Kapitel 12

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Gähnend stand öffnete ich meine Augen, und streckte mich im liegen.
Ich blinzelte paar Male und stand anschließend auf. Sofort suchte ich nach mein Handy, was ich auch fand. Es war fast 13 Uhr.
Erst jetzt merkte ich die vielen verpassten Anrufe und die Nachrichten. Sie waren abwechselnd von den Zwillingen.

Ich wählte Juan's Nummer und wartete bis er abnahm. "Gülcan wo bist du? ist was passiert", rief er direkt ins Telefon. "Beruhig dich", erwiederte ich nur leise. "Wo bist du?", Fragte er erneut. "Zuhause, wo sonst?", antwortete ich lachend. "Darf ich nicht mal meinen Samstag ausschlafen", rief ich empört ins Telefon und nahm seinerseits nur ein Kichern war. "Wir sind bei Rojin Teyze und Ramazan Amca, komm jetzt, deine Mutter sagt, wir wollen frühstücken.", nuschelte er schnell ins Telefon. Ich seufzte nur. "Komm jetzt", sagte er strenger. Unten hörte ich Geräusche und wusste das es Can ist, wer sonst?
"Ich bin neu aufgestanden, iss, ich esse zuhause und komme etwas später", erklärte ich.
Er seufzte genervt und flüsterte: "Immernoch die gleiche Kleine Hexe" ins Telefon und ich lachte lauthals.
Ich ging mit mein Handy in der Hand Richtung Küche. "Übertreib doch nicht", motzte ich ihn, nach meinen Lachanfall, an.
"Juan, komm essen", hörte ich als Juan was erwiedern wollte. "Tamam", schrie er und ich entfernte automatisch mein Handy vom Ohr.
"Cane?", fragte er, als sei ich eingeschlafen. Cane, so nannten mich einige. "Jaa?", fragte ich ihn. "Ich gehe jetzt essen, wir warten hier auf dich", sagte er und wir verabschiedeten uns.

Ich hatte mir ein Kaffee gemacht und trank ihn. Nachdem es ausgetrunken war, lief ich die Treppen hoch ins Gästezimmer, wo ich frische Klamotten nahm. Ich verschwand im Bad und duschte warm.
Fakt ist, egal wie warm es draußen ist, ich kann einfach nicht kalt duschen.
Nachdem ich fertig war trocknete ich mich und zog mir meine Klamotten an, was aus einer schwarzen engen Hose und einen weißen Oberteil bestand. Ich föhnte meine welligen langen Haare und ließ sie offen, über meine Schulter fallen.
Anschließend nahm ich meine Schminktasche und zog mir einen schönen Eyelinerstrich, was meine blaue Augen betonte. Anschließend tuschte ich meine langen, dennoch Dichten Wimpern.
Nein, ich benutze kein Concealer oder Make up, es verschwand bei mir sofort und ich fang immer an zu schwitzen, wenn ich etwas auftrug, egal ob Creme oder Concealer oder Make up.

Zufrieden ging ich aus dem Bad zu mein Schlafzimmer, um mir eine Strickjacke drüber zu ziehen. Erneut ging ich in die Küche und machte mir ein Spiegelei.
Ich legte mein Spiegelei vorsichtig in ein Teller und dann auf den Tisch. Ich nahm mir Brot aus den Ofen und aus den Kühlschrank Kleinigkeiten, wie Butter, Oliven und Salami. Nachdem mein Çay (Schwarztee) fertig war setzte ich mich hin und fing an zu essen.
Ich nahm mein Handy und ruft Juan an. Ich wollte meine Mutter nicht sehen, ich hatte sie enttäuscht. Sie hat alles versucht, und das sollte ich schätzen, was ich nicht getan hab.
"Güle", rief er ins Telefon. "Kommst du jetzt?", redete er einfach weiter.
"Dir auch Hallo, und nenn mich nicht GülEE", fauchte ich ihn an. Ich hasste es wenn mich jemand GülE nannte.
Er lachte nur. "Te were?", fragte er mich. (kommst du?)
"Ere, eze werim, ama en neçen parke?", fragte ich ihn. (ja, ich komme, aber sollen wir noch ins Park gehen?)
Er seufzte. "Vor was drückst du dich?", fragte er mich ernst. "Nichts", sprach ich hektisch.
"Lüg nicht!", rief er. "Sag mir was los ist, kleine"
Ich konnte ihn doch nicht erzählen, dass ich gezwungen wurde mit Can zu schlafen.
Ich hörte hinter mir ein Räuspern und drehte mich Sekundenschnelle nach hinten, wo Can stand.
"Erzähle ich dir später, tamam?", fragte ich Juan höflich, nachdem ich mich wieder nach vorne drehte.
"Ich will es jetzt wissen", sagte er ernst. "Wenn nicht muss ich es selbst heraus kriegen".
Ich merkte das Can vor mich stand, stand ich sofort auf und ging Richtung Wohnzimmer. "Juan, ich habe meine Mutter enttäuscht", erzählte ich ihn enttäuscht von mir selber. "Mehr will ich nicht erzählen".
"Komm und sprich mit ihr, sie wird dir verzeihen", sagte er sanft. "Ich habe Angst", erwiederte ich.
"Aber ich komme jetzt, bis später", sagte ich. "Bis später, kleine", sagte er. "Ich bin nicht klein", sagte ich frech und fing an zu lachen. Er wusste, dass ich es liebte, wenn er mich "kleine" nennt.
Wir legten auf und ich suchte meine Autoschlüssel und meine Hausschlüssel. Ich nahm mir eine Tasche und packte Geld und andere wichtige Dinge rein. Ich kontrollierte noch mal die Küche, ob was an ist. Gerade als ich gehen wollte spürte ich eine Hand an meiner Schulter, die mich nach hinten zog, so das ich fast gefallen wäre. Can.
"Wohin?", fragte er. "Interessiert dich ein Scheiß", sagte ich voller Hass. "Gülcan", ermahnte er mich. "Lass mich los", schrie ich und versuchte meine Hand von seiner zu entziehen, ich könnte jetzt kotzen. "Wohin gehst du?", fragte er wütend. "Lass mich", schrie ich. Im nächsten Moment hob er seine Hand und schlug mir mit der Handfläche direkt gegen die Wange. Ein Schmerz durchzog meine Wange und mir kamen die Tränen. Einzelnd fanden sie ihren Weg. Diesmal schaffte ich es meine Hand von seiner zu entziehen und lief direkt nach draußen in mein Auto. Ich wischte mir meine Tränen weg und beruhigte mich erstmal. Nach viertel Stunde fuhr ich los. Mein Herz pochte als ich klingelte. Die Tür wurde von meiner Mutter auf gemacht. Ihre Augen wurden glasig. Meine ebenso. "Annem", flüsterte ich und sie schloss mich in eine sanfte Umarmung, wo mir einige Tränen die Wange entlang liefen. "Es tut mir leid, Anne", flüsterte ich. "Verzeih mir", murmelte ich. "G-", ich unterbrach sie: "wir wissen beide du hast alles richtig gemacht, also lass es. Schade dir nicht selbst. Du bist die Beste Anne, danke für alles."
"Ach Kecam", sagte sie mit Tränen in den Augen und drückte mich näher zu sich. (Ach meine Tocher)

Nachdem ich mich löste und Juan und Tuana begrüßt habe setzten wir uns ins Wohnzimmer. "Rojin", brüllte die Stimme, des Mannes die mich 19 Jahre groß gezogen hat. Der ich mein Leben anvertraut hab und der es so missbraucht hat.

Als er ins Wohnzimmer stürmte guckte er mich emotionslos und wendete sich an meine Mutter. "Was will sie hier?", fragte er monton. Mir kamen sofort die Tränen.

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Danke für die ganzen Reads und Votes. ♡

Gülcan & Can - Wird das lange halten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt