Kapitel 5

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Katharina


Nach dem Gespräch mit Mister Brown und Noah West bin ich auf die Toilette gegangen und habe mich Übergeben. Stress legt sich bei mir immer auf den Magen. Als ich fertig bin, wasche ich mir den Mund aus und richte meine Haare wieder. Mit gestrafften Schultern mache ich mich wieder in mein Büro. Noah West und Colin Brown sind wieder in ihren Büros und arbeiten, und daran mache ich mich jetzt auch.





Gegen späten Nachmittag beschließe ich aufzuhören. Mein Kopf törnt und mein Nacken schmerzt. Gerade habe ich meine letzten Sachen in der Tasche verdaut, als es an der Tür klopft. Stöhnend knacke ich mir den Nacken und sage. "Herein." Mister Brown betritt mein Büro. "Wer will mich jetzt umbringen?", frage ich sarkastisch und lasse mich in den Stuhl fallen. Er verzieht keine Miene. Das perfekte Pokerface. "Ich wollte sie mit nach unten nehmen.", übergeht er meinen unlustigen Witz.

Stirnrunzelnd gucke ich ihn an. "Ihr Sicherheitsteam wartet in der Tiefgarage auf sie.", scheint er meine unausgesprochene Frage zu wissen. "Wie viele sind denn in diesem Team?", frage ich skeptisch und richte mich im Stuhl auf. "Zehn Männer inklusive Fahrer.", antwortet er mir ernst. Mit großen Augen gucke ich ihn an. "Wann ziehe ich denn um?", frage ich weiter, weil ich nicht weiß wie ich reagieren soll. "Ihre Sachen sind bereits im Tower und sie werden auch direkt dorthin gefahren.", sagt Mister Brown ernst.

Fassungslos gucke ich ihn an. "Wie?", ist das einzige was mir einfällt. "Ihre Mutter hat uns geholfen.", antwortet er mir. Kopfschüttelnd gucke ich ihn an und stehe auf. "Na dann.", sage ich und Fedele meine Tasche um meine Schulter. Mister Brown hält mir die Tür auf und begleitet mich zum Fahrstuhl. Gemeinsam steigen wir ein und fahren direkt in die Tiefgarage. Beim Ausstieg lässt er mir den Vortritt.

Sofort sehe ich die drei Wagen die umrundet von zehn Männer sind. Schluckend laufe ich weiter und mir wird wieder die Tür aufgehalten. Bevor ich einsteige, drehe ich mich nochmal zu Mr. Brown um. "Wird das jetzt immer so laufen?", frage ich ihn und deute auf die Männer. "Nein, aber sie werden immer von sechs Männer gebegleitet. Die zusätzlichen vier sind nur wegen den Drohungen von heute früh dabei.", beantwortet er mir meine Frage genau.

Nickend steige ich ein und sofort wird die Tür zu gemacht. Keine zehn Sekunden später setzen sich die drei Wagen in Bewegung. Wir fahren aus der Tiefgarage raus in Richtung Tower. Die Fahrt verläuft stille. Ich gucke nur aus dem Fenster und gehe meinen Gedanken nach. In der Tiefgarage des Tower angekommen, wird mir wieder die Tür aufgehalten. Ich wollte mich gerade bedanken, da kommt meine Mum auf mich zu gerannt.

"Mein Schatz, du wirst dich ihr sehr wohl fühlen.", sagt sie glücklich und nimmt mich in den Arm. "Mum.", stöhne ich und versuche mich aus ihrer Umarmung zu entfernen. Sie tätschelt mir über die Wange, greift nach meiner Hand und zieht mich zum Fahrstuhl. Zwei der Sicherheitsmänner folgen uns in den Aufzug und drücken den Knopf für das oberste Stockwerk. Oben angekommen treten wir aus dem Fahrstuhl. "Wenn etwas sein sollte können sie uns über diese Knöpfe immer alarmieren.", sagt der eine Sicherheitsmann und zeigt auf einen kleinen schwarzen Knopf.

Schluckend gucke ich mir diesen Knopf an. "Danke.", sage ich leise und die Sicherheitsmänner gehen wieder. Kraftlos lasse ich mich auf die Couch fallen und schließen einen Moment die Augen. Diese Welt ist anstrengend. "Wie war die Arbeit?", fragt sie mich ernst und gesellt sich zu mir auf die Couch. "Neu.", antworte ich kurz. Mir fehlt einfach die kraft jetzt noch zu quatschen.

"Ich geh schlafen. Wenn du nicht nachhause fahren willst, gibt es hier sicher ein Gästezimmer.", sage energielos und deute um mich herum. "Nein schon gut. Ich habe jetzt ja so eine Art Fahrer.", sagt sie und zwinkert mir zu. Stöhnend laufe ich in das nächste Zimmer mit Bett und Kuschel mich unter die Decke. Ich bin jetzt einfach zu faul mich auszuziehen und zu duschen. Das kann ich auch noch morgen früh machen.






Quälend drehe ich mich im Bett um und greife nach meinem Handy. Gerade als ich mein Handy in die Hand nehme bekomme ich eine Nachricht von Noah West. Stirnrunzelnd öffne ich die Nachricht. 

Noah West: Die Reparaturen in die Raffinerie startet heute Mittag. Außerdem habe ich bereits mit Miss Kauper geredet. Sie hält es für sinnvoll wenn sie der Raffinerie persönlich einen Besuch abstatten.

Katharina: Guten Morgen. Danke für die Infos. Wer ist Miss Kauper?

Noah West: Miss Kauper leitet die Marketingabteilung.

Noah West: Kann ich Mister Brown Bescheid geben das sie vom Tower direkt in die Raffinerie fahren?

Ich weiß zwar nicht was ich da tun soll, aber irgendwer wird es mir schon verraten.

Katherina: Ja. Fährt Miss Kauper mit?

Noah West: Wenn sie das wünschen.

Katherina: Ja bitte.

Sie kann mir sicher helfen wenn ich auf dem schlauch stehe. Kopfschüttelnd lege ich mein Handy weg und lasse mich wieder ins Bett fallen. Irgendwie habe ich das Gefühl das der Tag nicht gut endet. Keine Ahnung warum, aber ich habe einfach ein mulmiges Gefühl.

Ich richte mich auf und laufe ins Bad. Meine Sachen entledige ich mich und steige unter die Dusche. Das heiße Wasser fließt meinem Körper entlang und plätschert auf die grauen Fließen. Die warme Flüssigkeit tut gut. Meine Verspannten Muskeln entspannen sich langsam und ein wohliges Gefühl steigt in mir auf. Fertig steige ich aus der Dusche und wickle meinen Körper in ein weiches Handtuch. Meine Haare trockne ich ab und gehe aus dem Badezimmer.

Suchend gucke ich mich nach einem Schrank um, der auch schnell gefunden ist. Ich laufe auf ihn zu und öffne ihn. Leer. Der Schrank ist einfach leer. Ich dachte meine Sachen wurden hier her gebracht. Kopfschüttelnd schließe ich den Schrank wieder und laufe aus dem Zimmer.

In der Küche angekommen erschrecke ich mich als ich eine ältere Frau am Herd stehen sehe. Lächelnd dreht sich die Frau um. "Guten Morgen Miss Thompson. Ich bin Irena ihre Haushälterin.", sagt sie lächelnd. "Äh Guten Morgen.", antworte ich verwirrt. Für was brauche ich das alles. Ich habe doch selbst Hände und Füße.

"Ich habe für sie Eier mit Speck gemacht.", sagt sie und deutet auf die Pfanne. "Danke.", sage ich leise. "Wissen sie wo meine Kleidung ist?", fällt mir meine Frage wieder ein. "Der Flur ganz durch laufen. Die letzte Tür. Das ist das Hauptschlafzimmer. Dort wurden alle ihre Sachen hingebracht.", beantwortet sie meine Frage mit einem Lächeln im Gesicht. Nickend drehe ich mich um und laufe in das Zimmer.

Ich ziehe mich an, richte mich her und lasse mir das essen was Irena für mich gemacht hat schmecken.

Wrong decision?Where stories live. Discover now