Prolog

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Liebe Leser*innen,

ich hatte euch einen zweiten Teil versprochen und endlich geht es weiter.

Zunächst: „Like a dizzy spell" wurde umbenannt in „Sein zerbrechlicher Besitz". Zudem habe ich die gesamte Geschichte überarbeitet. Eventuell macht es Sinn die Story nochmal zu lesen, ehe ihr mit dem zweiten Teil beginnt.

Zur Story:

Auch diese Geschichte könnte euch triggern. Ein Hauch Stalking. Etwas mehr Gewalt, Alkoholismus, Drogenkonsum und auch sexuelle Handlungen werden hier zu finden sein. Es ist ein erotischer Dark Romance Roman. Lest es also bitte mit bedacht und dem Wissen, dass es sich um reine Fiktion handelt.

Feedback:

Wie immer bitte ich euch hin und wieder Feedback zu hinterlassen. Es zeigt Autor*innen eure Wertschätzung, aber auch woran man noch arbeiten muss. Ich freue mich immer von euch zu lesen.

Und nun viel Vergnügen 😊

Prolog

>> Harlow <<

Ich war erschöpft. So unglaublich, allumfassend müde. Ich konnte einfach nicht mehr. Meine Belastungsgrenze war erreicht und ich wollte heulen. Ich wollte fluchen und schreien. Ich wollte die Welt niederbrennen.

Das alles half mir nur nicht weiter, deswegen saß ich hier. Kuschelig lag die Decke um meine Beine und die Deckenleuchte spendete Licht, aber ich fand kein wohliges Gefühl in der Situation.

Ich wollte weg. Es musste doch einen Ort geben, an dem es nicht so weh tat. Ein Ort, der fernab von Menschen war. Es gäbe niemanden, der wissen wollen würde, wie es mir ginge. Diese Frage hasste ich. Was antwortete man schon darauf? Gut? Nein. Es ging mir nicht gut. Es gab aber keinen Menschen auf dieser Welt, der tatsächlich die Wahrheit hören wollte. Wenn Menschen nach dem Wohlbefinden eines anderen fragten, dann wollten sie die echte Antwort gar nicht hören. Sie wollten nur einem das Gefühl geben gehört zu werden, damit sie anschließend von ihren eigenen Problemen erzählen konnten.

Ich war es so leid. Alles in mir schmerzte. Es pochte und wucherte durch meine Knochen. Das Herz schlug in einem merkwürdigen Rhythmus und ich wollte aufgeben.

So gern hätte ich für einen Moment die Welt angehalten. Wieso konnte man bloß nicht den Fuß austrecken und bremsen? Nur für ein paar Minuten, damit es aufhörte. Dieser Schmerz sollte einfach nur aufhören.

Aber es hörte nicht auf. Es war da wie ein bösartiges Geschwür. Es wuchs. Immer weiter. Immer größer. War noch etwas von mir übrig?

Seit dem Tod meines Vaters funktionierte ich im Überlebensmodus. Es bestand nicht die Option schwach zu sein. Meine Mutter hatte es mir anerzogen. Ich musste stark sein. Es gab kein Problem, dass ich nicht lösen konnte. Jede Katastrophe absolvierte ich mit Bravour und bisher konnte ich jeden Stein aus meinem Weg räumen.

Das hier war kein Stein. Es war ein Brocken, der mitten auf meiner Brust lag. Er raubte mir den Atem. Er hinderte mein Herz daran im richtigen Rhythmus zu schlagen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich fand nicht die nötige Kraft, um mich davon zu befreien.

Der Fernseher war aus. Ich starrte auf den schwarzen Bildschirm, während mir heiße Tränen über meine kalten Wangen liefen. Das Glas Rum zitterte in meinen Händen. Heute half kein Wein. Heute war der Schmerz schlimmer. Ich erlaubte es mir mich so zu fühlen. Nur heute. Ich würde nur heute in Selbstmitleid baden.

Morgen würde ich wieder funktionieren. So wie man es von mir erwartete. So, wie ich es von mir verlangte. Das Leben ging weiter und ich würde lernen das Brennen in meiner Brust zu ignorieren.

Ihr wahnsinniges HerzWhere stories live. Discover now