Kapitel 15

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*Adam's Sicht* (Wavebreaker)

Als ich meine Freundin und wiederauferstandenem Brudervor meinen Jeep in Kampfstellung stehen sah, sprang ich sofort von Freedom. Stirnrunzelnd sah ich in Allys Gesicht, das pure Erleichterung ausstrahlte. Sofort entspannte sich ihr ganzer Körper und sie sprintete auf mich zu. Mit einem erleichterten ,, Adam!", schloss sie mich in eine lange Umarmung, während mein Bruder mich höhnisch angrinste. Irgendetwas stimmte hier nicht. Schnell befreite ich mich aus Allys Klammeräffchengriff und nahm Freedoms Zügel. Mit ihr im Schlepptau ging ich auf Caleb zu. ,, Was hast du getan?", knurrte ich. Der Angesprochene grinste unschuldig. ,, Was soll ich denn getan haben, Bruder?" Ich ignorierte diesen Bengelton und kniff meine Augen zusammen. ,, Ich kenne dich, Kal.", meinte ich nur. Seine Unschuldsmiene änderte sich schlagartig und wurde zu einem boshaften Funkeln. ,, Aber anscheinend kenne ich dich nicht mehr. Was ist mit dir los, Adam? Du reitest mit deinem Gaul durch die Stadt anstatt deinen Auftrag zu erledigen, schmust mit deiner Freundin, obwohl sie an Winsor Juniors Seite viel nützlicher wäre. Warum bist du so eigennützig?! Adam, ich habe dir von Anfang an eingeschärft dass-" - ,, Ja, Caleb, du hast mir so einiges eingeschärft! Aber dann warst du weg! Du warst tot! Auf einmal hatte ich niemanden mehr, mit dem ich trainieren konnte. Ich musste alles alleine machen! Denkst du nicht, ich hätte nach Jahren voller Einsamkeit ein bisschen Nähe verdient?! Nachdem du es ja anscheinend nicht für nötig hieltest, mir bescheid zu geben, dass du lebst? Eine Email hätte gereicht, verdammt! Von mir aus hättest du mir auch eine Freundschaftsanfrage bei Facebook schicken können, ist mir egal! Ich bin ohne Eltern aufgewachsen, ohne Bruder! Zu allem überfluss werde ich auch noch beschuldigt dich und Mum umbebracht zu haben! Weisst du eigentlich wie das ist?! Und jetzt, nach all dem Jahren habe ich endlich jemanden gefunden, der mich so nimmt wie ich bin. Und du? Du prügelst auf sie ein!", schrie ich. All die Emotionen die sich die Jahre über angestaut hatte, diese Wut, brach aus mir heraus. ,, Du hattest Dad!", eriwederte Caleb. ,, NEIN, CALEB! Nach eurer Ermordnung war auch ich für Dad tot! Für ihn war es einfach zu glauben, alles verloren zu haben. Lass meine Freundin, meine Mission und mein Lebensstil in ruhe! Lass am besten mein ganzes Leben in ruhe! Das Recht darauf, dich darin einzumischen hast du verloren, als du dich selbst für Tot erklärt hast!" Ein Wunder. Caleb Jamesson, der Junge der immer etwas zu sagen hatte, schwieg. Er sah mich an, mit Augen gross wie Teller und brachte kein einziges Wort heraus. Ich drehte mich zu der geschockten Ally um und half ihr auf Freedom. Danach schwang ich mich vor sie und warf meinem Bruder noch einen letzten Blick zu. Er sollte endlich erfahren, was er mit seinen Taten anderen antat. So wie ich es lernen musste.

Ich lag auf Allys Bett, meine Freundin war an meine Brust gekuschelt. Ihre Finger malten verschiedene Muster auf meinen Bauch, während ich sie näher an mich drückte. Seit zwei Stunden lagen wir nun schon so da und hingen unseren Gedanken nach. Es tat gut, jemanden an meiner Seite zu wissen, der verstand was ich fühlte. Auch wenn sie es nicht nachvollziehen konnte.Wie auch das letzte mal, als wir so dalagen, war es mein Handy, das die Stille unterbrach. ,, Ich werf dieses verdammte Ding aus dem Fenster.", knurrte ich, als ich meine Hüfte anhob um mein Handy aus der hinteren Hosentasche zu holen. ,, Es ist Erik.", meinte ich verwirrt. Was wollte der von mir? ,, Tu nicht so verwundert, du bist sein bester Freund.", sagte Ally und rückte näher an mich. Ich drückte auf den grünen Hörer und wollte ihn begrüssen, doch er kam mir zuvor. ,, Seth? Seth, dieser Typ, der Heute bei deinem Cheep stand. Wer war das?" Seine Stimme klang aufgeregt, fast panisch. Schnell drückte ich Alison von mir weg und stand auf. ,, Wieso fragst du?" Schweres Atmen war zu hören. ,, Nun ja... Ich habe dir doch von diesem Typen erzählt. Der, der mit meinem Vater über meine Grandma gesprochen hat. Dass sie sterben würde, oder?" Ich nickte, bis ich begriff, dass er es nicht sehen konnte. ,, Ja." - ,, Nun ja... Dieser Typ... Er sah genau wie dein Freund aus. Vielleicht täusche ich mich auch, es war ziemlich dunkel und-" Ich unterbrach Erik schnell. ,, Ich ruf dich zurück, bye!" Mit diesen Worten legte ich auf. Mein grosser Bruder, mein Held, wollte die Queen umbringen.
Und da wurde mir etwas klar.

Menschen verändern sich. Ob man das denn nun will oder nicht; sie tun es. Manchmal zum positiven, manchmal aber auch zum negativen. Doch man kann es nicht rückgangig machen. Es gibt viele verschiedene Gründe, warum sich Menschen ändern. Familie, Beziehungen oder auch der Selbstzweifel. Man kann die Gründe gar nicht erst zählen. Viele Leute merken nicht einmal, dass sie sich verändern, es passiert einfach. Die Meisten tun es unbeabsichtigt, die anderen planen jedes Detail. An dem Tag, als meine Mutter und mein Bruder erstochen worden wurden, veränderte ich mich. Ich wurde zu einer Gefühlslosen Bestie, der alles egal war. Doch Jemand kam, der meinem Leben wieder auf die Sprünge half. Jemand der mir zeigte, dass ich mich nicht dem Gerede der Anderen hingeben musste.
Caleb veränderte sich durch die Distanz zwischen ihm und seiner Familie. Sein Charakter wurde böse, ein schwarzes, fieses Loch im Weltall. Es drohte alle zu verschlingen, selbst mich. Doch vielleicht braucht er ja auch einfach nur Jemanden der ihm auf die Beine hilft. Jemanden, der ihm die Richtung zeigt, ob er sich dazu entscheidet auf eigene Faust weiterzugehen und sich wieder zu velaufen, oder dem richtigen Pfad zu folgen, liegt alleine in seiner Hand. Vielleicht kann ihn diese Person zur Besinnung kriegen, ihn an der Hand nehmen. Das Problem: woher kriege ich diese Person?

Words: 955
CuteSecret hat mir gestern Kapitel 14 geschickt, da dachte ich mir so: ihr musstet echt lange warten, warum nicht gleich noch kurz eines schreiben? Sorry dass es so kurz und grauenhaft ist...

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