Die Hood bei Nacht

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Marella
Ich lief die Straße hinunter. Wenn ich wüsste wo hier in der der Nähe eine U- oder S-Bahn ist, wäre ich gerettet. "Marella warte doch jetzt mal!" rief Can mir hinterher. Ich hatte vollkommen die Orientierung verloren.

Meine Beine blieben stehen obwohl ich weiter rennen wollte. Mit schnellen Schritten kam er zu mir und zog mich in eine Feste Umarmung. Bevor ich etwas sagen konnte schossen mir Tränen in meine Augen. Ich hoffe dass ich wenigstens gut aussah. Waren wir jetzt eigentlich zusammen? Can Strich langsam meinen Rücken rauf und runter. Ich weiß nicht warum,aber es beruhigte mich. Er beruhigte mich.

"Weißt du warum der Typ mich so hasst?" Fragte ich Can. „er hasst Reiche Menschen." Verdutzt starrte ich ihn an. „aber er hat doch selber Geld?" Ich verstand RB nicht. „Schwieriges Thema." Ich musste schmunzeln. In Cans Augen sah ich so etwas wie Erleichterung.

Dann küsste er mich. Es war ein anderer Kuss als die anderen. Langsam und einfühlsam. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und zog mit meinen Fingern kleine Kreise in seinen Haaren. Cans arme Schulungen auch um meine Taille. Lange standen wir dort so. Ich zog mich zurück um ihm in die Augen zu schauen. "Cano." Flüsterte ich. "Canim."

Plötzlich wurde er angerempelt und fiel fast um „die Jugend von heute hat kein Respekt mehr vor den alten Leuten." meckerte so eine Oma. Ich schmunzelte und Can schaute der Oma hinterher. „Warum ist die noch so spät draußen?" fragte er an mich gerichtet.

„Lass sie nachhause bringen." schlug ich vor. Ich nickte mit dem Kopf obwohl ich gerne noch einen Kuss hätte. Anscheinend stand mein Wunsch auf meiner Stirn, denn er nahm meinen Kopf in beide Hände und küsste mich noch einmal. Dann liefen wir der alten Dame hinterher. „Brauchen sie Hilfe? Wir können sie nachhause begleiten." meinte ich als wir auf der Höhe der Frau waren.

Can hielt die ganze Zeit meine Hand. „Von euch brauche ich keine Hilfe." gab sie sauer von sich. „Aber es ist nicht ungefährlich hier." half mir Can und zeigte mit seiner freien Hand die Straße runter. Da standen ein paar Männer in schwarzen Klamotten.

Die Oma nickte dann und schaute etwas ängstlich zu uns hinüber. Ich versuchte ihr ein aufbauendes Lächeln zu geben was mir aber nur so semi gut gelang. Ich hatte auch etwas Schiss.

Can zog mich an der Schulter etwas mehr zu sich. Anscheinend kannte er die Typen. Von wo will ich eigentlich garnicht wissen. Bestimmt haben die auch irgendwas mit Drogen am Hut. Es waren mindestens 6. „Hallo Can." sagte der eine Amüsiert. „Neue Bitch geklärt?" fragte ein anderer. Wir ignorierten sie gekonnt aber ich merkte wie sich mein Freund anspannte. War er mein Freund?

„Ey Cano!" rief noch ein anderer. Ich erfror innerlich. Ich dachte ihn nennt niemand anderes so. Zuhause war er mir eine Erklärung schuldig. „Wir sehen uns bald wieder!" Dann waren wir schon bei dem Haus der Oma. „Dankeschön." sagte sie. Ich lächelte sie an „haben wir sehr gerne gemacht." sagte ich. Can stand hinter mir und küsste mich immer wieder auf den Scheitel.

„Sie sind ein schönes Paar." gab die Oma zu. Can und ich grinsten beide. Ich fühlte es. Wir wünschten der Oma eine gute Nacht und dann war sie in der Tür verschwunden. Wir standen in einer leeren Straße. Sie war wirklich sehr schön.

„Da vorne habe ich mal gewohnt." sagte er aus dem nichts. „Zeig's mir." Er zog mich über die Straße zu einem anderen Haus. Es hatte eine hell braune Fassade und Rote Fenster. Irgendwie gefiel es mir, irgendwie aber auch nicht. „Die Wohnung war groß. Auf jeden fall groß genug für 4 Personen. Dann verlor meine Mutter ihren Job. Sie hatte was mit ihrem Chef. Von dem sie dann auch schwanger wurde." er machte eine Pause."Das war als ich 10 war. Dann ist Asel geboren. Wir mussten in eine kleinere Wohnung ziehen wo ich mir ein Zimmer mit meiner Schwester teilen musste. Deswegen habe ich irgendwann mit dem dealen angefangen." er strich sich übers Gesicht. Als ob es ihm Überwindung kostet was er gleich sagt. „Die Typen grade. Die sind von einer Neo Nazi Gang die auch dealt. Ich habe den die ganzen Kunden weggeschnappt. Ich wusste es aber nicht." erschrocken zog ich die Luft ein.

„Meine zweite Schwester, Azra, kam als ich 16 war. Von meinem Stiefvater." Also waren seine Schwestern 12 und und 6. Ich umarmte ihn. Er wirkte Traurig. „Ist dein Stiefvater nett?" Can nickte. „Durch ihn konnten sie wieder in eine größere Wohnung wohnen. Da war ich aber schon ausgezogen." „mit wie vielen Jahren bist du ausgezogen?" fragte ich „mit 17. ich wollte meine Mutter entlasten." ich verstand ihn. Das Geld hatte er wahrscheinlich vom Dealen.

Can beugte sich zu mir herunter und ich küsste ihn rasch auf die Wange. „Warum nur auf die Wange?" fragte er belustigt. „Ich will mir die Gegend hier anschauen." ich war hier noch nie.

„Belalım, komm mit, ich zeige dir mein'n Block"

Als wir hier rumliefen schaute er sich immer wieder um und klebte seine Sticker überall hin. Endlich wusste ich für was es war. Werbung für ihn. Can erzählte mir das es half. Seine Zuhörerzahlen auf Spotify wurden immer größer.

Ich freute mich für ihn, wirklich. Aber ich habe auch Angst dass ihm was passiert. Er drehte sich zu mir „ich habe eine Frage." gab er von sich. Mir wurde warm. Hoffentlich fragt er mich jetzt nicht nach meiner Lieblings Farbe oder so...

„Ich weiß nicht ob wir schon zusammen sind." er spielte mit seinen Fingern und ich hielt die Luft an. „Also wenn wir noch nicht zusammen sind: willst du meine Freundi-„ ich ließ ihn nicht ausreden „Ja! Ja! Ich will" ich sprang und Klatschte in die Hände.

„Wow, wow, Canim, chill mal, du montierst noch zum Flummi." Im moment war mir das egal. Er lachte laut. Warnend schaute ich ihn an und sprang ihm in die Arme. Er umarmte mich. Diese Umarmungen von ihm waren mehr wert als alles andere was ich hatte. Doodle ausgeschlossen. Er war genauso viel wert.

Ich hatte mich verliebt. In Can, den ich bei Ali im Kiosk kennengelernt habe. „Can?" „mhm?" wir müssen mal wieder zu Ali."

Shawty, fühlst du mich? | Pashanim/Canonulldreinull Fan fictionWhere stories live. Discover now