(16) Das Geständnis

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Wo war ich ? Meine Arme und Beine waren an Stuhl und ich befand mich in einem leeren dunklen Raum.

Mittlerweile hatte ich das Zeitgefühl verloren, ging aber davon aus, dass die Zeit schon längst um war.

Unvermutet nahm ich eine Bewegung neben mir war und drehte meinen Kopf direkt in die Richtung.

„Hallo ?"fragte ich unsicher und hoffte das ich es mir nur eingebildet hatte.

„Wer bist du ?"hörte ich eine Stimme krächzten und wusste direkt, dass es Alissa war.

„Alissa gehts dir gut ? Hat er dir was angetan ?"sagte ich nun etwas lauter und war trotz der vielen Sachen, sehr besorgt um sie.

„Aylin ? Er h-hat sie alle umgebracht"sprach sie, währenddessen ihre Stimme immer wieder brach.

Ich schluckte schwer und drehte mich kurz weg, um erstmal meine Gedanken zu zuordnen.

Es fühlte sich alles einfach wie ein Traum an, doch dieser Traum war ein Albtraum und dazu auch noch die Realität.

Mein Körper fing automatisch an zu zittern und ich merkte wie mir langsam schwindelig wurde.

„Aylin lass mich nicht alleine Ok ?"sagte sie mit zitternde Stimme, wodurch man deutlich ihre Angst hören konnte.

„Werde ich nicht tun , ich meine du bist meine Freundin"sprach ich ihr beruhigend zu, woraufhin sie seltsamerweise nichts mehr sagte.

Ein paar Minuten schwiegen wir, bis Alissa anfing zusprechen.

„Bist du auch gefesselt am Stuhl ?" doch weiter kam sie nicht, da rechts neben mir eine Tür geöffnet wurde, die ich in der Dunkelheit nicht bemerkt hatte.

Licht strömte ins Zimmer, weshalb ich kurz die Augen zusammen kniff damit meine Augen sich langsam an das Licht gewöhnen konnten.

Ich wusste direkt, dass er es war, doch würdigte ihm keinen Blick. Ich hasste ihn einfach. Er tötete ohne das es ihm leid tat und jetzt würde es uns umbringen und dabei belustigt auf uns herab schauen.

Man hörte wie er ein Stuhl in unsere Richtung zog und sich gegenüber von uns hinsetzte, dabei sagte niemand von uns ein Wort.

Als ich aufschaute, sah ich seine Meeres blauen Augen, die direkt und intensiv meine durchbohrten und dabei nicht einmal den Augenkontakt abbrachen.

Neben mir merkte ich wie Alissa immer wieder nervös hin und her rutschte oder es zumindest versuchte, woraufhin er sich zornig zu ihr drehte und sie unzufrieden anschaute.

Ohne sie auch nur aus den Augen gelassen zuhaben, stand er auf, schlenderte hinaus und kam kurze Zeit später mit einem Küchenmesser wieder zurück, woraufhin Alissa und mir die Farbe aus dem Gesicht lief.

Kein Spiel........
Es war kein Spiel .....
Es war alles Realität.....

Nun schaute er wieder zurück zu mir und spielte dabei mit dem Messer im der Hand herum.

„Alissa möchtest du die Wahrheit sagen oder soll ich dich töten ?"sagte er in einer entspannten Tonlage, schaute dabei aber nur mich an.

Hatte er uns vertauscht oder warum starrte er mir die ganze Zeit in die Augen ?

Ich wurde immer nervöser und wusste nicht ob ich jetzt antworten sollte oder schweigen sollte.

„Welche Wahrheit ?" fragte ich ihn dann doch und fand die Wand hinter ihm gerade schöner zu beobachten.

„Alissa sollte es dir erzählen, immerhin hat sie dich angelogen"

Ich wusste einfach garnicht was er meinte, weshalb ich zu Alissa rüber schaute und sie mit einem fragenden Blick anschaute.

Plötzlich änderte sich die Tonlage von Alissa Komplett, was so wirkte als wäre sie eine ganz andere Person. Ich erkannte sie nicht mehr wieder. Die nette, hilfsbereite Alissa

„Was sollte ich ihr erklären ? Sie wird doch sowieso verrecken"sagte sie schnippisch. Geschockt schaute ich sie mit großen Augen an und überlegte stark, ob ich mich nur verhört hatte. Es war eindeutig .

Ich hatte mich verhört doch trotz dessen, war ich mir gleichzeitig auch sehr unsicher. Mein Bauch trete sich um und mir wurde ziemlich schlecht.

„Alissa ? Was hast du gesagt ?"bekam ich aus mir raus und schaute sie Erwartungsvoll an.

„Du hast es richtig gehört. Ich war nur mit dir befreundet ,weil ich für ihn Informationen über dich brauchte. Es stand von Anfang an fest das du sterben wirst.

Außerdem war ich diejenige, die Anonym bei der Polizei angerufen hatte."sprach sie und hörte einfach nicht auf und zuhören tat ich auch nicht mehr, da ich nun abwesend war und in meinen eigenen Gedanken gefangen war.

Ich hatte das Gefühl es würden Stunden  vergehen und meine letzte Chance hier raus zukommen, war nun verloren gegangen. Innerlich fühlte ich mich so Erbärmlich.

Es fühlte sich an als würde die Welt zerspringen, dieses Gefühl wenn man von einer guten Freundin verraten wird, die dir wichtig war und wo du dachtest es wäre die richtige Freundin.

Einfach dieses komische Gefühl im Körper was einfach nur weg soll. Es sollte alles nur ein Traum sein, sodass man in der nächsten Sekunde aufwachen würde und der Traum vergessen wäre.

Unendliche Tränen floßen mir die Wangen runter, doch ich schluckste nicht. Ich wollte stark bleiben, so tun als ob es mir egal wäre, was sie gesagt hatte, doch ich konnte es nicht. Unter Tränen schaute ich einfach auf den Boden und beachtete die beiden nicht mehr.

Für mich zählte nichts mehr. Was ich wusste war, dass ich sowieso nicht mehr lebendig hier raus kommen würde, Weshalb ich einfach aufgab.

Ich gab es sogar zu. Sie hatte mich sehr verletzt und nichts ging mehr rückgängig. Man merkt erst, dass es falsche Freunde sind, wenn man ihnen Streitet und dann ihr wahres ich sieht.

Nur dann kann man an ihr Verhalten erkennen, wie sie wirklich über dich denken und wie sie zu dir stehen.

„Du warst eine Freundin, bei der ich mich immer wohl gefühlt habe, aber ich will dir nur gesagt haben ,dass es mir weh tut, auch wenn ich vielleicht jetzt schwach aussehe. In diesem Moment ist es mir einfach egal."

mehr konnte ich nicht von mir geben, da meine Stimme nun komplett abbrach. Wiedermals schaute ich auf den Boden und wurde von der Stille umhüllt.

Ein räuspern brachte mich wieder zurück in die Gegenwart, woraufhin ich in die Augen des Mörders  blickte. Doch diesmal wandte er den Blick ab und schaute flüchtig zu Alissa rüber

„Letzte Worte ?"sprach er mit emotionsloser, rauer Stimme.

„Nein"flüsterte ich schwach.

„Nicht du"

Wie nicht ich ?
Wenn sollte er sonst meinen ?

Warum schaute er Alissa in die Augen und warum sagte er zum mir „nicht du" ? Doch das sollte ich schon bald erfahren.......

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Hattet ihr schonmal einen Freund oder Freundin, die euch enttäuscht hat ?

Afraid but also in love Where stories live. Discover now