ist das Zeitalter, in dem die Realität fiktive Formen annimmt, und die Fiktion versucht sich aus ihren trügerischen Fesseln zu befreien, um ein Stück realer zu werden. Willkommen in der ersten Hälfte des21.Jahrhunderts, in dem wir die Gewalt nicht nur zweidimensional auf dem Fernsehbildschirm verfolgen können, sondern auch in 3D dargeboten bekommen (in unglaublichem Dolby Surround und den neuesten digitalen Errungenschaften unserer hochtechnisierten Zeit). Es macht den Leuten Spaß, die Eingeweide und Körperstücke mithilfe von einzigartigen 3D- Effekten in alle Richtungen fliegen zu sehen.

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