Noch ein Stück weiter vor und ich könnte seine breite Brust an meinem Körper spüren. Sein Atem peitschte mir ins Gesicht. Das Grellgrün seiner Augen bohrte sich in meine Seele und hielt mich so an Ort und Stelle gefangen.

„Ich erinnere mich nicht an die kleine Schlampe. Wahrscheinlich war ich nie mit ihr in der Kiste", murmelte er.

„Aber mit Sicherheit weißt du es nicht", flüsterte ich zurück.

Waylen rückte noch näher an mich heran. Mein Atem stockte. Mein Kopf drohte abzuschalten, während jeder Nerv in mir vibrierte. Wie schaffte er das nur? Warum reagierte ich immer wieder in so einer Intensität auf ihn?

„Ich glaube, dass du eifersüchtig bist. Du könntest mir vorhalten, dass du entführt wurdest. Du könntest mir vorhalten, dass ich dich nicht beschützen konnte, als die kleine Bitch ihr Messer in dich gestoßen hat. Stattdessen hältst du mir immer wieder vor, dass ich sie gefickt habe. Das stört dich am meisten, oder? Dich macht es wahnsinnig, dass ich eine andere Frau berührt habe."

Ich erstarrte. Etwas von seinen Worten hallte in mir nach. Ein Dorn bohrte sich tief in mein Fleisch und strahlte unerträgliche Unruhe aus. Es fühlte sich nach einer Wahrheit an, die ich nicht zulassen wollte.

„Nein", hauchte ich. Das Wort erstarb beinahe auf meinen Lippen, so leise hatte ich es ausgesprochen.

„Sag es nochmal und vielleicht glaube ich dir dann."

Ich biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. Das konnte einfach nicht die Wahrheit sein.

„Ich bin nicht eifersüchtig", presste ich hervor.

„Deswegen hast du dich auch einem Studenten an den Hals geworfen?", bohrte er tiefer.

„Wir zwei sind getrennt. Es geht dich absolut nichts an. Ich kann mit jedem Typen dieser Stadt rummachen."

Ein mitleidloses Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Das Lodern verschwand aus seinem Blick und plötzlich wirkten seine Augen unheimlich kalt.

„Du irrst dich. Ich lasse vielleicht zu, dass du mich von dir stößt. Aber ich werde nicht dabei zusehen, wie du einen anderen Mann fickst", damit stieß er sich vom Auto ab.

Er packte meinen Arm und riss mich zur Seite, ehe er die Autotür öffnete. Ich konnte nicht so schnell reagieren, wie er mich hinein befördert und angeschnallt hatte.

Die Wagentür knallte zu. Waylen umrundete das Auto und stieg dann selbst ein.

Seine Worte standen zwischen uns. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte oder was ich jetzt fühlte. Waylen wirkte teilnahmslos und ignorierte mich vollständig. Er ließ seinen Blick nicht von der Straße schweifen, während ich nicht von seinem Gesicht wegsehen konnte.

Ich hatte gedacht, dass eine Trennung von ihm mein Leben wieder in geregelte Bahnen lenken würde. Jetzt musste ich begreifen, dass es nie wieder so werden würde wie vor der Zeit mit ihm. Ich würde diesen Mann nicht loswerden. Egal, was ich tat.

In der Tiefgarage angekommen griff ich nach dem Gurt und schnallte mich ab. Waylen öffnete bereits die Tür und zog mich aus dem Wagen heraus. Sein Verhalten war völlig unnötig. Ich wäre auch selbst ausgestiegen. Es gab keinen Grund für mich im Wagen sitzen zu bleiben und auf Betonwände zu starren. Genauso gut konnte ich auch mit ihm hochfahren.

„Lass mich bitte los. Ich werde nicht abhauen."

Er blickte auf mich herunter. Keiner von uns bewegte sich. Still sahen wir uns in die Augen. Er suchte etwas in meinem Blick, schließlich lockerte er seinen Griff und trat zur Seite.

Ihr wahnsinniges HerzWhere stories live. Discover now