Kapitel 29

81 5 1
                                    




Katharina

Es ist Montag und mittlerweile sind 3 Tage vergangen. Ich habe täglich meine Mutter besucht und versucht so gut es geht mit den Gedanken bei der Arbeit zu bleiben.

Allerdings hat heute Früh Mister Taylor angerufen und meinte er hat wichtige Information bezüglich des Falles meiner Mutter. Deshalb kann ich die ganze Zeit kaum einen klaren Gedanken fassen.

Was wird er wohl für Information haben? Wie schlimm werden die Information sein? Hat er gut Nachricht für mich? Die ganzen Fragen schwirren mir im Kopf herum und machen mich irre.

Genervt lasse ich mich nach hinten, in meine Stuhl, fallen und atme tief durch. Er müsste jeden Moment da sein und die Minuten kommen mir wie Stunden vor.

Hipplig stehen ich auf und verlasse meine Büro. "Miss Thompson?", fragt Gina verwirrt, steht auf und folgt mir. Zielstrebig, ich gehe in die Küche und versuche mir einen Tee zu machen.

"Ist alles in Ordnung?", fragt Gina besorgt und nimmt mir die Teekanne aus der Hand. Zittrig setze ich mich hin und lege ich den Kopf in die Hände. Die ich weiß gar nicht warum ich so nervös bin, aber er klang so ernst am Telefon und das macht mir Sorgen.

Gina stellt mir den Pfefferminztee vor die Nase und setzt sich zu mich. Ich lege meine Hände um die heiße Tasse und atme den beruhigend Duft ein. "Wann kommt Mister Taylor?", frage ich Gina und nippe an meinem Tee.

Sie holt ihr Telefon heraus und tippt kurz herum. "Mister Brown holt ihn gerade von unten ab und bringt ihn in ihr Büro.", erklärt sie ruhig.

Nickend stehe ich auf und nehme meine Tasse Tee mit. Gina folgt mir in mein Büro und schließt die Tür hinter mir. Mister Taylor und Mister Brown drehen sich zu mir um und Mister Taylor reicht mir seine Hand.

"Guten Tag Miss Thompson.", begrüßt er mich höflich. Ich begrüße ihn ebenfalls und zeige dann auf die Stühle damit beide sich setzen können. Beide setzen sich und Mister Taylor schlägt eine Akte auf.

"Wir haben den gestohlenen Wagen gefunden. Leider wurde er im Potomac versenkt, deshalb konnten wir keine Fingerabdrücke finden. Dafür aber was andres.", erklärt Mister Taylor sachlich und reicht mir ein Bild von dem Frack.

Angewiedert gucke ich kurz auf das Bild und gebe es dann sofort Mister Taylor zurück. Es ist nicht nur das Auto was total zerstört aus sieht, sondern auch die Leiche auf dem Fahrersitz. "Warum zeigen sie mir das?", frage ich geschockt und versuche die Bilder aus den Kopf zu bekommen.

Er holt ein zweites Bild hervor und reicht es mir ebenfalls. "Ich muss wissen ob sie ihn kennen.", beantwortet er mir meine Frage und guckt mich ernst an. Zögernd gucke ich mir das Bild an und muss die Stirn runzeln.

Verdammt, ja ich kenne ihn.

"Sie kennen ihn. Wer ist es?", übt Mister Taylor Druck aus und guckt kurz zu Mister Brown rüber. Dieser sitzt nur stumm da und analysiert die ganze Situation. "Er ist ein Mitarbeiter von Croft Industries.", sage ich ehrlich.

Sofort nimmt Mister Brown mir das Bild aus der Hand und betrachtet es ebenfalls. "Lässt du uns einen Moment allein.", sagt Mister Brown an Mister Taylor gewandt und formuliert es nicht als bitte sondern als Aufforderung.

"Colin das ist nicht dein ernst? Ich finde es eh heraus, also sag mir was los ist.", schüttelt Mister Taylor den Kopf und denkt gar nicht dran den raum zu verlassen. "Firmen Interna, das geht dich nichts an. Lass mich mit meinem Boss alleine.", weißt er ihn harsch an und guckt ihn eindringlich an.

Kopfschüttelnd erhebt er sich und verlässt mein Büro. "Was ist los?", fragt ich augenblicklich nach, als die Tür ins Schloss fällt. "Es läuft eine interne Untersuchung gehen ihn.", klärt er mich auf.

Entrüstet gucke ich ihn an und muss das erstmal verdauen. "Wann hatten sie mir vor das zu sagen? Was bin ich eigentlich für sie? Warum nehmen sie mich nicht ernst? Warum weihen sie mich nie in etwas ein, obwohl ich ihrer Chefin bin?", werde ich laut und erhebe mich von meinem Stuhl.

Mister Brown erhebet sich ebenfalls und verschränkt die Arme hinter dem Rücken. "Ich wollte es ihnen nach der Gala in London sagen, aber dann ist das mit ihrer Mutter passiert. Außerdem habe ich noch keine Stichhaltigen Beweise für die Veruntreuung des Geldes.", verteidigt er sich ruhig.

Tief durchatmend betrachte ich ihn ein Moment und entscheide mich dann fürs runterschlucken meiner Gefühle. Alles gut Katharina. Er hat seinen Job gemacht und wollte höflich sein. Kein Grund misstrauisch zu werden.

"Um wie viel Geld handelt es sich?", frage ich geschäftsmäßig und setze mich wieder hin. Mister Brown macht mir nach und faltet seine Hände in seinem Schoß. "Eine bis fünf Millionen Euro. Wir konnten es noch nicht genauer eingrenzen.", sagt er ebenfalls geschäftsmäßig.

"Wer sind wir?", frage ich weiter und bin gespannt wer da noch mit drin steckt. "Mister Cooper, Mister Folden und ich." Überrascht gucke ich ihn an. Erstens, seit wann vertraut er Tom Cooper? War er es nicht der in wieder entlassen wollte.

Zweites, ich bin davon ausgegangen das automatisch Noah West mit in der Sache stecken müsste. "Okay und warum sagen wir nicht wer auf dem Bild zu sehen ist?", frage ich neugierig und gucke ihn interessiert an.

"Ich wollte es ihn vorher sagen, damit sie das entscheiden können.", sagt er überraschender weißem und spricht gleich weiter. "Ich weiß es sieht oft danach aus, als ob ich gegen sie arbeiten würde, aber das stimmt nicht. Mister Folden, Mister West und wahrscheinlich auch Mister Cooper, wir würden alles für sie tun. Wir haben ihren Weg nur noch nicht gefunden, wie sie Dinge Handhaben."

Verblüfft starre ich ihn einen Augenblick ungläubig an. Das ist glaub ich das ehrlichste was ich je von ihm gehört habe. "Gut, holen sie Mister Taylor wieder rein.", weiße ich ihn leicht lächelnd an. Mit seinen Worten hat er mich ein bisschen glücklicher gemacht.

"Es tut mir leid für ihren kleinen Rauswurf. Geben sie mir 24 Stunden und sie bekommen den Name des Toten.", sage ich sofort als Mister Taylor den Raum betritt. Mit hochgezogener Augenbraue guckt er mich an und schüttelt den Kopf.

Die Herren setzen sich wieder und Mister Taylor sagt ernst. "So läuft das nicht Miss Thompson. Ich habe nicht vor ihre Firma zu zerstören, ich will wissen wer hinter ihnen her ist und wer das ihrer Mutter an getan hat."

"Das weiß ich zu schätzen und glauben sie mir ich will auch unbedingt wissen wer dafür verantwortlich ist. Aber ich habe einen kleinen Interessenkonflikt und der soll nicht an die Öffentlichkeit.", erkläre ich ihm meine Sicht der Dinge.

Nickend erhebt er sich wieder. "Es ist eine laufende Ermittlung, da hätte ich nichts an die Presse weitergegeben. Aber ich verstehe ihre Situation. Sie müssen aber auch meine verstehen. Ich gebe ihnen 12 Stunden und danach will ich einen Namen."



Wer saß eurer Meinung nach in diesem Auto und ist jetzt tot?

Wrong decision?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt