Kapitel 2

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Es ist Montag und Kapitel Nummer 2 ist da... Vielen Lieben Dank für euer Feedback, vor allem die privaten Nachrichten haben mich gefreut 🤍

Das Kribbeln im Bauch, was er dabei hinterlassen hat, versuche ich zu ignorieren. Jedoch kreisen meine Gedanken immer wieder um den Blonden und unsere Abmachung. Ich kuschle mich noch ein wenig mehr in den Hoodie von Thilo, während ich mich weiter in den Sitz sinken lasse und dann ebenfalls meinen Blick aus dem Fenster gleitet. In meinem Kopf tauchen plötzlich Bilder auf, welche eindeutig sind. Immer und immer wieder spielt sich das selber Szenario ab. Langsam kommt er auf mich zu und legt dann seine Lippen auf meine. Zu oft war genau das in den letzten Wochen passiert und jedes Mal stieg das schlechte Gewissen dem Brünetten gegenüber an. Ich riskiere einen Blick auf den Beifahrersitz und beobachte Dag einen Moment, wie er dem Taxifahrer etwas erzählt, welcher allerdings nur desinteressiert nickt. Vincent hingegen hat noch immer seinen Blick aus dem Fenster gerichtet und scheint seinen Gedanken nachzuhängen.

Knappe fünfzehn Minuten später verabschiedet sich Dag und torkelt auf seinen Hauseingang zu. Der Taxifahrer wartet noch einen Moment, bis die Haustür aufgeschlossen und er im Hausflur verschwunden ist. Ich will gerade dem Fahrer meine Adresse nennen, jedoch unterbricht Vincent mich und nennt ihm seine. ,,Was soll das?" Ich lasse meinen Blick zur Seite schweifen, während er mich überrascht ansieht. Der Fahrer sieht uns über den Rückspiegel an und schüttelt nur amüsiert den Kopf. Zwanzig Minuten später hält er erneut, während Vincent dem Fahrer einen Schein überreicht und dann aus dem Taxi steigt. Ich folge ihm trotzig und warte ungeduldig darauf, dass er die Haustür aufschließt.

Langsam und unsicher auf den Beinen steige ich nach ihm die Treppen nach oben und lehne mich gegen die Wand, als er die Wohnungstür öffnet und mir den Vortritt lässt. ,,Vincent! Ich will einfach nur schlafen." Seufze ich, als er einem Arm um mich legt und mich zu sich zieht. Er löst sich wieder und verschwindet weiter in seiner Wohnung.  Ich schlüpfe aus meinen Schuhen und folge ihm dann in den offenen Wohnbereich. ,,Nenn es Pyjama-Party!" Süffisant grinsend sieht er mich an und ich schüttele nur den Kopf. ,,Ich nehm mir jetzt ein Shirt aus deinem Schrank und dann leg ich mich in dieses Bett und schlafe!" Um meine Worte zu verdeutlichen zeige ich auf seine Schlafzimmertür und kehre ihm den Rücken zu. ,,Charlotte warte! Bitte!" Ich halte in meiner Bewegung inne und drehe mich wieder zu ihm. ,,Was willst du von mir?" Ich verdrehe die Augen und sehe ihn abwartend an. ,,Hab ich dir schon mal gesagt, dass du ziemlich heiß bist, wenn du sauer bist?" zwinkert er und erntet dafür einen Schlag gegen den Oberarm.

Er überbrückt unseren Abstand mit einem Schritt und legt die Arme um meine Taille, aus welchen ich mich direkt wieder wegschiebe und sein Schlafzimmer betrete. Ich öffne die mir gegenüberliegende Tür, trete vor seinen Kleiderschrank und greife nach einem T-Shirt. Mir bewusst, dass sein Blick auf mir liegt, streife ich mir die Kleidung vom Körper und ziehe mir das Shirt über. Mit langsamen Schritten gehe ich auf sein Bett zu und lasse mich in die weiche Matratze fallen. Die Decke ziehe ich mühevoll über mich und schließe die Augen. ,,Schlaf gut." höre ich ihn leise flüstern und die Matratze senkt sich neben mir. Ich antworte schon gar nicht mehr, sondern drifte immer weiter in meinen Schlaf ab.

Am nächsten Morgen werde ich durch die Sonnenstrahlen geweckt, welche durch die offene Gardinen scheint. Ich drehe mich langsam auf die Seite und mein Blick fällt direkt auf Vincent, welcher noch immer friedlich schläft. Einen kurzen Moment überlege ich, bis ich leise die Beine aus dem Bett schwinge und nach meinen Klamotten greife. Mit leisen Schritten schleiche ich aus dem Schlafzimmer und tapse ins Badezimmer, wo ich mich ein wenig frisch mache. Das Shirt lege ich zusammengefaltet auf dem Rand der Badewanne ab und schlüpfe in meine Sachen von gestern.

,,Wo willst du denn hin?" Erschrocken zucke ich zusammen, als ich aus dem Bad trete. ,,Wolltest du abhauen?" Ich schüttele den Kopf, gebe mich dann aber geschlagen. ,,Vielleicht schon!" Ich zucke mit den Schultern und lasse meine Tasche sinken. ,,Frühstücken wir noch zusammen? Ich brauch aber als allererstes eine Kopfschmerztablette." Schon schlürft er in die Küche und ich folge ihm. Ich lehne mich gegen die Küchenzeile und beobachte ihn, wie er in einem der Schränke nach einem Schmerzmittel sucht. Zufrieden schließt er die Tür wieder und schenkt mir ein Lächeln.

,,Immer noch sauer?" Er hebt eine Augenbraue und sieht mich fragend an. Langsam überbrückt er die wenigen Schritte zwischen uns und bleibt direkt vor mir stehen. Ich verlor mich kurz in seinen Augen und nicke dann nur stumm. Er rutscht noch ein Stück näher an mich heran und sieht mir direkt in die Augen. ,,Dabei sollte ich eigentlich sauer auf dich sein." murmelt er und ich sehe ihn überrascht an. ,,Warum das denn?" Er lacht kurz auf. ,,Der Pulli von Thilo!" ,,Ernsthaft? Du bist sauer, dass er mir seinen Hoodie gegeben hat? Mir war einfach nur kalt und er war halt aufmerksam." Er zischt etwas unverständliches und legt seine Hände auf meiner Taille ab. ,,Du hattest auch eine Jacke in der Hand!" zucke ich mit den Schultern. ,,Ach nee! Vielleicht hätte Dag da etwas geahnt!" zicke ich ihn an, überrascht sieht er mich an.

Ich will mein Problem zurück- Vincent SteinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt