Part 22|Abhauen.

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‼️NORAS UND DILIYANS SCHEIDUNGSPHASE‼️

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‼️NORAS UND DILIYANS SCHEIDUNGSPHASE‼️

B I L A L

Ich beende das Telefonat mit Nora. Meine Hände ballen sich zu Fäuste. Wieso habe ich nur zugelassen, dass dieser Hund sich meiner Schwester wieder nähert? Malik und Mikail sind auch weg. Wie viel Schmerz meine Schwester ertragen muss? Zu viel. So viel, dass es sie zerstört. Meine Eltern sind nicht mal im Land, ich muss für sie da sein—

Aber ich kann nicht. Ich kann nicht länger hierbleiben.

Ich muss mit Nurcan abhauen. Sie zwingen, mit mir zu kommen. Sonst werden wir nicht glücklich. Sonst werden wir wieder getrennt. Ich habe Jahre gebraucht, dass sie mir wieder vertraut. Da kann ich nicht wegen den Fehlern von unseren Geschwistern wegsehen und mich von der Liebe meines Lebens trennen. Auch wenn ich somit nie wieder ein Wort mit meiner Familie wechseln würde, es wäre mir recht. Denn ich will mit Nurcan leben. Ich will nur mit ihr leben. Ich will, dass sie die Mutter meiner Kinder wird. Mein Hals kratzt. Kopfschüttelnd schlucke ich diesen Gedanken runter. Wer weiß, ob wir jemals Kinder kriegen könnten? Ich weiß es nicht. Ich greife wieder nach meinem Handy.

»Wir müssen uns treffen, Nurcan.«, schreibe ich ihr. Sofort erscheinen die blauen Häkchen. Sie fängt an zu tippen.

»Meine Familie weiß schon von der Scheidung.«, das ging schnell. Nora hat es mir auch erst heute erzählt.

»Ich fahre jetzt zu dir.«, fügt sie hinzu und geht offline. Ich antworte mit einem Okay, fahr vorsichtig, und gehe auch offline. Wir müssen heute noch abhauen. Uns läuft die Zeit davon, bis Diliyan allen bescheid gibt. Bescheid gibt, dass wir ein Paar sind. Vieles würde kaputt gehen. Alles würde kaputt gehen. Ich will nicht, dass es soweit kommt. Nein, ich muss sie entführen. Mit rasendem Herzen laufe ich durchs Wohnzimmer und fahre mir mit beiden Hände durch die Haare.

Ich habe Angst,

Angst um uns.

Angst, dass wir gezwungen werden, uns aufzuhören zu lieben. Ich schüttle diesen Gedanken weg. Nein. Mein Herz rast immer mehr. Ich habe Angst, dass es mir gleich rausspringen könnte. Zitternd halte ich meine Hand vor der Brust. Ich spüre meinen schnellen Herzschlag. Innerlich versuche ich mich zu beruhigen. Es fällt mir schwerer als gedacht. Mir wird übel. Mein Bauch zieht unangenehm. So, als würde ich gleich brechen. Stockend sitze ich mich vorsichtig auf die Couch. Ich höre meinen Puls durch meine Adern pumpen. Dieser ganze Stress zerfrisst mich. Ich werde mich erst besser fühlen, wenn wir zusammen weggehen. Wenn wir sicher sind, dass wir entkommen sind.—

Die Haustür klingelt. Sofort stehe ich schnell auf und laufe zur Tür. Ich reiße diese auf und erblicke direkt in wunderschönen grauen Augen, die mich immer wieder aufs Neue hypnotisieren. Mein Herz schlägt noch lauter gegen meine Brust. Ich greife nach ihrem Gesicht,

„Bila—", stottert sie. Ich lasse sie nicht ausreden,

Und lege meine Lippen auf ihre. Sie zieht tief die Luft ein, öffnet ihren Mund dabei einen Spalt. Sofort gelange ich mit meiner in ihrem Mund. Sie japst leise auf. Ich ziehe sie während wir uns küssen in die Wohnung und drücke sie gegen die Haustür. Ich muss ihr zeigen, wie sehr ich sie will. Wie sehr ich sie liebe. Wie sehr ich ihr vertraue. Sie versucht mich wegzudrücken, doch ich fange an, sie immer mehr zu küssen. Meine Hände umgreifen ihre Handgelenke, damit sie aufhört mich wegzuschubsen.—

Sie beißt mir fest auf die Lippe, weshalb ich mich schmerzerfüllt von ihr löse. Ihre Augenbrauen sind zusammengezogen. Bevor sie was sagen konnte, fing ich an zu reden.

„Lauf mit mir weg, Nurcan.", haue ich raus. Ich weiß nicht, wie sie reagieren wird. Ihre Augen zittern. Abwechselnd schaut sie von einem Auge ins andere. Ihr Mund spaltet sich ein Stück, aber sie spricht nicht. Ich umklammere meine Finger in ihre Hände. Mein Herz fängt wieder an so doll zu schlagen. Ich spüre, wie meine Beine abknicken und sich mein Körper immer schwerer anfühlt. Wieso fühlt es sich so an, als wäre mir der Boden unter den Füßen gerissen worden? Wieso sagt sie nichts und starrt mich panisch an? Ihre Atmung beschleunigt sich. Ihre Augen reißen sich hysterisch weit auf und sie schüttelt nur den Kopf. Langsam versucht sie sich aus meinen Griff zu lösen, weswegen ich jetzt auch panisch werde. Erstarrt lasse ich zu, dass sie sich von mir löst und nach der Türklinke greift— da ist aber zum Glück der Moment, in dem ich wieder auftaue und reagiere. Sofort fasse ich nach ihrem Oberarm, weshalb sie innehält.

„Vertraust du mir?", wispere ich. Zitternd verstärkt sich mein Griff. Sie schaut nicht in meine Augen. Was ist nur los? Hat sie nicht wie ich gedacht? Wie hat sie sich alles vorgestellt? In ihren Augen sammeln sich Tränen. Sie fängt an zu schluchzen. Sofort erhellt etwas in meinem Kopf.

Sie hat Angst.

Angst vor mir. Sofort lasse ich sie los. Planlos gehe ich einen Schritt zurück, um ihr zu zeigen, dass ich keine falschen Absichten habe. Ich will nur das beste für uns. Langsam aber sicher machen sich die schlimmsten Gedanken in meinen Kopf breit. Liebt sie mich nicht mehr? Will sie doch nicht mehr mit mir zusammen sein? Will sie keine Zukunft mehr mit mir? Jetzt sammeln sich auch Tränen in meinen Augen. Verstört schaue ich auf den Boden, nur damit sie mir nicht ins Gesicht schauen kann. Scheiße. Sie will—

„Und du hast wirklich nicht vor etwas zu machen?", fragt sie schluchzend. Ruckartig schnellt mein Kopf zu ihr, weshalb sie meine Tränen sieht. Etwas machen? Was soll ich vor haben? Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und kneife meine Augen vor Ahnungslosigkeit zu.

„Was meinst du?", frage ich sie. Ich verstehe ihre Frage nicht. Sie fängt an zu zittern und meidet Augenkontakt. Was geht ihr durch den Kopf?

„Keine Rache?", ich zucke mit meinem Kopf.

„Du willst mich nicht wieder benutzen, um dich zu rächen?", sie reibt sich ihre Augen und fängt noch stärker an zu weinen. Schwer schlucke ich runter. Mein Hals ist so verrammt trocken. Mir wird warm. Ich will laut aufbrüllen und mir die Seele ausweinen. Erstarrt bleibe ich still. Leer blicken meine Augen in ihre.

Sie vertraut mir immer noch nicht.

Sie wird mir nie hundertprozentig vertrauen.

Niemals,

Dafür habe ich sie einmal so gebrochen, dass es nicht mehr zu heilen ist—

Einmal zu viel. Ich habe sie traumatisiert. Mein Herz bricht in hundert Teile. Ich spüre ein schmerzvolles Ziehen im Körper. Zu wissen, dass die Person, die ich über alles liebe und vertraue, mir niemals so vertrauen wird, wie ich ihr vertraue, verletzt mich.

Aber ich habe es verdient.




»She Loved Him Too Early« auf meinem Account! Durchlesen!

Wird ein gute Story, ganz versprochen <3

Diese Story endet ganz bald hihi

Nicht korrigiert.

Mein Schmerz trägt deinen NamenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt