Kapitel 16

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Katharina

"Guten Tag, Miss Thompson.", ertönt Ginas Stimme als die Fahrstuhltüren auf gleiten. Mit bessere Laune verlasse ich den Aufzug und begrüße Gina ebenfalls. Der schlaf, letzte Nacht, hat gut getan und der ruhige Morgen danach auch. Zufrieden öffne ich die Tür zu meinem Büro und stelle meine Tasche neben den Schreibtisch. Gina stellt sich vor meinen Schreibtisch und wartet drauf das sie mir meinen Tagesplan erzählen kann. Mit einer Handbewegung mache ich ihr klar dass sie anfangen kann und ziehe meinen Mantel aus.

Sie räuspert sich einmal und fängt dann an. "Mister Brown würde gerne danach mit ihnen sprechen. Er sagt sie wüssten Bescheid." Nickend setze ich mich auf dein Stuhl. "Ja wir haben gestern darüber gesprochen.", sage ich nachdenklich und muss stark nachdenken was er gesagt hat. "Gut, dann gebe ich ihm dann Bescheid. Ebenfalls lässt Mister West ausrichten das sie das Protokoll von dem Abteilungsmeeting, heute morgen, bis heute Mittag auf dem Schreibtisch haben." Gespannt höre ich ihr zu und warte bis sie zum heutigen Tag kommt.

"Sonst haben sie heute nur eine Unterhaltung mit den neuen Finanzleiter um 14 Uhr und sie sollen die Details ihrer London Reise kontrollieren und absegnen sofern alles stimmt.", spricht sie zu Ende und klappt ihre Mappe zu. Schön dann kann ich mehr arbeiten. "Danke, würden sie bitte Mister West zu der Unterhaltung mit dem neuen Finanzleiter dazu bitten?", sage ich freundlich und fahre meinen Laptop hoch. Gina nickt einmal und sagt "Natürlich.", und verlässt mein Büro.

In Ruhe öffne ich die Details der London Reise und lese sie mir genau durch. Nach den ersten Sätzen klopft es aber an der Tür und unterbricht mich. Mit meinem Herein betritt Mister Brown mein Büro und stellt sich vor meinen Schreibtisch. Wir begrüßen uns und Mister Brown wollte gerade anfangen zu reden da unterbreche ich ihn. "Wenn sie diese Unterhaltung weiterführen wollen setzen sie sich bitte hin.", sage ich ernst und deute auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch. Ich hasse es das er und Noah West immer stehen. Zögernd setzt er sich hin und räuspert sich kurz.

Sofort reicht er mir ein Akte und fängt an zu sprechen. "Wir erhielten erneut mehrere Drohungen gegen sie. Die meisten beziehen sich auf die London Reise in ein paar Tagen. Ich würde sie gerne absagen und verlegen lassen." Während er redet guckt ich mir die Akte an, die er mir reicht, und lese mir die Drohungen durch.

Verwöhntes Göre! Ich hoffe du stürzt auf den Weg nach London ab.

Hoffentlich stirbst du in London!!!

Komm ja nicht aus London wieder! Du bist Abschaum.

Schluckend schließe ich schnell die Akte und lege sie vor mich hin. Warum schreiben Menschen sowas? Sie kennen mich doch gar nicht, mich und meine Geschichte. "Nein, ich fliege.", beschließe ich ernst. Ich lasse mich doch nicht klein kriegen. Eins habe ich in diesem Job gelernt. Nachgeben ist das schlimmste was mach tun kann. "Miss Thompson, ich bitte sie, denken sie in Ruhe nach. Ihr Leben steht auf dem Spiel.", versucht Mister Brown mich umzustimmen. Doch ohne Erfolg. "Ich habe sie, also sollte mir nichts passieren.", sage ich überzeugt und nicke mir selbst zu.

"Ich weiß ihre Wertschätzung zu schätzen, trotzdem bitte ich sie darüber nach zu denken. Wir sind gut, aber Fehler können überall passieren.", sagt er ernst und scheint überhaupt nicht erfreut zu sein. Tief durchatmend richte ich mich auf. "Mister Brown, ich habe in den vergangen fünf Wochen viel über das Unternehmen und seine Mitarbeiter gelernt. Wenn ich eins weiß dann das Mister Croft nur Menschen eingestellt hat, die Fähig sind ihren Job perfekt auszuüben und ich glaube nicht, das er nur Mittelmaß als seinen Sicherheitschef eingestellt hat. Also frage ich sie jetzt offiziell ob sie ihren Job erledigen können oder ich mir jemand andern suchen muss?", sage ich ernst und gucke ihn tief durchatmend an.

Kurz schließt Colin Brown seine Augen und atmend ebenfalls tief durch. "Ich werde meinen Job erledigen.", sagt er geschäftsmäßig und erhebt sich wieder. "Schön.", sage ich mit gespielter Freundlichkeit und warte ab bis Mister Brown mein Büro verlassen hat. Ich wende mich wieder den Details der London Reise zu und lese sie mir aufmerksam durch. Jeder Schritt, den ich auf englischen Boden machen werde, ist genausten geplant. Von der Ankunft bis Abreise ist alles penibel geplant. Schrecklich.

Als ich fertig bin mit den Details, schreibe ich ein E-Mail an Miss Kirk und bestätige ihr alles. Sie ist die die sich um die Reisen kümmern und sorgt das es keine Probleme gibt. Nette Frau. Nachdem ich die E-Mail verschickt habe mache ich mich an meine Arbeit und versuche positive alles zu sehen. Aber mit jeden Tag den ich arbeite wird es auch leichter. Immer mehr bin ich ihm geschehen drin und weiß was ich zu tun habe.





Drei Stunden später schrieben wir 13:30 Uhr und ich beschließe eine kleine Pause einzulegen. Damit ich dann einen frischen Kopf für die Unterhaltung mit dem neuen Finanzleiter habe. Zufrieden mit meinen jetzigen Arbeitsstand, klappe ich den Laptop zu und erhebe mich aus meinem Stuhl. Ich verlasse das Büro und begebe mich in die kleine Küche auf dieser Etage. Sie ist modern eingerichtet und hat alles was das Herz begehrt. Ich könnte sogar hier Kochen, wenn ich Lust hätte.

Mit diesem beruhigenden Gefühl stelle ich die Kaffeemaschine ein und hole mir Milch aus dem Kühlschrank. Ein Schluck Milch gieße ich in die Tasse und stelle sie in die Mikrowelle. Zwei Minuten später ist die Milch heiß und ich versuche sie unter dem neumodischen Gerät zu schäumen. Es gibt eine extra Funktion dafür. Die ich bis heute nicht verstehe. Genervt weil es ich es schon wieder nicht hinbekomme lasse ich die Tasse einfach stehen und klaue mir eine kleine Tüte Gummibärchen aus der Schüssel, die auf der kleine Küchenzeile steht.

Wütend kaue ich auf dem Gummibärchen rum und lasse meinen Frust darüber aus. "Alles in Ordnung?", ertönt plötzlich Noah West Stimme und lässt mich zusammenzucken. "Erschrecken sie mich nicht so.", erwidere ich geschockt und halte mir die Hand an die Brust. "Verzeihung.", entschuldigt Noah West sich und läuft auf die Kaffeemaschine zu. "Darf ich?", fragt er und deutet auf die Tasse. Nickend stecke ich mir das nächste Gummibärchen in den Mund und beobachte wie er die Maschine richtig bedienen kann. Wer hat ihm das nur beigebracht?

Genervt davon schmeiße ich die leere Gummibärchentüte weg und nehme den fertigen Kaffee entgegen. "Danke.", sage ich glücklich und entspanne mich wieder. Nickend dreht er sich um und macht sich selbst einen Kaffee. Schwarz, ohne Zucker oder Milch. "Warum können sie dieses Monster bedienen?", frage ich interessiert und hebe die Augenbraue. "Sobald man einmal den dreh raus hat ist es ganz einfach.", antwortet er neutral und nimmt seinen Kaffee von der Maschine. "Was sie nicht sagen.", murmele ich vor mich hin und mache mich auf den Weg in mein Büro. Ich habe noch zwanzig Minuten bis es weiter geht und die entspanne ich mich jetzt.

Zwar hat der Tag heute besser gestartet als die letzten, aber ich merke trotzdem das ich schnell genervt, gereizt oder wütend werde, wenn die kleinsten Dinge nicht sofort klappen.

Wrong decision?Where stories live. Discover now