Kapitel 22

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Ein paar Sekunden blieb ich jetzt auch auf dem Boden, meine Zuschauer jubelten mittlerweile wieder, aber kurz nachdem ich dann wieder aufgestanden bin, versuchte ich etwas unsicher, meine Zuschauer zu beruhigen. Tatsächlich klappte es sogar und es wurde nach und nach ruhiger in der Halle. „Darf ich bitte um euer Gehör bitten?!“, rief ich durch die Halle und es war sofort ganz ruhig. „Ich weiß, dass heute ein besonderes aufregender Tag für uns alle ist! Aber ich würde euch bitten, eure Stimmen zu schonen und vorsichtig zu sein, damit sich keiner verletzt! Ich hätte auch nicht gedacht, so viele von euch zu treffen, vielen Dank dafür!“ Kurz musste ich mich räuspern. „Vielleicht könnten wir alle mal etwas frische Luft gebrauchen! Wenn ihr mich also begleiten wollt, bitte vorsichtig!“ Nun startete ich wieder meinen Vlog und begab mich dann auf den Weg nach draußen aufs Messegelände. Dort hatten meine Zuschauer auch mehr Platz und es war nicht mehr so stickig, was manchen von ihnen sichtlich gut tat. „Sind jetzt alle draußen?“, fragte ich und musste ein wenig hüpfen, um zu gucken, ob noch Zuschauer raus kamen, was der Fall war. Deshalb lief ich noch ein Stück weiter, ich wollte ja auch nicht die Türen versperren, und wenig später hatte ich dann einen Platz gefunden. „Darf ich die Security bitten, etwas näher zu kommen?“ Sie machten den Kreis um mich herum so klein wie möglich, es waren ja dennoch um die dreißig Leute, und jetzt konnten auch meine Zuschauer näher zu mir kommen. So konnte ich sie auch mal richtig ansehen und in den nächsten etwa zwanzig Minuten unterhielt ich mich auch mit so vielen wie möglich, was ich ziemlich schön fand. Irgendwann musste ich mich jedoch auf den Weg zur Autogrammstunde machen, was ich auch allen erzählte, und dann machten wir uns gesittet auf den Weg zu meinem Tisch, der sich in einer anderen Halle befand. Dort angekommen sprach ich kurz mit ein paar Mitarbeitern, bevor ich mich bereit machte. Ich legte meine filmende Kamera neben mich, stellte meinen Rucksack unter den hohen Tisch, an dem ich stehen musste, und nahm ein paar Stapel Autogrammkarten hervor, genauso wie einen Stift. Währenddessen hatten sich meine Zuschauer so gut es ging angestellt, wobei ich das Ende der Schlange nicht mal sehen konnte. Und dann durfte ich die erste Zuschauerin richtig treffen. Sie weinte sehr stark und kam mit leicht ausgebreiteten Armen zu mir, während sie fragte: „Darf ich dich umarmen?“ Sofort breitete ich meine Arme aus und antwortete: „Ja natürlich.“ Sofort schlang sie ihre Arme fest um meine Hüfte und schluchzte in meinen Pullover. „Aww, bitte nicht weinen.“, versuchte ich sie zu beruhigen und strich sanft über ihren Rücken. Als sie sich dann löste, tupfte ich vorsichtig ihre Tränen mit meinem Ärmel weg und sprach ein bisschen mit ihr. Sie bekam ein Autogramm, wir machten zwei Fotos zusammen und zum Abschluss umarmten wir uns nochmal kurz, bevor ich die nächste Zuschauerin ein wenig kennen lernen konnte. [...] Ich hatte nun schon unzählige Autogramme gegeben, Fotos und Komplimente gemacht und allgemein mit Zuschauern interagiert und ich war mehr als fasziniert von all ihren Geschichten, dass ich diesen Tag definitiv zu den Schönsten meines Lebens zählte. Ich versuchte auch mein Bestes, mir für jeden viel Zeit zu nehmen, doch das wurde kurz unterbrochen, als viele plötzlich wieder anfingen zu schreien und zu jubeln. Da sah ich verwundert rauf und bemerkte, dass alle in dieselbe Richtung sahen. Ich folgte ihren Blicken und als ich dann sah, wer dort lief, klappte mir der Mund auf.

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