Kapitel 41

68 10 0
                                    

[...] Mittlerweile sind wir schon ein paar Minuten durch den Wald gelaufen und in der Ferne konnte ich nun den Basketballplatz sehen, auf den ich zeigte. Er war noch etwa 100 Meter von uns entfernt. „Dort vorne ist der Basketballplatz.“ „Ah.“... Mit einem wissenden Grinsen sahen wir uns an, während wir langsam nebeneinander stehen blieben und uns bereit machten. „Drei.“ „Zwei.“ „Eins.“ „Los!“ Sofort sprinteten wir los, gefolgt von den Hunden, und dieses Mal rannte ich auch viel schneller als vorher. Jetzt holte Taddl mich auch nur ganz knapp ein, er war etwa einen Meter hinter mir, und wenig später kamen wir beide am hohen Zaun neben dem Basketballplatz an. „Gewonnen.“, grinste ich frech und lief nun hinter den Zaun. Zum Glück war hier auch keiner. „Ich fordere Revanche.“ Ich kicherte. „Die Herausforderung nehm' ich gerne an.“ Mit einem festen Handschlag besiegelten wir dieses Versprechen, bevor wir erstmal unsere Rucksäcke an den Zaun stellten. Die Hunde machten auf der anderen Seite Pause. „Dehnen wir uns zuerst?“, fragte ich. „Klar.“ Ich nickte und lehnte mich erstmal nach vorne. Glücklicherweise war ich sehr gelenkig, also konnte ich ohne Probleme meine Beine umarmen. Was Taddl machte, sah ich nicht, bis ich mich im Spagat auf den Boden setzte und meinen Oberkörper und meine Arme dehnte. „Als ob du Spagat kannst.“, schmunzelte Taddl und setzte sich mir gegenüber. „Ja. Und du kannst das auch lernen.“, scherzte ich. „Naaah, ich mag mein Becken lieber im Ganzen. Und so gelenkig muss ich auch nicht sein.“ „Na gut.“, kicherte ich und wenig später halfen wir uns auch gegenseitig beim Dehnen. Also ich half ihm und irgendwie kam es dann dazu, dass ich auf seinen Schultern saß. So wollte er eigentlich weiter seine Beine dehnen, aber er war nur leicht nach vorne gebeugt und das ohne sich abzustützen. Seine Bauchmuskeln mussten also absolut krank trainiert sein. Wow. „Ok. Reicht für heute.“, meinte er irgendwann angestrengt, griff nach meinen Oberschenkeln und stand auf. „Oh, von hier oben ist die Luft echt frisch.“, scherzte ich, „Ich sollte öfter auf dir reiten.“ Taddl kicherte und sah zu mir rauf.  „Was bekomm' ich denn dafür?“ „Mmh... Die Möglichkeit, Gewichte zu heben, ohne ins Fitnessstudio gehen zu müssen.“ Leicht wippte er. „Bringt das überhaupt was, wenn du so leicht bist?“ „Naja, ich wiege ja nicht nichts. Du bist wohl einfach viel zu stark.“ Er schmunzelte. „Vielleicht... Aber das hat ja eigentlich nur Vorteile.“ „Das stimmt.“ Nun ließ er mich erstmal wieder runter und ich lief zu meinem Rucksack. „Wie wär's mit Musik, während wir spielen?“ „Gerne.“ Ich nickte und packte erstmal den Ball aus, bevor ich mein Handy mit einer Musikbox verband und dann für ein paar Sekunden Baller von Taddl laufen ließ. Wenig später stoppte ich jedoch. „Kleiner Scherz.“ „Ach, lass' das ruhig laufen. Der Rapper klingt ganz nice, kennt man den?“ Belustigt ging ich auf meine Basketball-Playlist, startete aber noch kein Lied. „Ach, das war nur mein absoluter Lieblingsrapper. Und ich war auch schon bei all seinen Touren.“ „Achja?“, schmunzelte er und mein Lächeln wurde breiter. „Ja. Er ist sehr talentiert.“ Er kicherte und nun startete ich die Playlist, bevor ich mit dem Ball zur Mitte des Spielfeldes lief. „Wollen wir?“ „Mhm.“ Er stellte sich vor mich und wir machten uns ein bisschen locker, bevor ich anfing, den Ball zu dribbeln. Im Dribbeln war ich besonders gut, also fing ich erstmal langsam an, doch im Laufe des Spiels stellte ich fest, dass ich in Taddl einen würdigen Gegner gefunden hatte, der es mir nicht leicht machte. Wir waren auf einem ähnlichen Level, manche Dinge konnte er besser, manche Dinge konnte ich besser, aber unser Spiel war so fließend und machte so viel Spaß, dass ich alles um uns herum vergaß. Die Musik tat ihr Übriges, um diesen Moment in mein Hirn zu brennen und ich liebte es einfach... Wir spielten noch ewig, zwischendrin hatte ich auch mal meine Jacke ausgezogen, und mittlerweile waren wir auch richtig durchgeschwitzt, was sich aber auch mal gut anfühlte. Irgendwann wurden wir dann aber doch mal fertig und ließen uns fast schon bei unseren Rucksäcken fallen, bevor wir etwas tranken. Meine Flasche trank ich fast auch aus, aber das brauchte ich jetzt. „Das war gut.“, keuchte ich, während ich meine Flasche weg packte. „Mhm.“ Nachdem Taddl auch seine Flasche weg gepackt hatte, zog er noch sein lockeres T-shirt aus, womit er dann kurz über seine Stirn tupfte. Ok, das war sehr attraktiv, vor allem weil er jetzt so verschwitzt war. „Wir müssen öfter mal spielen.“, meinte er dann und ich lächelte. „Unbedingt. Nur dann sollte ich vielleicht andere Klamotten anziehen.“ Gespielt angeberisch und stolz streckte er seine Brust raus und stemmte seine Hände in seine Hüften. „Tja, du hast wohl nicht damit gerechnet, dass ich dich so zum Schwitzen bringen würde.“ Ich kicherte. „Stimmt.“ Nun sah ich runter zu meinem Crop top, welches so durchgeschwitzt war, dass es teilweise an meinem Körper klebte. „Das könnte ich eigentlich auch mal ausziehen.“, stellte ich fest und zog es schließlich aus. Daraufhin sah Taddl mich etwas überrascht an. „Du bist irgendwie muskulöser als ich dachte.“ Ich lächelte breiter. „Ich steck' eben voller Überraschungen.“ „Das glaub' ich dir. Machst du denn irgendeinen bestimmten Sport?“ „Also jetzt nicht im Verein oder so, aber mein Vater hat meinen Geschwistern und mir seit unserer Kindheit Boxen beigebracht.“ „Oha. Heißt das, du bist mittlerweile auf Profi-Level?“ „Ja.“, antwortete ich stolz, „Aber ich benutz' nur Boxsäcke.“ „Nicht schlecht. Und das alles ist hinter einer süßen Fassade versteckt.“ „Ach, das ist noch lange nicht alles.“ „Dann will ich dich auf jeden Fall noch besser kennen lernen.“ Ich kicherte. „Das lässt sich einrichten.“

StreamerWhere stories live. Discover now