Kapitel 35

512 17 2
                                    

Niki hatte mir zum Glück erklärt, was Silvester denn genau ist und ich freute mich nun schon darauf. Er sagte es wäre eine Feier ins neue Jahr mit ganz vielen Feuerwerken. Dazu meinte er es wären bunte Lichter, die in den Himmel geschossen werden, beziehungsweise war es eigentlich ähnlich wie Feuer, meinte Hia im Nachhinein, als ich sie noch mal darauf angesprochen hatte.

Wie dem auch sei... Heute war es soweit! Es wurde langsam dunkel und Jungwon müsste jeden Moment kommen. 

Hia war von Freunden eingeladen worden und als ich ihr erzählte, ich würde mit Jungwon feiern, da hatte sie die Einladung angenommen und nun saß ich alleine auf dem Sofa im Wohnzimmer und grübelte darüber nach, wie es wohl heute abgehen würde. Ich war viel zu nervös, um jetzt irgendetwas machen zu können. Konnte sich Jungwon nicht beeilen? Ich wollte einfach nur, dass es anfing.

Endlich! Da ertönte die Hausklingel und schon war ich aufgesprungen und öffnete die Tür. Ein grinsender Jungwon kam zum Vorschein. Erfreut sprang ich in seine Arme. Er lachte. "Woah, nicht so hastig!" Ich lies ihn wieder los und ging gefolgt von ihm ins Haus. 

"Und wie waren deine Ferien bisher so?", fragte er mich, nachdem wir im Wohnzimmer angekommen waren. "Eigentlich ganz gut...Ich hatte halt jeden Abend was mit den Jungs zu tun, zumindest mit Niki, bei den anderen war mal so mal so. Also war eigentlich schon ganz cool, bisher..." "Eigentlich?", bemerkte Jungwon und grinste. Ich wurde rot, als er dies so fragte. Er hatte doch keine Vermutung, oder? Ich meine, ich wäre auch kurz davor gewesen zu sagen, dass es viel besser wäre, wenn er dabei gewesen wäre, aber ich hatte mich noch zurückgehalten. Also wie konnte er es auch merken...

Ich versuchte diese Frage einfach zu ignorieren und wechselte schnell das Thema. "Wie geht es Jake?" Jungwon setzte sich seufzend weiter an die Sofalehne und legte seine Füße hoch in einen Schneidersitz. "Er hat noch immer Albträume, aber ich denke er wird langsam. Er braucht erstmal Zeit, sich selber unter Kontrolle zu bringen, bevor er mit Kirha Schluss macht. Er will ja nicht wieder zu ihr zurückkommen, wenn sie wieder bettelt und Versprechen gibt, die sie nicht hält." Ich nickte verstehend.

"Aber lass uns jetzt über was anderes reden. Das neue Jahr beginnt...Hast du irgendwelche Wünsche oder Vorstellungen, wie du es gestaltest?", fragte er. Ich überlegte. Eigentlich hatte ich gar nicht darüber nachgedacht. Gab es da etwas? Ich habe doch genau das Leben, was ich wollte...Doch nun, wo er mich so fragte, merkte ich, dass irgendetwas fehlte. Nur was?

"Ich weiß nicht so genau...Hast du was?", fragte ich ihn. "Ja, aber das sage ich dir noch nicht!", meinte er und grinste mich geheimnisvoll an. "Och, bitte! Ich will es jetzt wissen!", bettelte ich und zupfte an seinem Ärmel. Doch er gab nicht nach, sondern grinste mich einfach nur an und blieb still. 

Da knurrte mein Magen plötzlich laut auf, wobei er kurz auflachen musste. "Hat da jemand etwa Hunger?", meinte er und kniff einmal kurz leicht in meine Nasenspitze rein. "Ja...", gab ich zu. "Aber sowas von!" "Dann würde ich mal sagen, dass wir uns in die Küche begeben sollten.", fand er, stand auf und schlendert in Küche. "Ich kann aber nicht kochen!", behauptete ich, während ich ihm hinterging. "Wer sagt denn, dass du es machen musst." Er grinste mich schief an und fischte ein paar Sachen aus den Schränken und vom Kühlschrank. Seit wann kannte er sich denn hier so gut aus? Was hatte er denn alles gemacht, als er mit Hia mal zusammen gebacken hatte? Etwa mein Haus analysiert? Ich musste schmunzeln bei dem Gedanken.

"Du kannst mir aber auch gerne helfen!", meinte er und schaute mich erwartungsvoll an. Ich nickte energisch, denn je öfters ich es machen würde, desto besser. 

Er reichte mir ein paar Kartoffeln und legte eine Schüssel und ein anderes Ding, was ich nicht kannte, auf die Arbeitsplatte. Interessiert und gleichzeitig verwirrt betrachtete ich das Werkzeug, welches mir unbekannt war. Jungwon merkte, dass ich nicht wirklich klar kam, denn so gut ich es auch versuchte, konnte ich nichts damit anfangen. "Komm, ich helfe dir!", meinte er.

Doch da schlang er seine Arme um mich und legte seine Hände auf meine. Ein angenehmer Schauer durchfuhr meinen Körper und mein Herz pochte wie verrückt. Ich konnte seinen warmen Atem direkt auf meiner Haut spüren. Auch wenn wir uns schon öfters umarmt hatten, war er mir noch nie so nah gekommen. 

Was er mit meinen Händen machte, merkte ich schon gar nicht mehr, so sehr ich von ihm abgelenkt war. "Verstehst du jetzt, was du machen musst?", fragte er mich, lies mich allerdings noch immer nicht los, sodass ich seine Stimme direkt an mein Ohr hatte. Meine Wangen glühten und ich war mir ziemlich sicher, dass ich neben einer Tomate es keinen Unterschied mehr gebe. "J-ja...", bekam ich nur heraus. Da entfernte sich Jungwon von mir und machte sich wieder an seine Arbeit. Also meinetwegen, hätte er eigentlich nicht gehen müssen...




Scars // Enhypen Jungwon FFWhere stories live. Discover now