Kapitel 7

12.3K 379 38
                                    

Heute würde ich mit Meyrema Teyze, also Can's Mutter, mit meine Mutter und Asli ein Kleid aussuchen.

Ich zog mir schnell meine schwarze Jeggins, und meine Weinroten Pulli an.
Ich band meine langen welligen Haare zu einen Dutt und rannte nach unten, da die schon warteten.

"Ez hatim", sagte ich genervt, da mir deren meckern echt auf die Nerven ging. [kurd.: hier; Ich bin gekommen]

Wir wurden von Riza Amca nach Hannover gefahren, da Asli meint, es gäbe viele schöne Kleider dort.

Riza Amca, ist Can's Vater, logischerweise.

Nach einer 2 Stunden lange Fahrt kamen wir an und gingen rein. Wir guckten uns um, bis Asli ein quieken von sich gab.
Was sich verdammt komisch anhörte, so das ich mir mein Lachen unterdrückte.

"Yenge, Yenge hol das", schrie sie und zeigte auf ein Kleid.

Es war ein schönes weisses Hochzeitskleid, es war schlicht. Es war nichts besonderes, dennoch hatte es etwas an sich. Es war trägerlos und bis zur Taille hauteng. Es hatte Muster drin.
Ab der Taille wurde es bisschen breiter, aber nicht sehr breit.

Wir schauten uns nach anderen um, und ich probierte einige an.

Ich zog das letzte Kleid an, was ich mir selbst ausgesucht hatte.

Ich betrachtete mich im Spiegel, es war perfekt. Mein Wunschkleid. Ich sah im Kleid wunderschön aus, war das wirklich ich?

"Los Gülcan", motzten die schon, was mich aus meine Gedanken zog.

Ich guckte mich ein letztes mal an und ging raus aus der Umkleidekabine, um es den anderen vorzustellen.

Sie sahen mich geschockt an, und ich guckte misstrauisch. Steht mir das garnicht?

"Es ist wunderschön", rief Asli und ihr fiel eine Träne über die Wange. Ja, meine Asli war sehr sensibel.

Ich lächelte erleichtert als auch Meyrema Teyze und meiner Mutter Tränen die Wangen entlang liefen. Das hieß nämlich, es gefällt ihnen.
Ich ging auf sie zu und umarmte sie.

"Wunderschön keca min, wunderschön", flüsterte meine Mutter mir ins Ohr. [Meine Tochter]

Es brachte mich zum Weinen. Ich habe mir den Moment anders vorgestellt.
Ich wollte einen Jungen heiraten den ich liebte, den ich mir aussuchen durfte. Nur so war es leider nicht.

"Psht, Negri keca min", sagte meine Mutter beruhigend. [Weine nicht, meine Tochter]

Ich erwiederte nichts und ging wieder in die Umkleide und zog das Kleid aus. Man kann es schaffen alleine An und Auszuziehen, was sehr praktisch war.

Wir kauften das Kleid und gingen in einigen anderen Läden shoppen.

Am Abend fuhren wir dann zurück. Es war gegen 23 Uhr, als wir Zuhause ankamen.

Natürlich ist Can's Familie, nachdem sie uns ablegten, nach Hause gefahren.

Ich sagte meiner Mutter das ich schlafen gehen würde.

Erschöpft schmiss ich mich auf mein Bett, nachdem ich meine Abendroutine beendet hatte.

Viele Fragen flogen plötzlich durch mein Kopf. Wie würde es eigentlich weiter gehen, nach der Hochzeit?
Werden wir uns ignorieren? Wird jeder seinen eigenen Weg gehen?
Werden wir uns INEINANDER VERLIEBEN?

Ich wusste es nicht. Mal sehen was das Schicksal uns vorbereitet hat.

In drei Tagen ist es so weit. Heute war Mittwoch und am Samstag sollte die Hochzeit statt finden.
Ich war jetzt schon nervös. Dabei hatten wir nicht mal was großes geplant.

Ich überlegte doch nicht am letzten Tag abzuhauen, vielleicht am Arsch der Welt?
Ich sah auf die Uhr und musste leider feststellen, das die Zeit viel zu schnell vorbei ging. Denn wenn ich jetzt nicht anfange mich für die Schule bereit zu machen, würde ich zuspät kommen.

Also machte ich mich fertig und stieg in mein Auto, da ich noch 10 Minuten Zeit hatte fuhr ich zum Bäcker und kaufte mir eine Kleinigkeit. Mein Kaffee durfte nicht fehlen.

Gülcan & Can - Wird das lange halten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt