Kapitel 1

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Das erste Kapitel ist da....
ich bin so gespannt, was ihr sagt. Ab sofort gibt es jeden Montag ein neues Kapitel, da die Story bereits fertig geschrieben ist, kann vielleicht auch mal ein zweites kommen (je nachdem wie gut es euch gefällt) 🤍 Und jetzt viel Spaß beim Lesen

,,Schön, dass du da bist!" Freudig nimmt mich Dag, einer meiner besten Freunde, zur Begrüßung in den Arm. ,,Ich lasse mir doch keine Party von dir entgehen!" zwinkere ich und betrete die Location für den heutigen Abend. Kurz lasse ich meinen Blick durch den geschmückten Raum gleiten, bis ich dem Brünetten wieder meine Aufmerksamkeit schenke. ,,Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen!" Er zieht eine Grimasse und lässt mich somit lächeln. ,,An mir liegt es nicht!" zucke ich mit den Schultern. ,,Bedien dich an der Bar und genieß den Abend!" Ich schiebe mich an ihm vorbei und steuere auf die kleine Bar gegenüber zu. ,,Charlotte?" Ich drehe mich um und blicke direkt in das Gesicht von Anna, welche mich überrascht ansieht. ,,Gut siehst du aus!" murmelt sie, als sie ihren Blick über mich gleiten lässt. Sofort verfallen wir in einen oberflächlichen Smalltalk und lassen die vergangenen Monate kurz Revue passieren. Anna war eine alte Schulfreundin von Vincent und Dag. Immer wieder waren wir uns über den Weg gelaufen, aber mehr als oberflächliche Gespräche, schaffte ich nicht mit ihr aufzubauen.

Im Verlauf des Abends treffe ich immer wieder auf mir bekannte Gesichter, welche ich teilweise Monate nicht gesehen hatte. Jedoch fällt mein Blick auch immer wieder auf den großen Blonden, welcher mich hin und wieder anlächelt. Hin und wieder spüre ich seinen Blick auf mir, schenke ihm aber wenig Beachtung. Ich entschuldige mich kurz bei Thilo und verschwinde auf Toilette. Ich zucke erschrocken zusammen, als auf dem Rückweg plötzlich jemand nach meiner Hand greift. ,,Ich wollte dich nicht erschrecken." höre ich ihn sagen. ,,Hast du aber!" Er verdreht nur die Augen und sieht mich mit einem unschuldigen Lächeln an. Er blickt sich kurz um und legt dann eine Hand auf meiner Taille ab.

,,Ich hab nicht gedacht, dass ich den ganzen Abend darauf warten muss, bis du mir Beachtung schenkst!" intensiv sieht er mich an. ,,Ich dachte, du willst nicht, dass Dag Verdacht schöpft!" Überrascht sieht er mich an und schüttelt den Kopf. ,,Das will ich auch immer noch nicht, aber ich dachte, dass wir wenigstens ein Bierchen zusammen trinken und du mich nicht den ganzen Abend ignorierst." Ich nicke und folge ihm daraufhin zur Bar, wo er zwei Flaschen Bier bestellt und mir direkt eine reicht. ,,Wo schläfst du heute?" Fragend sieht er mich an. ,,Ich geh mal nach Dag schauen, ist ja schließlich seine Party." ,,Das war nicht die Antwort auf meine Frage." Ich zucke kurz mit den Schultern und lasse ihn stehen.

,,Lotte!" Schon leicht lallend kommt mir Dag entgegen und hält mir seine Flasche zum Anstoßen entgegen. ,,Nüchtern bist du auch nicht mehr, oder?" Allerdings spüre auch ich, wie sich der Alkohol langsam bemerkbar macht. ,,Man wird nur einmal 38!" lacht er und schon ist er wieder in der Menge verschwunden. Ich bleibe nicht lange allein, da sich Anna wieder zu mir gesellt und mich in ein Gespräch verwickelt. ,,Seit wann trägst du die Haare wieder lang?" Sie sieht mich fragend an und ich seufze. ,,Seit der Trennung von Tom! Verändert man dann als Frau nicht die Haare?" Aus großen Augen sieht sie mich an, während ich nur nicke. ,,Lange Geschichte!" winke ich ab und versuche auf ein anderes Thema auszuweichen.

Seit der Trennung von Tom waren jetzt knapp sechs Monate vergangen und noch immer gab es Momente, in welchen er präsent war und meine Gedanken einnahm. Ich dachte, dass er der Mann ist mit dem ich mein Leben verbringen würde. Der Mann mit dem ich mir sogar hätte vorstellen können eine Familie zu gründen und in den nächsten Jahren den Nachnamen zu teilen. Doch dazu sollte es nicht kommen. Innerhalb weniger Minuten waren alle Pläne für eine gemeinsame Zukunft geplatzt. Ich hatte eine Tasche gepackt und war bei einer Freundin untergekommen.

Tom hatte noch tagelang versucht mich zu erreichen und immer wieder schrieb er, dass er sich entschuldigen wollte. Ich hatte auf keinen seiner Versuche reagiert und ein paar Tage später die restlichen Sachen, die ich brauchte, aus der gemeinsamen Wohnung geholt und den Schlüssel auf den Esstisch gelegt. Nach wenigen Wochen war es dann auch offiziell. Er war in einer neuen Beziehung mit seiner Arbeitskollegin, welche er mir immer als gute Freundin vorgestellt hatte. Nach knapp sechs Jahren Beziehung war ich plötzlich wieder allein, aber vor allem einsam.

Ich schüttele kurz den Kopf und nehme den letzten Schluck aus der Flasche, während sich langsam der Raum geleert hat. Die ersten Gäste hatten sich schon kurz nach Mitternacht verabschiedet und nur noch die Band der Jungs war übrig geblieben. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits kurz nach drei ist. ,,Lotti!" Ich verdrehe die Augen, denn ich hasste diesen Spitznamen und das wusste Dag. Er sieht mich schief grinsend an. ,,Wir räumen langsam zusammen. Vincent lässt fragen, ob wir uns ein Taxi teilen? Da könnte erst ich zu Hause raus und deine Wohnung liegt ja dann auf dem Weg." Ich muss mich konzentrieren seinen Worten zu folgen, nicke dann aber zustimmend. Ich wusste, dass Vincent nochmal die Chance ergreifen würde.

Eine halbe Stunden später herrschte wieder Ordnung und wir standen vor der kleinen Holztür der Location und warteten auf das Taxi. Es war zwar erst Mitte Juli, aber trotzdem hat es bereits ein wenig abgekühlt und der Regen tat sein übriges. ,,Zieh den an! Nicht, dass du hier erfrierst." Erschrocken sehe ich auf und greife nach dem Hoodie, welchen Thilo mir in die Hand drückt. ,,Kriegst du das nächste Mal wieder!" Ich ziehe ihn über und sofort lässt die Gänsehaut nach. Die Jungs beginnen zu grölen, als ein Taxi nach dem anderen in die Straße einbiegt. Wir verabschieden uns und ich rutsche auf die Rückbank. Während Dag auf dem Beifahrersitz Platz nimmt, rutscht Vincent zu mir auf. Seine Hand streift sanft meine, als er den Sicherheitsgurt anlegt. Sofort schellt mein Kopf nach oben und ich sehe ihn ungläubig an. Er schenkt mir nur ein verstohlenes Grinsen und lässt dann den Blick aus dem Fenster gleiten, während die Straßenlichter an uns vorbei ziehen.

Ich will mein Problem zurück- Vincent SteinWhere stories live. Discover now