Kapitel 7

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Katharina


Begünstigte: Katharina Thompson
Durch das antreten der Stelle als CEO bei Croft Industries vermacht Ihnen William Croft sein gesamtes Vermögen inklusive allen Immobilien. Außerdem erhalten Sie die Berechtigung jegliche Entscheidungen eigenstätig zu treffen.

Persönliche Anmerkungen: Liebe Katharina, ich weiß was ich dir hier gerade viel aufbürde und ich weiß das da gerade viel Hass mit schwingt, aber lass mich eins sagen: Ich habe dich nie aus dem Augen gelassen. Natürlich macht das nichts gut, aber ich hoffe das du weiß das du mir nie egal warst.
PS: Ich weiß das du Croft Industries gut führen wirst und wenn du doch mal ins Stocken geraden solltest dann vertrau auf Noah West. Er wird immer auf deiner Seite sein egal was du für Entscheidungen treffen wirst.

Mit großen Augen lese ich mir die Zeilen zwei Mal durch. Er hat recht, Wut spüre ich auf jeden Fall. Vor allem nach dem ich die  Zeilen durchgelesen habe. Ich schlage die Akte zu und pfeffere sie auf den Tisch. "Haben sie sich das mal durchgelesen?", frage ich Noah West wütend. Kurz werden seine Augen groß. Wahrscheinlich hat er nicht mit meiner Wut gerechnet. "Nein Miss Thompson.", sage er ernst und sein Gesicht ziert wieder das perfekte Pokerface. "Dann tun sie das mal.", sage ich und deute auf die Akte.

Auf einmal durchfährt mich solch eine Wut das ich gar nicht weiß wohin damit. Er nimmt sich die Akte und schlägt sie auf. Ohne eine Miene zu verziehen liest er die Zeilen durch. Als er fertig ist macht er sie wieder zu und legt sie wieder auf den Tisch. "Und? Würde es ihnen besser gehen wenn sie wüssten das ihr Erzeuger immer ein Auge auf sie geworfen hat, aber nie den Mumm gehabt zu haben im Leben seines eigenes Kindes teilzunehmen?", sage ich wütend und stehe vom Stuhl auf.

Die ersten paar Minuten ist Noah West still doch dann sagt er ernst. "Ich weiß nicht wie sie sich fühlen und ich will es auch gar nicht, aber ich weiß das er das aus guten Grund gemacht hat." Fassungslos drehe ich mich zu ihm um. "Und jetzt sagen sie mir sicher auch warum.", sage ich sarkastisch und gucke ihn fassungslos an. "Ihre Sicherheit." "Meine Sicherheit? Ernsthaft? So wie ich das mitbekommen habe ist die Sicherheit überall sehr hoch.", sage ich kopfschüttelnd.

Noah West antwortet mir nicht. Er guckt mich einfach nur an. Ohne Ausdruck. Tief atme ich durch und setze mich wieder hin. "Wars das?", frage ich ihn schroff und fahre meinen Laptop hoch. "Ja Miss Thompson.", sagt er und verlässt mein Büro. Kopfschüttend raufe ich mir die Haare und lehne mich im Stuhl zurück. Das kann ja was werden.





"Miss Thompson?", ertönt die Stimme von Gina durch die Freisprechanlage des Telefons. "Ja?", sage ich und gucke von meinen Unterlagen auf. "Sie haben in fünf Minuten die Finanzbesprechung mit Mister Robbis und Mister West.", gibt sie mir bescheid. Mit großen Augen gucke ich auf die Uhr. Ich war so in der Arbeit vertieft das ich die Zeit völlig vergessen habe. "Danke Gina.", sage ich freundlich. Ich packe meinen Kräppel zusammen und verlasse mein Büro.

Vor Ginas Schreibtisch bleibe ich stehe und reiche ihr ein paar Unterlagen. "Die müssen verschickt werden.", sage ich und ringe mir ein Lächeln auf. "Natürlich Miss Thompson.", sagt sie professionell und nimmt mir die Unterlagen ab. Da ich Mister West und einen fremden Mann in einen der Konferenzräume laufen sehe, beschließe ich ihnen zu folgen.

Gerade als ich durch die Tür laufen wollte höre ich den fremden Mann belustig sprechen. "Wie macht sich die neue Chefin. Muss ich mir einen neuen Job suchen oder bekomme ich mein Gehalt pünktlich?" Jetzt bin ich auf Noah West Antwort gespannt. "Du wolltest aufpassen wie du dich ausdrückst.", sagt Noah West ernst und guckt ihn grimmig an. Verteidigt er mich ernsthaft? "Herrgott Noah, hör auf sie zu verteidigen. Wir wissen beide das sie nicht lange durch hält und den Spaß an dich abgibt.", sagt er immer noch belustigt.

Kopfschüttelnd guckt er den anderen Mann an von dem ich mittlerweile ausgehe das es Mister Robbis ist. "Ich glaube da irrst du dich. Du vergisst welche Gene sie in sich trägt.", verteidigt er mich ernst. "Sie hat keinerlei Erfahrungen und Ausdauer.", sagt Mister Robbis und scheint echt überzeugt davon zu sein.

Da ich nicht weiter zuhören will öffne ich die angelehnt Tür und trete ein. Sofort drehen sich die Herren um und gucken mich professionell an. Ich setze ein Lächeln auf und laufe in den Raum. "Guten Tag die Herren.", sage ich professionell und schüttle Mister Robbis Hand. "Guten Tag Miss Thompson, ich freu mich die kenn zu lernen.", schleimt Mister Robbis los und versucht nett zu lächeln, was aber auf ganzen Linie scheitert. "Ganz meinerseits.", antworte ich charmant und deute auf den Tisch. Die Herren kommen meiner bitte nach und setzen sich an den Tisch.

Ich setze mich an die Stirnseite und schlage die Beine übereinander. Zum Glück fängt Noah West gleich an mit sprechen, so dass es für mich nicht peinlich wird. "Wie ist der allgemeine Stand der Finanzen?", fragt er Mister Robbis und guckt ihn ernst an. "Alles im grünen Bereich.", sagt er und spricht nach einer kurzen Pause weiter. "Nur wundert mich die Entscheidung in Annapolis.", sagt er und holt einen Zettel aus seiner Mappe. "Warum wundert sie das?", frage ich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Es könnte teuer werden, wenn es zu Verzögerungen kommt.", antwortet er und reicht mir den Zettel.

Stirnrunzelnd lese ich mir die Zahlen durch und schüttele innerlich den Kopf. Ja es könnt teuer werden, aber ich kann nicht einfach hundert von Menschen ihren Job weg nehmen. "Darüber hat mich Mister West bereits informiert und trotzdem habe ich beschlossen es reparieren zu lassen.", sage ich ernst und reiche ihm sein Zettel wieder. Er verstaut ihn nickend in seiner Mappe und guckt dann kurz zu Noah West. "Hast du eine Aufstellung der Finanzen mit?", fragt Noah West, Mister Robbis, ernst. "Ja, hier.", und reicht jedem von uns einen weiteren Zettel.

Tausend Fragezeichen schießen mir durch den Kopf als ich die ganzen Zahlen und Diagramme auf dem Zettel betrachte. Davon habe ich echt kein Plan. "Ich habe ebenfalls einen Antrag aus der Eventabteilung bekommen. Sie bitten um mehr Geld für die Events von Croft Industries.", spricht er weiter und reicht mir den Antrag rüber. Auch hier habe ich nicht wirklich einen Plan. Zu mindestens nicht auf die Schnelle. Ich reiche ihn weiter an Noah West der ihn sich stirnrunzelnd durchliest. "Ich werde mir darüber Gedanken machen und sie im Laufe des Tages informieren.", sage ich weil ich nochmal mit Noah West unter vier Augen sprechen möchte.

Nickend schreibt er sich was auf und guckt zwischen Noah West und mir hin und her. "Von meiner Seite gibt es dann nichts mehr.", sagt er auf einmal spöttisch und grinst Noah West an. Wut steigt in mir auf weil ich mich an seine Respektlosigkeit von vorhin erinnere. "Mister Robbis, ich weiß das sie lieber Mister West als Vorgesetzten hätten, aber sie müssen es mir nicht immer unter die Nase reiben.", sage ich leicht wütend und versuche professionell zu bleiben. Ich komme zwar mit viel klar, aber Respektlosigkeit geht mir dann doch zu weit.

Überrascht guckt mich an. "Miss Thompson ich glaube sie missverstehen mich.", fängt er an doch ich unterbreche ihn sofort. "Ich glaube ich versteh sie richtig. Wie haben sie sich ausgedrückt? Sie wird eh nicht lange durchhalten? Richtig?", sage ich ernst. Den Typ kann ich nicht leiden. "Miss Thompson ich wollte nicht-", versucht er sich rauszureden, doch ich unterbreche ich noch mitten im Satz. "Doch ich glaube sie haben das sehr ernst gemeint.", sage ich und erhebe mich.

Die beiden Herren erheben sich ebenfalls und gucken mich fragend an. "Mister Robbis, ich erwarte ihre Kündigung im Laufe des Tages.", sage ich ohne mit der Wimper zu zucken. Fassungslos guckt er mich an. "Sie können mich nicht feuern.", sagt er und guckt Noah West hilfesuchend an. "Doch und wissen sie auch warum, weil ich die Chefin bin.", sage ich und erschrecke mich selbst über meine Worte. "Noah sag was.", verlangt er von Noah West, doch er sagt nur "Sie haben die Chefin gehört.", und verzieht keine Miene. Wenigstens steht er auf meiner Seite.

Plötzlich stürmt er auf mich zu. Doch bevor er bei mir ankommt stellt sich Noah West in den Weg. "Es wäre ein peinlicher Abgang vom Sicherheitsdienst rausgeschmissen zu werden.", sagt Noah West ernst und spannt sich leicht an.

Wrong decision?Where stories live. Discover now