Kapitel 14

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*Ally*(CuteSecret)

Der Tag nachdem ich Feedom in meiner Garage erblickt und Adam mir seine Retterstory aufgetischt hatte, verlief eigentlich ziemlich normal. Ich ging in die Schule, wo ich die meiste Zeit mit Adam verbrachte, immer darauf bedacht nicht von Eric ertappt zu werden, dann lief ich nach Hause, half Mary einen Kuchen zu backen (wobei ich vermutlich nicht wirklich eine Hilfe war) und machte schliesslich sogar noch meine Hausaufgaben. Ja, an diesem Tag hätte man mich als perfektes Vorzeigebeispiel für ein ganz normales Schulkind nehmen können. Bis ich mich beschloss nach Adam zu sehen, der anscheinend weder in der Stimmung zu sein schien, auf meine Anrufe zu reagieren noch sonst ein Lebenszeichen von sich zu geben.

Ich verliess das Haus als die Dämmerung sich schon über Forest Hill gelegt hatte und auf der Strasse keine Menschenseele mehr zu sehen war. Es regnete leicht und ein kalter Wind wehte mir direkt ins Gesicht. Na toll. So schnell wie nur irgendwie möglich legte ich den Weg zu Adams Haus zurück und atmete erleichtert auf als ich seinen Jeep in der Einfahrt sah. Er war also zu Hause. Ich trat näher heran und kopfte an der Tür, doch nirgends im Haus war ein Licht zu sehen und es schien wirklich niemand dort zu sein. Seltsam. Wo war Adam wenn sein Jeep doch hierstand? Plötzlich fiel mir Freedom ein. War er ausgeritten? Ich umrundete das Haus und kam zu dem Schluss dass er nur ausgeritten sein konnte denn von Freedom war nichts zu sehen. Puuh bei diesem Wetter! Da ich nicht umsonst bis auf die Haut durchnässt wieder nach Hause gehen wollte beschloss ich auf ihn zu warten. Und hastete in der Hoffnung das er nicht abgeschlossen war auf den Jeep zu. Die klapprige Tür öffnete sich zu meiner erleichterung und ich schlüpfte schnell in das kleine Fahrerhaus. "Sollte ich wissen wollen wer du bist?" Eine Stimme die wie aus dem nichts zu kommen schien liess mich erschrocken zusammenfahren. Ich warf einen Blick nach hinten und blickte direkt in Adams Gesicht. Kleine Korrektur, es war ein Gesicht welches Adams täuschend ähnlich sah, doch es sah ein wenig älter und ungepflegter aus. "Ähmm...wer zur Hölle bist du?" Der Unbekannte lächelte. Er lächelte genau wie Adam. Faszinierend. "Ich bin Kaleb. Adams Bruder und wer bist du?" Kaleb? Seltsam, der war doch tot? Sah ich jetzt etwa Geister? "Ich bin Ally", antwortete ich schliesslich obwohl ich schon begann an meinem Geisteszustand zu zweifeln. "Ich dachte du seist tot!?" Kaleb grinste. "Seh ich etwa tot aus? Adam dachte das witzigerweise nämlich auch als er mich vorhin traf." Ich stutzte. "Du hast Adam schon getroffen? Aber wieso ist er dann nicht hier? Und wie genau ist es möglich wieder zum Leben zu erwachen wenn Adam mehrere Tage neben deiner Leiche lag?" Kaleb schien einen Zustand namens Dauergrinsen zu besitzen denn er tat es immer noch was ziemlich unheimlich wirkte. "Irgendein Forscher hat mich wieder zum Leben erweckt. Frag mich nicht wie. Und ja ich habe Adam getrofffe, danach war er total verwirrt und ist mit seinem Gaul davongeprescht. Sag mal bist du seine Freundin?" Fragend zog ich eine Augenbraue hoch ( das tat ich immer wenn ich intelligent aussehen wollte aber nicht wusste was gerade um mich herum vorging) Ein Forscher hatte ihn wieder zum Leben erweckt. Also bitte, das war doch unmöglich. "Ja ich bin Adams Freundin und ich finde deine Gruselgeschichte klingt nicht wirklich glaubhaft." Nun wechselte Kaleb von Dauergrinsen auf einen fragenden Blick. Wie witzig, dabei zog er auch die Augenbraue nach oben. "Und wieso bin ich dann hier, wenn meine Geschichte so unglaubwürdig ist?" "Vielleicht sehe ich Geister?", flüsterte ich ohne zu wissen wieso. "Das glaube ich nicht", flüsterte er zurück. "Aber jetzt erzähl mal. Wie hat mein verkorkster Bruder es geschafft so eine hübsche Freundin zu finden?" Ich wurde rot. Hatte er das gerade wirklich gefragt? "Adam ist nicht verkorkst! Und wenn, dann ist das nur deine Schuld du Vollidiot. Wieso bist du nicht gleich zu ihm gegangen, nachdem dir dieser bescheuerte Forscher wieder Leben eingehaucht hatte?" "Naja lauf du doch mal in einer Schule wie der C.A herum und erzähl allen das du von den Toten auferstanden bist. Das ist nicht wirklich einfach." Ich konnte nur fassungslos den Kopf schütteln. "In der C.A ging das Gerücht um, Adam habe deine Mum und dich getötet. Kannst du dir vorstellen wie schrecklich das für ihn gewesen sein muss?" Caleb winkte ab. "Ach komm, er hat es überstanden. Als ob irgendwelche Gerüchte Adam stören könnten." Sprachlos starrte ich ihn an. "Das Gerücht seine halbe Familie ausgelöscht zu haben ist ziemlich heftig du hirnloser Arsch!" Zu meiner absoluten Verärgerung lachte er. "Es tut mir ja leid okay! Ich liebe meinen Bruder und ich wollte ihm wirklich so schnell wie möglich sagen, dass ich nicht wirklich tot war, aber es gab keine Möglichkeit ihn aus dieser verdammten Schule herauszuholen. Ausserdem", er grinste wieder, "führst du dich gerade wie seine Sozialarbeiterin auf und das ist irgendwie total witzig." Ehe ich es mir anders überlegen konnte liess ich meine Faust gegen seine Wange knallen. Wie konnte man nur so seltsam und auch so gleichgültig sein!? Caleb starrte mich verdutzt an und rieb sich das Gesicht. Damit hatte er eindeutig nicht gerechnet. Ich sah in seine Augen und war mir ziemlich sicher das ich mich gerade total in die Scheisse gerittem hatte, denn nun schien er eindeutig wütend. Er hatte die Augen zusammen gekniffen und ich hatte das Gefühl als hätten sie sich ziemlich verdunkelt und seiem von Braun zu schwarz übergegangen. "Hau ab sonst knallts gleich auf deine Wange", kreischte mein Unterbewusstsein hysterisch. Ich schlüpfte aus dem Jeep und eilte auf die andere Seite des Hauses. Naja zumindest versuchte ich die andere Seite des Hauses zu erreichen doch als ich die Jeeptür hinter zuknallte stand Caleb schon vor mir. "Hast du mir gerade eine gescheuert?!", fauchte er so aufgebracht das ich erschrocken zurück wich. "Ehhm...", stotterte ich. Wo war bloss mein heldenhafter Mut geblieben? "Irgendwie musste ich dir ja zeigen das du zu weit gegangen bist und dein bescheuertes Gegrinse macht einen einfach wahnsinnig." Ich brachte die Worte mit so viel Zorn in der Stinme wie möglich heraus und hoffte er würde meine Unsicherheit ihm gegenüver nicht spüren. Mein Gott natürlich würde er sie spüren. Er war ein Top Agent! Ich hingegen glich eher einem Agentenküken. Seine Dunklen Augen ruhten immer noch auf mir und waren zu schlitzen verengt. Blitzschnell schnellte seine Faust nach vorne und zielte auf meine Wange. Reflexartig duckte ich mich und wich seinem Schlag aus. Wollte er sich jetzt ernsthaft mit mir prügeln? Na gut. Mit aller Gewalt wollte ich ihm mein Knie in den Magen stossen, doch er packte mein Bein noch bevor es ihn treffen konnte und riss mich zu Boden. Ach du Scheisse. Bitte bitte komm schnell Adam!!! Meine Kampffähigkeiten in allen ehren aber spätestens jetzt wo ich mich schnellst möglich von der nassen Strasse aufrappelte schnallte ich das ich keine Chance gegen ihn hatte. Mein Schlag gegen seinen Kopf ging ins Leere genauso wie die Weiteren die folgten. Egal wo ich war er schien immer einen Schritt voraus. Erst als ich mit dem Rücken am den Jeep gepresst stand ohne Fluchtmöglichkeit und die Augen schon in der Erwartung eines Schlages zusammengekniffen hatte, hielt er inne. Zögerlich sah ich ihn an. Auf seinem Gesicht lag wieder das Grinsen und die Dunkelheit aus seinen Augen war verflogen. Er befreite mich aus seinem festen Griff und ich rieb mir schleunigst mein schmerzendes Handgelenk. "Wie-werde-ich-ein-guter-Agent-Lektion-1: Fang nie eine Schlägerei an wenn dir dein Gegner vermutlich überlegen ist." Ich verdrehte die Augen. So ein arroganter Dreckskerl! Seltsam, das hatte ich auch von Adam gedacht. Die Brüder schienen sich wirklich ähnlich zu sein. Nein, Korrektur: Mein erster Eindruck der beiden war ähnlich, doch bei Adam hatte er sich positiv verändert während ich bei Caleb eher das Gefühl hatte er würde in nächster Zeit keine positive Wandlung durchmachen. Mir war klar, jemandem wie ihm sollte man lieber mit Vorsicht begegnen und gerade als ich beschloss mich so schnell und unauffällig wie möglich aus dem Staub zu machen, erblickte ich Adam und wusste, ich hatte mich noch nie so sehr darüber gefreut ihn zu sehen.

Words: 1375

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