Part 8|Angefasst.

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N U R C A N

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N U R C A N

Ich komme Zuhause an. Es wird herum geschrien. Meine Mutter haut mit ihrem Hausschuh auf meinen Zwilling ein. Es sieht witzig aus. Mein Bruder, der über 1,85 Meter groß ist, wird von meiner kleinen 1,60 Meter Mutter geschlagen.

„Was geht jetzt wieder ab?", frage ich nach und muss mir ein Lachen verkneifen. Alian stellt sich zu mir und fängt auch an zu lachen.

„Diliyan hat sich ein Tattoo gestochen.", sagt Ardan und trinkt aus seiner Flasche.

„Mach das ab!", schrie sie auf Diliyan los, der ihr erklären will, dass es für immer bleibt. Sie haut noch einmal fest auf ihn drauf und lässt ihn dann wieder los. Ohne etwas zu sagen, lässt sie ihn los und läuft ins Badezimmer. Wir alle lachen Diliyan auf den Boden aus. Er seufzt nur auf und steht auf.

„Sieht scheiße aus.", sagt Shirin beim Vorbeigehen und verschwindet direkt wieder in die Küche. Alian und Ardan ihr hinterher. Ich schmeiße meinen Schulranzen in die Ecke und ziehe mir meine Schuhe aus. Diliyan kommt auf mich zu und zeigt mir sein Tattoo. Er beschreibt mir, was das sein soll. Ich habe keine Ahnung, was er sich bei diesem Motiv dabei gedacht hat. Typisch Diliyan. Aber das macht ihn aus. Ja, er ist eine komplizierte Person und macht nur das was er will. Aber im Großen und Ganzen besitzt er ein Herz, ganz ganz tief. Es muss nur eine Person kommen, die ihm zeigt, was Liebe heißt. Bilal. Bei dem Thema Liebe muss ich direkt an Bilal denken. Er hat mein Herz erobert. Es ist so schön mit ihm. Verträumt schaue ich weiter auf das Tattoo von Diliyan.

„Gefällt es dir?", fragt er mich. Ich sehe in seinem Blick, dass er nach Zustimmung sucht. Wie könnte ich ihm diesen Wunsch abschlagen. Nickend bejahe ich es. Er lächelt direkt auf. Neben Bilal, ist auch mein Zwilling mein Ein und Alles. Ich kann ihm alles anvertrauen. Naja, fast alles. Die eine Sache, die mir so am Herzen liegt könnte ich ihm niemals erzählen. Er würde ihn töten. Sowas kann ich nicht riskieren. Dennoch kann ich beruhigt einatmen. Er hat mir versprochen, dass ich seine Frau werde. Er wird mich zu seiner Frau machen, da bin ich mir sicher. Irgendwann müssen die es akzeptieren. Vielleicht hört es sich dumm an, aber ich spüre, dass ich Bilal verändert habe. Er liebt mich.

„Diliyan?", frage ich nach. Er schaut mir fraglich ins Gesicht.

„Kennst du noch diesen Bilal?", sein Blick verdunkelt sich sofort. Er lässt von seinem Tattoo ab und gibt keinen Mucks von sich.

„... Jamil? Was ist mit dem?", fragt er mich nach einer längeren Pause. Ich schlucke schwer runter. Dieses Thema werde ich nie wieder bei ihm erwähnen. Nicht in diesem Haus.

„Er geht in meine Klasse.", bringe ich schwer heraus. Seine Augen weiten sich. Er läuft paar Schritte auf mich zu und packt mich grob am Oberarm.

„Was?!", schreit er schon fast. Langsam bekomme ich Angst. Alian und Ardan kommen aus der Küche rausgerannt.

„Hat er dich angefasst?", von Minute zu Minute wird er mir immer unheimlicher. Es war ein Fehler Bilal zu erwähnen. Er rüttelt an mir, da ich ihm keine Antwort gebe.

„Hat er dich angefasst?!", brüllt er wieder. Mir kommen die Tränen hoch. Ja und ich will ihn auch anfassen.

„Nein, hat er nicht!", schreie ich zurück.

„Wer soll dich angefasst haben, Nurcan?", fragt Alian ruhig nach. Ich schüttle nur meinen Kopf. Ich bin einfach zu dumm. Wieso erwähne ich ihn auch?! Die werden ihn erst recht beobachten!

„Dieser Bastard ist in ihrer Klasse.", Ardans Blick verschärft sich. Er räuspert auf und senkt den Blick. Mein Herz schlägt so schnell und doll, dass ich es hören kann.

„Wir melden sich von der Schule ab.", ich schaue geschockt zu Ardan. Nein, dass können die nicht machen! Ich fange an mich zu wehren.

„Nein, das macht ihr nicht! Ich rede doch gar nicht mit ihm!", schreie ich. Wenn die mich von der Schule nehmen, sehe ich ihn gar nicht mehr.

„Es ist nur zu deinem Schutz, Nurcan.", sagt Diliyan und will mich zu sich ziehen, doch ich schlage seine Hand weg. Was für Schutz?! Mein einziger Schutz auf dieser Schule ist Bilal!

„Du hast keine Ahnung, zu was er in der Lage ist.", spricht Alian langsam auf mich ein. Das können die nicht machen. Die können mich nicht von meinem Herz trennen!

„Ich rede nicht mit ihm!", sage ich jetzt locker. Mein Blick wendet sich. Ich schaue auf den Boden, damit die nicht meine Tränen sehen.

„Es ist unnötig mit dieses eine Jahr zu nehmen und zu verschwenden.", sage ich und reibe die Stelle auf meinem Arm, wo Diliyan fest zugegriffen hat. Es tut mir in der Seele weh, meine Geschwister anzulügen. Aber ich mache es für das Wohl von uns allen. Insbesondere für dich, Bilal.

Denn wenn du nicht mehr bei mir bist, fühle ich mich so einsam wie noch nie.

Mein Schmerz trägt deinen NamenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt