E P I L O G

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6 Wochen später

Poline und James sind zu einem eingespielten Team geworden. Solange sie noch keinen Führerschein hatte, fuhr er sie zu ihrem Ausbildungsplatz und der Fahrschule. Während sie weg war, kümmerte er sich darum, das Haus sauber zu halten und einen Job zu finden. Mit seiner kriminellen Vergangenheit war das nicht gerade einfach und da Wallace noch auf der Flucht war, musste er vorsichtig sein. Das konnte manchmal ziemlich deprimierend sein, doch Poline unterstützte ihn und erinnerte ihn ständig daran, nicht aufzugeben und sich keine Sorgen zu machen. Genug Geld hatten sie noch. Und solange das so war, würde es keine größeren Schwierigkeiten geben.

Nachts hatte einer von ihnen manchmal einen Alptraum. Das Erlebte war nicht gerade harmlos gewesen und in manchen Nächten plagten Poline Bilder ihres niedergeschossenen James. Doch er war stets zur Stelle und erinnerte sie daran, dass diese Erinnerungen in die Vergangenheit gehörten und sie sich nicht mehr fürchten musste. Schließlich lag er ja direkt neben ihr. Auch sie half ihm in schweren Nächten dabei, sich zu beruhigen. Gemeinsam schafften sie es, ihre Ängste nach und nach zu bekämpfen, sodass die Alpträume seltener und die Nächte – sofern sie nicht in Bekräftigungen ihrer Liebe verbracht wurden – ruhiger wurden.

Eine solche Nacht war diese. Das Mondlicht flackerte am Himmel und tauchte den Raum in ein bezauberndes Blau, das Polines zarte Haut wie die eines Diamanten glitzern ließ. James blickte in das Gesicht seiner einzig wahren Liebe und lächelte. Er konnte nicht glauben, dass das nun tatsächlich seine Realität war.

Überglücklich presste er einen zarten Kuss auf Polines Stirn. Dann schmiegte er sich an sie und fühlte ihren Herzschlag dicht an seiner Brust. Sein Rhythmus passte sich an ihren an – ihre Herzen schlugen wie eines.

Lächelnd schlief James ein.

Auf dem Nachttisch hinter ihm lag ein Zettel, der offenbar kurz zuvor gelesen und sorgfältig wieder zusammengefaltet wurde.

Poline,

du ahnst nicht, wie schwer es mir fällt diesen Brief zu schreiben, doch ich habe keine andere Wahl. Glaube mir bitte, wenn ich sage, ich wünschte, ich könnte die Sache harmloser machen, oder es sogar ganz sein lassen, aber dann ist meine letzte Chance auf eine Beziehung mit dir vertan.
Ich kenne dich mittlerweile gut. In deinem Kopf dreht sich gerade alles und du fragst dich: Beziehung mit mir? Das hatten wir doch abgeschlossen. Ich weiß, wir hatten gesagt, es ist ein endgültiges Aus, aber wir wissen beide, dass wir uns nicht voneinander fern halten können. Ehrlich gesagt war das nie wirklich meine Intention. Ich hatte vor bei Wallace auszusteigen und mit dir unterzutauchen. "Ich würde meine Sachen packen und mit dir weggehen, egal wohin." Erinnerst du dich? Das hast du zu mir gesagt. Leider ist das nicht so einfach. Das Folgende ist schwer zu begreifen, ich weiß das, aber du musst einfach mitmachen. Ansonsten ist keine Hoffnung mehr da. Nicht für uns und nicht...für mich. Bitte versuche, ruhig zu bleiben.
Wallace hat mir bis nächste Woche Freitag Zeit gegeben, dich an ihn auszuliefern. Es geht ihm jetzt nicht mehr darum, irgendein Mädchen für seine Geschäfte zu besorgen, es geht um dich. Er will mir wehtun als Strafe dafür, dass ich von der Schule geflogen bin und seinen Plan schon wieder versaut habe, und er weiß, dass keine Folter dieser Welt mir mehr Schmerz zufügen könnte, als dich zu verlieren. Wir werden also wieder heimlich zusammenkommen müssen, damit es so aussieht, als hätte ich dich um den Finger gewickelt. Am Freitag werden wir uns dann mit ihm treffen, aber wir werden vorbereitet sein.
Du bekommst eine Waffe. Die stecke ich dir kurz vor dem Treffen genau dort, wo du jetzt bist, zu. Es wird keine einfache Aufgabe sein. Wallace erscheint nur mit einem Fahrer und Jules, das ist Teil der Abmachung. Hoffentlich hält er sich auch daran. Wenn es soweit ist, erledigen wir sie und verschwinden. Zuerst in meine Wohnung, dann weit weg, wo uns niemand mehr finden kann. Falls der Plan allerdings schief läuft, müssen wir eventuell spontan agieren.
Ich weiß, dass das eine ganze Menge an Informationen auf einmal ist. Denk gut darüber nach, warte aber nicht zu lange, es könnte verdächtig wirken. Vergiss nicht, dass wir nicht darüber sprechen können, wir werden abgehört und beobachtet. Versteck den Brief gut, oder zerstöre ihn, mach sowas aber immer an solchen Orten, wie deinem jetzigen Standort, damit dich keiner sieht – Wallaces Leute sind echt genau, man kann da nie wissen.

Wenn du mit allem einverstanden bist, oder zumindest etwas damit anfangen kannst, dann wechsle deinen Ring an die linke Hand. Bitte überleg es dir gut. Es tut mir leid das so direkt sagen zu müssen, aber wenn du nicht mitspielst, kann es sein, dass es für mich das Ende bedeutet.
Unser einziger Austausch über das Vorhaben würde über handschriftliche Briefe laufen, die wir bei unserem täglichen Treffen in jeder deiner Mittagspausen austauschen würden.
Falls du dich für den Plan entscheidest, wovon ich ausgehe, weil du mich liebst ;), solltest du dir also lieber schonmal eine Ausrede für deine Freunde einfallen lassen.

In Liebe

James

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Leute, das war's 😭

Kann gar nicht glauben, dass ich endlich fertig mit der Story bin. Hat sich in eine absolut andere Richtung entwickelt, als erwartet, aber ist auch nicht sooo schlimm. Zugegeben – das ist nicht mein bestes Werk (nicht gerade realistisch oder irgendwie sinnvoll lol), aber es hat trotzdem Spaß gemacht, es für euch zu schreiben und hochzuladen.

Danke an alle, die bis zum Ende dabeigeblieben sind. Ich arbeite bereits an einer neuen Story (bei der es um eine zumindest ein wenig realistischere teacher x student Beziehung geht) und einer Avengers FF, also geht es schon bald mit einem neuen Werk weiter. (Wobei ich mich an eurer Stelle nicht auf mein "bald" verlassen würde haha.)

Vielen Dank nochmal für die Votes und die lieben Kommentare <3

Bis Bald

thoselemonadedays

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Forbidden Attraction [Old Version]Where stories live. Discover now