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Als ich aufwachte, wusste ich das ich mich in der Krankenstation befinden musste, denn direkt über mir befand sich das Gesicht von niemand anderem als Will Solace. „Ahhh!", schrie ich auf und ruckte nach oben. Schlechte Idee! Sehr schlecht! Unsere Köpfe prallten gegeneinander, was meinen sofort dazu anregte, wie ein irrer zu hämmern. „Aua!", murmelte ich. „Alles ok?", fragte eine besorgte Stimme. „Ja Doc!", antwortete ich und richtete mich auf. „Vorsichtig. Das war viel auf einmal für dich, dein Körper brauch Ruhe!", sagte Will. Pah, wenn der nur wüsste. Ich war der letzte, der Ruhe nach einem Kampf mit dem Minotaurus brauchte, doch hielt ich die Klappe. Niemand wusste ja das ich ihn bereits 2 Mal oder mehr in den Tartarus geschickt hatte! Also nickte ich brav und ließ Will mich einmal durchchecken. In meinem Augenwinkel sah ich eine Person den Raum betreten. Es war Nico. Er schien völlig verändert und gleichzeitig noch derselbe wie damals. Er wirkt weniger blass, als würde ihn Will regelmäßig in die Sonne schleifen -was er vermutlich auch tat- und er hatte Gewicht zugelegt, nicht viel aber immerhin etwas, was ich auch Will zuschrieb. In seinen Augen erkannte ich eine Menge Liebe für Will, aber auch einen Hauch an Eifersucht, das Will mich für die Untersuchung anfassen musste. Tja, das war das Problem der Schwulen. Hier war nicht eine andere Frau das Problem, sondern ein anderen Mann! Doch für mich war das nicht schlimm, denn ich wusste, dass Neeks in Ordnung war und ich würde auch niemals, selbst wenn ich schwul wäre, einem Freund seinen festen Freund ausspannen. Nicht mal, wenn es meine große Liebe wäre.

Will, der meinem Blick gefolgt war, schien nun auch Nico entdeckt zu haben. „Neeks, schön dich zu sehen, dahinten steht ein Becher mit Nektar, gibst du ihn mir bitte?" Stumm nickte Nico und reichte ihm den Becher, wobei sich ihre Finger streiften. Während Will lächelte, wurde Nico leicht Rot und schaute weg. Warte...Nico wurde Rot?!?! Meine Augen weiterten sich leicht. Ich hätte schwören können, das Aphrodite auf dem Olymp jetzt geseufzt hatte! Vermutlich waren die Beide nach Annie und mir ihr neues Lieblingspaar.

Will reichte mir den Nektar und ich trank wie ein artiges Halbblut. Ich konnte das Zeug ja jetzt literweise trinken, wenn ich wollte. Danach bestätigte ich noch einmal, das ich mich gut fühlte und ging dann nach draußen, wo schon Cassie und Dawson warteten. „Seth, geht es dir gut?" Besorgt kamen sie zu mir. „Ja, war wohl etwas viel für mich." Ich lächelte sie mit meinem charmantesten Lächeln an und merkte, das sie sich deutlich entspannten. Die Wahrheit war, ich war nur zu geschockt gewesen, zu erfahren, dass die Leute, von denen ich geglaubt hatte, die gut zu kennen, völlig anders gehandelt hatten, als erwartet. Aber egal, ich sollte nicht daran denken. Deswegen meinte ich: „Also ich glaube ihr habt mir noch nicht alles gezeigt." So führten sie mich herum, bis es zum einteilen der Hütten kam. Ich war ja schon anerkannt und wollte nicht, das einer Verdacht schöpfte, wenn ich mich als Poseidons Sohn entpuppte, deshalb sagte ich, ich hätte keine Ahnung. „Das ist seltsam.", sagte Cassie. „Wieso?", fragte ich ganz unschuldig. „Weil alle Halbblute mit 13 von ihren Eltern anerkannt werden sollen!", antwortete Dawson. Gut zu hören, das sich die Götter wenigstens an dieses Versprechen hielten. „Vielleicht ist er ein Sohn des Hypnos, der verpennt es manchmal seine Kinder anzuerkennen!" „Erstens würde er dann ebenfalls dauerhaft schlafen und zweitens findest du nicht auch, das 4 Jahre selbst für Hypnos etwas lang ist?!", seufzte Cassie und schlug sich die Hand vor die Stirn, wegen Dawson Dummheit. „Ich versuche ja nur das Rätsel zu lösen!", meinte Dawson beleidigt. „Vermutlich wird er heute noch anerkannt. Vermutlich hat sein göttliches Elternteil das noch nicht gemacht, weil er noch nicht im Camp war. Wer käme denn infrage, Mutter oder Vater?", fragte Cassie neugierig. Ich beschloss so ehrlich wie möglich zu antworten. „Vater. Meine Mutter kenn ich." „Gut dann ziehst du in Hermes Hütte, bis wir genaueres wissen. Aber erstmal brauchst du eine Waffe! Komm." Die beiden führten mich zu dem, was wohl mal der Waffenschuppen gewesen war. Jemand, ich tippte stark auf Leo, hatte ihn renoviert und aufgeräumt. Alle Waffen waren geschärft, poliert und in einen Bereich zugeordnet. Die Schilde und Bögen, plus Köcher, hingen an den Wänden. Die Speere steckten in Teilen, die an Regenschirmständer erinnerte. Die Dolche waren in Kisten getan worden und auf einen Tisch gestellt und die Schwerter standen in Schwerthalter direkt an den Wänden unter den Schilden und Bögen.

Held des Olymps - The End of their StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt