(66) My Choice

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„Aiden bist du wach ?" flüsterte ich erneut und wartete kurz

„Warum bist du noch wach ?"hörte ich ihn dann etwas lauter als ich sagen.

„Ich weiß nicht wo ich schlafen soll"

Plötzlich hörte ich ein kurzes auflachen....
Hatte er gerade gelacht ?

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„Schlaf doch auf den Boden"sprach er ruhig, bewegte sich etwas auf der Couch und schloss dann die Augen.

„Schweinehund"schrie ich und rannte raus. Wohin ich in dem Moment wollte, wusste ich auch nicht. Irgendwann würde ich ihn noch die Eier abschneiden.

Plötzlich packte er mich von hinten und zog mich wieder zurück ins Wohnzimmer, währenddessen er verschlafen etwas murmelte und mich dann auf die Couch schmiss, wobei er sich kurz danach ebenfalls rauf legte.

Nun sagte keiner mehr was. Die Stille machte sich breit, was mich nicht sonderlich störte. Ich schloss meine Augen, versuchte mich so wenig wie möglich zubewegen und versuchte dann an etwas schönes zudenken.

„Logan hatte recht. Du kannst dich glücklich schätzen hier zusein"brummte er und drehte sich zu mir, was mir viel zu dicht vorkam.

Was meinte er mit glücklich schätzen ? Und warum musste er jetzt ein Gespräch anfangen ?

„Du hast mit Nudeln geworfen, hast mich mit Kastanien oder so abgeworfen, hast dein Mund mit Tomatensauce an meinem weißen Hemd abgeschmiert und noch vieles mehr und doch lebst du noch" Seufzte er und starrte mich nachdenklich an.

„Was sollte ich daran bitte schätzen ?"fragte ich ihn daraufhin, jedoch sagte er nichts.

„Sollte ich es etwa schätzen, dass ich dich zum Beispiel bald heiraten muss, weil du es so willst ?"fragte ich erneut, doch wieder kam nichts von seiner Seite.

Über was er wohl nachdachte?

Im Endeffekt war es mir auch egal. Ich wusste dass nichts mehr kommen würde und deshalb beließ ich es auch dabei. Ich drehte mich um, um seinem Blick zu entkommen und schloss meine Augen erneut, um die Stille zu genießen.

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„Nein" sagte ich und schüttelte dabei einmal kräftig meinen Kopf. 

„Sei still"zischte er und versuchte nach meiner Hand zugreifen, um den Verlobungsring anzustecken.

„Für was musst du mich heiraten?"fragte ich und ging einige  Schritte zurück.
Ich hatte gewusst, dass er keine Späße machte, doch gleichzeitig hatte ich gehofft, dass ich dem entkommen konnte.

„VERDAMMT KOMM HER"brüllte er plötzlich und ging in zügigen Schritten auf mich zu. Er packte meine Hand, führte den Ring an meinen Finger und packte mich dann am Kinn, damit ich in sein Gesicht schaute.

„Ich brauch jetzt Zeit für mich"flüsterte ich und trat in dich Küche, um mich übers Waschbecken zu lehnen. Wenn er denken würde, ich würde das so einfach hinnehmen, dann hatte er sich sehr geirrt.

Mit einem fiesen Lächeln nahm ich den Ring, legte ihn ins Waschbecken und spülten ihn dann hinunter. Er sah schön aus, doch niemals hätte ich ihn freiwillig getragen.

Gleichzeitig hatte ich nicht sehr nachgedacht. Ich wusste, dass wenn ich das Wohnzimmer betreten würde, er nach den Ring suchen würde, doch soweit kam es nicht, als ich nämlich seine Stimme hinter mir hörte.

„Was machst du da ?"

Keine Antwort. Keine Antwort gab ich ihm. Warum auch ?

Schluckend drehte ich mich um, dabei aber mit bedacht, meine Hand nicht zu zeigen. Er schaute meinen Arm entlang bis sein Blick sich wieder an mein Gesicht heftete.

„Zeig deine Hand!" befahl er mir, jedoch blieb er an Ort und Stelle stehen. Kopf senkend schüttelte ich nur meinen Kopf und starrte auf seine Socken.

Graue Jogginghose, weißes T-Shirt, Pommes Socken ?

„Guck mich an Aylin"sagte er jetzt lauter, was mich wieder zurück holte.

„Und zeig mir deine verdammte Hand Aylin"
Das passte gerade garnicht, aber ich musste grinsen. Einfach zu sehen, dass er Pommes Socken an hatte, brachte mich zum grinsen.

„ES REICHT MIR VERDAMMT!"schrie er.
Es dauerte nicht lange, da stand er direkt vor mir, nahm meine Hand und schlug es mehrere Male auf die Ecke der Küchenplatte, was mich aufschreien ließ.

Unheimliche Schmerzen verbreitenden sich in meiner Hand. Es tat einfach so unfassbar weh und ich biss mir auf die Zähne, doch die Tränen konnte ich damit einfach nicht aufhalten.

Schlucksend ließ ich mich an der Küchenplatte runter gleiten. Ich zitterte am ganzen Körper und ich konnte es nicht stoppen. Vorsichtig schaute ich mit Tränen verschleierter Sicht auf. Aiden stand einfach nur da und starrte mich emotionslos an, bevor er sich umtrete und die Küche verließ.

Wie konnte er nur ? Alles nur wegen einem verdammten Ring ?

Ich fühlte mich als könnte ich jede Sekunde zusammenbrechen und jetzt wünsche ich mir, nie den Ring im Waschbecken herunter gespült zuhaben.

Warum war ich so dumm gewesen?
Warum ?

Seufzend legte ich mich auf den Boden und rollte mich zusammen. Jetzt wollte ich nur noch nachhause. Aber was redete ich den da. Ich wollte jede Sekunde nachhause.

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Ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Ich denke es war nicht nur wegen meinen Schmerzen an der Hand, sondern irgendetwas quälte mich, jedoch wusste ich nicht, was es war.   Auf jeden Fall lag ich hier schon 20 Minuten, bis ich ein leises schließen der Haustür hörte.

Schritte näherten sich der Küche und dann konnte ich wahrnehmen wie sich jemand zu mir hinunter beugte und sanft mein Handrücken streichelte.

Sein Duft
Aiden
Es war Aiden.

„Gib mir deine Hand"sagte er nun viel ruhiger als vorhin. Diesmal machte ich, dass was er sagte. Wer weiß, was er mir sonst als Nächstes brechen würde.

Ich richtete mich langsam auf und schaute starr auf meine Hand die er versuchte zu verarzten. Das er nicht richtig wusste, was er zutun hatte, ignorierte ich dabei einfach.

„Wo ist der Ring ?"fragte er diesmal immer noch ruhig und stoppte kurz in seiner Arbeit. Bitte nicht nochmal.

„I-Ich habe ihn runter gespült"
Erwartungsvoll schaute ich ihn an, dennoch nickte er einfach nur.

„Ich weiß, dass du mich nicht heiraten willst aber Aylin es interessiert mich nicht, trotz dessen versuche ich es dir leichter zu machen"

„Leichter indem du mir die Hand brichst ?"flüsterte ich. Darauf bekam ich keine Antwort. Es schien als hätte er selber keine Ahnung.

„Ich werde gleich gehen"

Das war seine Antwort ? Ich schaute wieder auf meine Hand und betrachte sie. Er wickelte gerade einen Verband rum, wobei seine Fingerspitzen zitternden.

Warum zittert er ? Ich sollte zittern......

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Afraid but also in love Where stories live. Discover now