50: einprägende Geschehnisse

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(Kleine TW wegen mehrfacher Erwähnung von Tod/Tötung)

*wenige Stunden später

„Bist du aufgeregt?" wollte ich natürlich von Ale wissen. Wir lagen zusammen im Bett da mir so eine Mittagspause schon ziemlich gut tat in der Schwangerschaft. Irgendwie fand ich es erstaunlich wie ich mit meiner mittlerweile schon kleinen Wölbung die sowas in mir auslöste. Übelkeit,Müdigkeit ,Stimmungsschwankungen und das ganze. Anstehend aber insgesamt war ich einfach glücklich auch wenn ich das Frühstück meist nicht lange in mir behalten kann.
Mittlerweile hatte ich mich aus Ales Armen befreit und mich aufgesetzt als er mir antwortete.
„Naja nicht so wirklich. Ich freue mich es zu erfahren und will es auch aufjedenfall herausfinden aber ich weiß nicht wann ich das letze mal aufgeregt war."

Ja war ja klar. Normale Gefühle kennen sie wohl nicht. Angst, Selbstzweifel und all das kamen ihnen voll unbekannt vor. Aber wenn ich diesen Gedanken weiter ausführen würde käme ich schnell wieder auf die Tatsache zurück das diese Eigenschaften beziehungsweise Gefühle ihnen in ihrer Branche nicht wirklich weiterhelfen würden.

Luke, Zade und Nathan wirkten genauso nie von Emotionen in diese Richtung eingenommen. Anfangs war ich ihnen gegenüber schüchtern aber auch wenn man es mir noch nicht immer so ansieht habe ich mich gut an sie gewöhnt und bin nicht mehr so schüchtern. Schließlich lebe ich nun in einem Haus mit ihnen. Zwar ist diese Villa so riesig das ich ab und an kurz davor bin mich zu verlaufen doch trotzdem frühstücken die meisten von uns zusammen und essen auch oft zusammen zu Abend. Luke ist sehr neugierig und unterhält sich gerne. Humor hat er ebenfalls aber an Renée und seinen Humor kommt er trotzdem noch nicht ran. Ich habe das Gefühl sehr gut mit ihm klar zu kommen auch wenn er manchmal ein wenig nervt und sich verhalten kann wie ein kleines Kind.
Zade unterhält sich glaube ich auch immer mal wieder gerne. Er ist vielleicht sowas wie eine Mischung aus Nathan und Luke. Nathan ist sehr zurückhaltend und ist er in dieser Beobachter Rolle.
Aber eins hatten sie eben wie alle anderen gemeinsam. Nie sieht man ihnen Angst an. Manche können bedrohlicher wirken als andere aber sie können egal wie gerne sie Witze reißen oder einfach mal nervig sind ernst seien. Und damit meine ich diese richtige ernst. Dieses krasse ernst und kalte. Sie alle können das. Nachdem wir bei meinem Vater waren habe ich gesehen wie Ale und Renée einfach willkürlich Menschen umgebracht haben. Seit dem das passiert ist habe ich kein Wort mit ihnen darüber geredet. Irgendwie habe ich mir auch immer nur so neben bei mal ein wenig Gedanken drüber gemacht aber eher habe ich es verdrängt. Verständlich wenn man anmerkt was sonst noch so in meinem Kopf herumschwirrte.manchmal hatte ich das Gefühl sie gingen alle so entspannt mit dem Thema um. So als würden sie es einfach hinnehmen.

„Wo bist du nur immer in Gedanken?" schmunzelte Ale während er mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr strich. Kurz und leicht schüttelte ich meinen Kopf um mich anschließend wieder in der Realität zu finden. Vielleicht werde ich bei Gelegenheit mal mit Renée darüber reden. Oder jetzt.
„Hab noch was vor und hab dich lieb." rief ich als ich aufsprang um in Renées Büro zu flüchten. Hinter mir konnte ich noch ein leises Lachen von Ale hören. Gut er nimmt es mir nicht übel. Da hatte ich in der Eile gar nicht so drüber nachgedacht das es nicht so nett ist einfach wegzulaufen aber meine Gedanken haben mich eben mal wieder gesteuert.

Als ich klopfe trat ich wegen des ruhigen Ja's ein. Renée in so einer ruhigen Stimme zu hören bedeutete dann wohl das er gerade in seine Arbeit vertieft war. Eine Sache über die ich ebenfalls nicht nachgedacht hatte. Bevor ich anfange ihn von meinen Gedanken zu erzählen sollte ich jetzt also erst mal Fragen ob er überhaupt Zeit hat.
„Kurz Zeit zum reden?"
„Klar, gerne." lächelte er mich an und deutete auf den Stuhl gegenüber von ihm wo ich auch Platz nahm. Seine Unterlagen lagerte er in einer Schublade und lehnte sich zurück in seinem Stuhl während er mich erwartungsvoll ansah. Trotz dessen wirkte er wie immer glücklich und offen. Er wartete das ich den Anfang macht was mir tatsächlich nicht schwer fiel. Er gab einem das Gefühl das man nichts falsches sagen könnte.

Someone Save MeWhere stories live. Discover now