Aus den Tagebüchern der Tribute (2)

151 15 3
                                    

Wir konnten uns nicht zurückhalten – denn das gehört so gar nicht zu unseren Stärken – und haben deswegen beschlossen, unserer Lieblingsbeschäftigung weiter nachzugehen: im Privatleben anderer Leute herumschnüffeln.

Also nimmt die Tragödie hier ihren Lauf, und ihr dürft ein weiteres Kapitel genießen, in dem wir, die Autorinnen, gemeinsam mit euch, den Lesern, die Tagebücher der Tribute durchstöbern.

Hoffentlich ohne einen wütenden Cato, der Wind davon bekommen hat, dass wir leider seine coolsten Shorts (nicht sehr cool) auf den mit Limonade befleckten Boden werfen mussten, um an den Zettel zu kommen, der seinem Tagebuch am nächsten kam (siehe letztes Kapitel).

Aber machen wir uns keine Sorgen über Probleme, die noch in ferner Zukunft liegen!

Aktuell klebt ein Heft von Gale, das dieser mit einer Mischung aus Mozzarella und Ahornsirup verziert zu haben scheint, an unseren Fingern.

Mehrere Versuche und fünfmal Händewaschen später haben wir das Heft geöffnet und können sogar die ersten Sätze entschlüsseln:

„Ich bin Gale und stin"

Hä.

Sehen wir uns doch mal die nächste Seite an, vielleicht versteht man da ja mehr.

„Infolge eines eher minder relevanten Zwischenfalles, als dessen Auslöser ich R. (Name unkenntlich gemacht) bezeichnen würde, sah ich mich leider nicht im Stande dazu, den Prolog dieses Werkes schon auf der ersten Seite einzuleiten.
Möge die Zeit ihr Weisheit, Güte, und die Fähigkeit schenken, wahre Kunst, sowie zu höherem bestimmte Menschen zu erkennen."

Unsere Gehirne brennen, aber wir haben euch trotzdem eine Kurzfassung, wie sie ein vernünftig denkender Mensch schreiben würde, formuliert: Rue wollte „Ich bin Gale und stinke" auf die erste Seite des Heftes schreiben, aber er hat sie unterbrochen und sie ist nicht zum Ende gekommen.
Auf dieser Seite kann er jetzt nicht mehr schreiben und fühlt sich enorm toll und überlegen mit seinem „Werk".

Er denkt, dass dieses Buch viel erfolgreicher wird als das, was Marvel geschrieben hat.
Es trägt den Titel „Mäuse malen mit Marvel", wurde verlegt und hat viele Buchpreise bekommen.

Somit: kein Wunder, dass Gale eifersüchtig ist!

Die darauf folgenden Seiten sind ein einziger Kauderwelsch...

Hat er wirklich in einem Satz dreimal das Wort „maliziös" verwendet?

Was er in diesem Heft wohl alles kompensiert... eine Angelegenheit, die wir wohl oder übel Mr. Snow überlassen müssen. Der wird sich sicher gut um seinen Schützling kümmern.

Jetzt können wir erst einmal einen Blick in Finnicks Skizzenbuch werfen.

Skizzenbuch?!

Na, was da wohl drin sein mag – herzzerreißende Liebesgedichte, liebevoll angefertigte Zeichnungen von seinen Mitschülern?

Oder etwa... nein, so weit kann er nicht gegangen sein!
Oder?!

Auf der erste Seite prangt ein Zuckerwürfel.

Er kann also durchaus so weit und noch viel weiter gegangen sein.

Die zweite Seite zeigt – vermutlich den gleichen, es ist ist nicht sehr leicht, sie auseinanderzuhalten – Zuckerwürfel in verschiedenen Ansichten: von oben, von allen Seiten, schräg von oben, schräg von unten, in Finnicks Mund, zermalmt in seinem Magen... es will gar kein Ende mehr nehmen.

Darunter steht eine kleine Anmerkung, in der Finnick sich weder an Satzbau, noch an jegliche Groß- und Kleinschreibung gehalten hat.

„IcH gegsn ZUcker am NoVEmbr."

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Aug 18, 2022 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Die Tribute in One ShotsWhere stories live. Discover now