Kapitel 9

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"Anne, bitte Hilf mir", schrie ich weinend, während ich mit geballten Fäusten gegen die abgeschlossenen Tür schlug.
"Du hast mir versprochen, dass mir nichts passiert", schluchzte ich.

"Keca min", schluchzte sie. (Meine Tochter)
"lasst sie raus, das könnt ihr nicht tun", schrie sie die anderen an, von denen kein Ton kam.

Can räusperte sich. "lass es uns hinter uns bringen", sagte er ausdruckslos und abwartend.

Mein Weinen wurde nur lauter.
Er würde doch nicht gegen meinen Willen mit mir schlafen? Mich vergewaltigen?

"Nein, nein", schrie ich immer noch weinend.
"Anne", kreischte ich, als er wütend näher trat, und mich packte.

"Lasst meine Tochter", hörte ich die schmerzerfüllte Schrei meiner Mutter. Sie schlug gegen die Tür und schrie: "Can, lass meine Tochter".

Ihr weinen war schmerzvoll und wurde lauter, sie schlug nicht mehr gegen die Tür und ihr Weinen wurde weiter, wahrscheinlich habt der Mann, der sich trauriger Weise Vater nennt, sie weg gezogen.

"Lasst mich", weinte ich Kraftlos.
Meine Stimme wurde immer leiser und kratziger.

Mühevoll kriegte mich Can ins Bett, was komplett weiss war.

Ich kreischte. Ich weinte, ich schlug, um mich herrum.
Er riss mir meine Klamotten vom Leib.
Ich will das nicht.
Ich starb innerlich.
Stumme Tränen liefen meine Wange entlang.

Verdammt er schaffte es.. mich gegen meinen Willen zu vergewaltigen. Ich weinte stumm, kraftlos lag ich da.

Ich nahm meine Sachen vom Boden und zog sie mir mühevoll an. Ich war wie gelähmt. Ich war schwach. Alleine fühlte ich mich.

Ich wimmerte leise vor mich hin und zog meine Beine an mein Körper und schlang meine Arme um meine Beine. Ich wippte vor und zurück.

Die Tränen liefen ununterbrochen meine Wange entlang, sie waren lauwarm.

Ich nahm garnichts mehr um mich wahr. Ich konnte nicht mehr. Wie erstarrt war ich. Wie eine Geisteskranke, wippte ich erstarrt mit weit geöffneten Augen hin und her.

Nur der Schmerz und ich.

Wie ich schon sagte, ich war verdammt nochmal Schwach.

Wie das alles geschah?

Rückblende

Ich nahm Stimmen wahr, öffnete aber nicht meine Augen. Etwas in mir sagte, ich sollte lauschen.

"Ich will wissen ob Gülcan noch Jungfrau ist", nahm ich Can's Mutter's Stimme wahr.

Mein Herz schmerzte und pochte gegen meine Brust.

"Natürlich ist sie es", verteidigte meine Mutter mich, mit einen strengen Stimme.

"Rojin", warnte mein Vater meine Mutter wütend.

Mir wurde mulmig.

Sie seufzte genervt.

"Natürlich könnt ihr tun und lassen was ihr wollt, sie ist jetzt eure", sagte mein Vater freundlich.

Verdammt, das Tat weh.

Was dazu brachte das ich meine Augen weit aufriss, sie aber schnell schloss, da ich wissen wollte, was passieren wird.

"Wir wollen das sie mit Can schläft sobald sie wach ist", sagte Can's Vater bestimmerisch.

Ich riss meine Augen erneut auf und schrie auf.

Jeder guckte mich geschockt an.

"Nein, das könnt ihr nicht verlangen", schrie ich.
"Anne bitte"

Mein Vater wurde natürlich wütend und packte mich am Oberarm und zog mich auf die Beine.

"Ramazan, lass sie inruhe", schrie meine Mutter, meinen Vater an.

"Baba, bitte.", schrie ich, wobei man meinen Schmerz raus hören konnte.

Meine Mutter versuchte mir zu helfen, vergeblich.

"BITTE ALLES NUR DAS NICHT", schrie ich und die Tränen fanden ihr weg.

So schnell ging es, das mein Vater mich in den Zimmer schmiss und abschloss.

"Bitte", flüsterte ich weinend und lies mich fallen.

Im nächsten Moment kam auch Can und wieder schlossen sie die Tür ab.

Rückblende Ende

Ich nahm wieder meine Umgebung wahr, als ich Wasser in mein Gesicht spürte.

Erst jetzt nahm ich den Druck um mich wahr. Vom Geruch wusste ich das es meine Mutter war, die ihre Arme um mich schlang.

Ich war immer noch wie erstarrt, das sie mich nicht interessierte.

Im nächsten Moment riss ich mich von ihr los und sprang auf.

Sie guckte mich verheult und bittend an.

"NEIN", schrie ich. "Lass mich, du hast dein Versprochen gebrochen".
Warnend schaute ich sie an.

"IHR SEID ALLE GLEICH", kreischte ich und ging immer weiter nach hinten.

"Gülcan", weinte sie.

"Xalas, Nein, lasst mich", schrie ich voller Hass. (Fertig)

Ich drehte mich um und lief direkt raus. Zum Glück hatte ich mich vorher angezogen.

Ich lief und kam nach halbe Stunde, verschwitzt und verweint bei Songül an.

Ich klingelte einmal und ließ mich fallen. Sie öffnete die Tür und im nächsten Moment schrie sie "Gülcan, Was ist passiert, Askim?"

Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und schluchzte. Mein Hals tat weh und war trocken.

Irgendwie schaffte ich es aufzustehen und so saßen wir auf ihren Sofa.

"Ich w-wollte nicht kommen", sagte ich aufgebracht, als ich mich beruhigt hatte. "Aber ich habe niemanden".

Wieder liefen die Tränen meine Wange entlang.

Songül zog mich in eine sanfte Umarmung.

"wir sind Schwestern, ja?", sagte sie selbstsicher.

"E-Er", ich brach ab.

"Wer? Can? was hat er gemacht?", fragte sie sanft.

"Hat mi-mich ver-verge-waltig", stotterte ich.

Ihr Körper spannte sich an. Sie strich mir sanft über den Rücken, als sie realisierte was ich sagte.

"Seine Eltern wollten das", weinte ich leise vor mich hin.
"Anne konnte mich nicht beschützen".

Songül zwang mich, zu duschen, was ich auch tat. Anschließend zog ich mir die gemütlichen Sachen an, die sie mir rausgesucht hat.

Ich fühlte mich bisschen besser, nachdem ich Songül alles erzählte und ich geduscht hatte.

Aber das Gefühl dreckig und nutzlos zu sein war immer noch stärker.

Ich fühlte mich als, wenn mir jemand mein Herz durchschnitten, und mir mein Leben genommen hat.

Irgendwann fiel ich in ein traumlosen Schlaf.

Gülcan & Can - Wird das lange halten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt