Kapitel 12

238 21 4
                                    

Diese Art von Kuss ließe jede Frau sich unglaublich begehrt fühlen

und es steigerte meine eigene Begierde ins Unermessliche,

dass er ausgerechnet mich küssen wollte.

>> Harlow <<

„Wie lange müssen wir noch hierbleiben?", seufzte ich, während mein Blick auf der grünen Wiese hinterm Haus lag. Obwohl es Draußen eisig sein musste, strahlte heute die Sonne. Ich wollte raus. Ich fühlte mich wie ein eingesperrtes Tier.

Schritte erklangen hinter mir, bis ich schließlich Wärme in meinem Rücken spürte.

„Hier", sagte er und reichte mir etwas über die Schulter. Ich griff danach und schaute hinunter.

„Eine Maske?", wunderte ich mich. Ich drehte mich zu ihm herum. Eine Strähne seines sonst perfekt gegelten Haares hing ihm in die Stirn, dadurch wirkte er noch verruchter als ohnehin schon.

„Du wirst sie brauchen. Wir gehen aus", informierte er mich.

Ich hob fragend die Brauen und wartete auf eine Ausführung seiner Aussage, doch er blieb stumm stehen und blickte nur offen zurück. Ich kam nicht umhin festzustellen, dass sich das dunkelblaue Hemd perfekt an seine Burstmuskulatur schmiegte.

„Wohin?", hakte ich nach und wedelte ungeduldig mit der Maske in meiner Hand.

„Das siehst du schon früh genug."

Ich seufzte, setzte mir aber dann die Maske auf. Das Atmen war durch das Ding nicht ganz so leicht, jedoch bedeutete es ein Stück Freiheit zurückzuerlangen.

„Können wir einen Zwischenstopp bei einem Gynäkologen machen? Oder bei meiner Mutter? Ich muss nach ihr sehen", bat ich ihn.

„Das hat Zeit. Deiner Mutter geht es gut. John passt auf sie auf. Wir sind morgen zum Essen eingeladen", gab er zurück.

Ich ließ die Schultern hängen. Wahrscheinlich müsste ich versuchen heimlich abzuhauen, damit ich endlich einen Arzt aufsuchen konnte. Ich war nicht dumm. Waylen zog es bewusst in die Länge.

„Was ist mit einem Besuch bei einem Gynäkologen?", gab ich noch nicht auf.

„Später."

„Waylen. Ich sollte damit nicht warten", seufzte ich.

„Möchtest du nun raus, oder nicht?"

„Warte mal. Wir sind morgen zum Essen eingeladen?", echote ich seine Worte von zuvor. Irgendwie war diese Information nicht ganz zu mir durchgelangt.

„Deine Mutter hat uns eingeladen."

„Wann hast du mit meiner Mutter gesprochen? Sie reagiert nicht auf meine Anrufe", wurde ich etwas lauter.

„Ich habe heute früh mit John telefoniert. Sie war in seiner Nähe und hat die Botschaft übermittelt", erklärte er ruhig.

„Ich fasse es einfach nicht. Wieso spricht sie mit euch, aber nicht mit mir?"

„Weil sie eine erwachsene Frau ist, die sich nicht von ihrem Kind bevormunden lassen will."

Ich atmete durch. Das war einfach nur bizarr. Drehte die gesamte Welt jetzt durch und stellte sich gegen mich? Ich war doch nicht die böse in dieser Geschichte.

„Ich rufe sie jetzt an", murrte ich.

„Lass es bleiben. Wir haben etwas vor. Andernfalls bleiben wir hier", erwiderte Waylwen.

Ihr wahnsinniges HerzWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu