Kapitel 17

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Katharina


Noah West ist gerade in mein Büro gekommen und hat mir das Protokoll des Abteilungsmeetings von heute Morgen gebracht. Kurz drauf kommt auch schon Tom Cooper in mein Büro gelaufen. Er ist der neue Leiter der Finanzabteilung. Seine Probezeit ist nun vorbei und Noah West fände es angebracht, in Anbetracht der Verabschiedung des letzten Leiters, eine Unterhaltung zu führen.

Wir begrüßen uns alle miteinander und Mister Cooper setzt sich vor meinen Schreibtisch. Noah West steht etwas abseits am Fenster und beobachte uns genau. Mit ihm müsste ich auch nochmal klären das er sich in Zukunft zu setzen hat. Aber sowas macht man unter vier Augen. "Ich hoffe sie haben sich entschieden bei uns zu belieben.", fange ich eine Konversation an und setze ein nettes Lächeln auf.

"Ja, ich bin sehr zufrieden mit allem und ich wollte mich nochmal für die Chance bedanken die sie mir geben.", sagt er ehrlich und lächelnd ebenfalls. Einen kurzen Blick werfe ich Noah West zu und gucke in sein starres Gesicht. Ich glaube ich habe ihn noch nie mit einen andern Gesichtsausdruck gesehen. "Da müssen ich ehrlich sein und ihnen sagen das sie diese Chance Mister West zu verdanken haben. Aber ich glaube auch dass wir gut zusammen arbeiten werden.", vielleicht war das ein Fehler von mir, das zu sagen, aber ich bin immer noch ich und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig.

Mister Cooper nickt einmal und sagt dann. "Ich will auch ehrlich sein. Ich war überrascht das ich überhaupt mit so einer hohen Position das Vorstellungsgespräch geführt habe. Ich nehme an das sowas sonst die Personalabteilung macht und nicht die rechte Hand der Chefin?", fragt er ernst und wirft einen flüchtigen Blick Noah West zu. "Ja das stimmt, aber ich gehe Dinge gerne unkonventionell an.", sage ich freundlich und mache ein kurze Pause. "Ich hoffe wir können diese Ehrlichkeit beibehalten?", frage ich und denke Noah West hat jemand guten eingestellt. "Gerne, ich bin froh das man bei ihnen ehrlich sein kann.", sagt er ernst und scheint auch auch ernst sein zu können.

Nickend erhebe ich mich und reiche ihm meine Hand. "Auf gute Zusammenarbeit.", wünsche ich uns und Mister Cooper wünscht es uns ebenfalls und verlässt dann mein Büro. Zufrieden setze ich mich wieder hin und drehe mich in Noah West Richtung. "Ich hoffe sie kommen auch gut mit ihm klar?", frage ich ernst und gucke ihn fragend an. "Natürlich.", antwortet Noah West mir geschäftsmäßig und macht Anstalten mein Büro zu verlassen. "Eins noch.", hintere ich ihn mein Büro zu verlassen. Er dreht sich um und guckt mich fragend an. "Die London Reise findet statt, aber natürlich würde ich es verstehen wenn sie angesichts der Drohungen nicht mit fliegen möchten.", sage ich ernst und starre in seine Augen. Sie sind wunderschön.

Verwirrt schüttelt er den Kopf. "Ich fliege mit. Ich vertraue den Maßnahmen von Mister Brown.", sagt er ernst. Nickend sage ich "Gut.", und wende mich meiner Arbeit wieder zu. Noah West verlässt mein Büro und schließt leise die Tür hinter sich.





Gegen 17 Uhr beschließe ich Feierabend zu machen. Ich packe meine Sachen zusammen und verlasse mein Büro. Auf den Weg zum Fahrstuhl läuft mir Tom Cooper über den Weg und scheint auch zum Fahrstuhl zu wollen. "Machen sie auch Feierabend?", frage ich höflich und lächle ihn an. "Ja, bin gerade fertig geworden.", antwortet er mir und lässt mir den Vortritt beim Einsteigen in den Fahrstuhl. "Haben sie ihr Büro nicht auf einer anderen Etage?", frage ich stirnrunzelnd nach. "Ja, aber ich musste noch was mit Mister Brown klären.", sagt er ernst und starrt an die Fahrstuhl Wand.

Lächelnd drehe ich mich zu ihm um. "Verraten sie mir was sie noch klären mussten?", frage ich hoffungsvoll und bin auf einmal ganz neugierig. "Eine allgemeine Sicherheitseinweisung und Hinweise.", sagt er und richtet sein Blick stur auf die Fahrstuhlwand. Verwirrt gucke ich ihn an. Irgendwas stimmt doch nicht. "Ist alles in Ordnung?", frage ich nach. In mir breitet sich ein ungutes Gefühl aus. "Ja.", piepst er leise und wirkt auf einmal nervös. Verwundert, weil ich sein verhalten nicht verstehe, drehe ich meinen ganzen Körper zu ihm herum und stelle mich vor ihn hin. Flüchtig sieht er mir in die Augen, nur um dann wieder die Wand anzustarren.

"Was ist los?", lasse ich nicht locker und habe auf einmal irgendwie Mitleid. "Bitte lassen sie es ruhen. Es ist alles gut.", flehet er und guckt mir tief in die Augen. Zögernd nicke ich und stelle mich wieder neben ihn. Schweigend gleiten die Fahrstuhltüren auf und Mister Cooper flüchtete quasi aus dem Aufzug. Verwirrt gucke ich ihm hinterher und verlasse kurze Zeit später ebenfalls den Aufzug. Wie immer stehen die drei SUVs bereit und warten nur auf mich. Zielstrebig laufe ich auf die Wägen zu und steige ein. Zu meiner Überraschung steigt Colin Brown auf den Beifahrersitz und gibt das Zeichen zum losfahren.

Still verlassen wir die Tiefgarage und biegen auf die verregneten Straßen ab. Fünf Minuten später halte ich meine Neugier nicht mehr aus und räuspere mich. Colin Brown wirft mir ein fragend Blick durch den Rückspiegel zu und wartet das ich anfange zu reden. "Was haben sie mit Mister Cooper besprochen?", frage ich direkt und ohne Umschweife. Mister Brown wendet den Blick ab und atmet tief durch. "Das sollten wir unter vier Augen besprechen.", lenkt er ab und guckt stur aus der Frontscheibe. "Zwar haben alle Mitarbeiter eine Verschwiegenheitsvereinbarung unterschrieben, aber wenn sie es unbedingt so wollen, begleiten sie mich dann mit hoch ins Penthouse.", beschließe ich ernst und gucke aus dem Seitenfenster.





Stumm kommen wir in der Tiefgarage des Towers an und Colin Brown öffnet mir die Tür. Schweigend laufen wir zum Fahrstuhl und fahren nach oben. Sofort ziehe ich mein HighHeels aus und lasse sie neben der Couch fallen. Lächelnd kommt Irena auf uns zu und begrüßt uns. "Guten Abend. Kann ich was für sie tun?", fragt sie höflich und wartet auf meine Antwort. "Nein danke Irena. Würden sie uns bitte kurz alleine lassen?", antworte ich ihr ebenfalls höflich und lächle sie an. Sie ist so eine nette Frau. Nickend dreht sie sich um und verschwindet im Flur nach oben. Jap natürlich ein zweistöckiges Penthouse.

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