Part 16|Vergeben.

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B I L A L

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B I L A L

Sie ignoriert mich komplett. Als würden wir zwei keine gemeinsame Geschichte teilen. Ich versuche immer in ihrer Nähe zu sein, doch sie weicht aus. Warum wohl. Ich atme gestresst aus. Wie viele Jahre ist es jetzt her? Vier? Wie lange soll ich noch hoffen, dass sie mir vergibt? Was muss ich tun? Ich habe sie in Ruhe gelassen, das was sie wollte. Aber ich halte es nicht mehr aus. Ich brauche sie jetzt. Ich will, dass sie wieder so liebevoll in meine Augen schaut. Ich will, dass mein Braun auf ihr Grau stößt. Ich will, dass ihre gebräunte Haut mit meiner verschmilzt. Ihre schwarzen Locken um meine Finger wickeln und ihre sanften vollen Lippen berühren. Mein Herz fängt wieder an wie verrückt zu klopfen. Ich habe Hypertonie nur wegen ihr. Allein wenn ich nur an ihr Gesicht denke, bekomme ich Schmerzen. Wie konnte ich Nurcan nur sowas antun? Wie konnte ich so einer unschuldigen Person so etwas Schlimmes antun? Wie konnte ich nur so besessen nach Rache sein? Wie? Ich fahre mir über mein Gesicht und spüre die Stoppeln an meiner Haut. Es sind immer Auf und Ab's. Mal gibt es Tage, an denen ich klar komme, doch dann gibt es solche Zusammenbrüche wie heute. Mein Körper ist dauerkrank. Aber ich habe es mir selbst zuzuschreiben. Ich bin selbst dran schuld. Es ist mir bewusst, dass ich scheiße gebaut habe. Aber ich bin bereit alles wieder gut zu machen. Würde sie mir bloß eine Chance geben, würde ich sie auch durchziehen. Ich werde es diesmal nicht verbocken. Sie würde mich nie wieder loskriegen. Ich greife nach meinem Handy und tippe ihre Nummer ein. Sie ist in meinem Gedächtnis eingraviert. Ich kann sie in- und auswendig. Ob diese Nummer noch aktuell ist? Online. Ich stehe sofort von meinem Bett auf und verschärfe meinen Blick. Hatte sie mich nicht noch bis gestern blockiert? Die Nachricht von Gestern hat nur einen Haken. Sie geht wieder offline. Ich atme geschockt ein. Ohne weiter nachzudenken tippe ich auf das Telefonzeichen oben rechts. Ja, ich rufe sie an. Und ja, ich habe keine Ahnung wie sie gleich reagieren wird. Sie drückt meinen Anruf weg. Meine Hände zittern, als ich wieder aufs Display schaue. Sie hat mich weggedrückt. Erneut betätige ich einen Anruf. Ich werde nicht aufhören, bis ich ihre Stimme höre. Sie lehnt wieder ab. Das zeigt mir, dass sie meine Nummer noch kennt. Mein Herz schlägt so schnell, dass mir schon die Brust wehtut. Ich atme zittrig ein und vergesse auszuatmen. Erneut rufe ich an. Ich bitte dich, Nurcan. Innerlich bete ich, dass sie meinen Anruf annehmen soll. Ich höre, wie jemand den Anruf annimmt.

„Nurcan?", frage ich stabil nach. Keine Antwort. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Bitte lass es keine andere Person sein.

„Nurcan, hörst du mich?", frage ich nochmal nach. Bitte antworte mir. Mir kommen die Tränen, mein Hals wird trocken. Für einen kurzen Moment gebe ich schon die Hoffnung auf, dich dann ertönt ihre wunderschöne Stimme.

„Was willst du?", sofort umhüllt mich eine heimatliche Wärme. Wie lang ist es her, dass sie mit mir gesprochen hat? Unbewusst legt sich ein trauriges Lächeln auf meine Lippen. Mann, habe ich ihre Stimme vermisst.

„Was willst du, du Hund?", ich ignoriere das Letzte. Ich bin einfach nur glücklich, zu wissen, dass sie mich wieder Freigegeben hat.

„Ich- ich weiß selbst nicht, was ich sagen soll.", ich klatsche mir direkt auf die Stirn und könnte mich für meine Dummheit schlagen. Das erste, was ich sage, ist das?! Ich kann mir schon vorstellen, dass sie sich ihre Augen rollt.

„Wenn du nichts zu sagen hast, leg ich auf.", sagt sie. Ich warte keine Sekunde um sie davon abzuhalten.

„Warte!", schreie ich schon fast. Wie soll ich sie dazu bringen, nicht aufzulegen?

„Können wir uns treffen?", frage ich dumm nach. Nervös kratze ich mich am Nacken und lege meine Stirn in Falten. Ich schäme mich.

„Du hast sie doch nicht mehr alle, oder?", fragt sie mich diesmal ehrlich. Ich presse meine Lippen zusammen.

„Nur ein einziges Mal. Lass mich dir alles erklären.", bettle ich sie an.

„Ich habe einen Freund."

Mein Herz setzt aus. Ich spüre, wie es sich zusammenzieht und anfängt zu stechen. Meine Nase fängt automatisch an zu laufen, mein Hals wird noch trockener als zuvor. Eine Gänsehaut legt sich über meinen ganzen Körper, die Wärme entflieht meiner Haut. Damit hat sie mich gebrochen. Unbemerkt fließt eine Träne aus meinem Augenwickel, ich ziehe meine Nase hoch. Scheiße. Meine Beine werden schwächer, dafür mein Körper schwerer. Ich setze mich langsam aufs Bett und fasste mir zwischen die Augen. Mit einem Finger wische ich mir die Träne aus dem Augenwinkel. Egal, das ist für mich kein Hindernis. Doch eine Frage stelle ich mir immer noch:

„Wieso hast du meine Nummer dann freigegeben?", frage ich diesmal komplett ehrlich, ohne jegliche Hemmungen. Wieso hat sie mich nicht weiterhin auf ihrer blockierten Liste stehen gelassen, wenn sie einen Freund hat.

„Du lügst, nicht wahr?", füge ich hinzu. Sie hat keinen Freund. Sie würde niemals jemanden hintergehen. Nicht für einen, den sie doch so sehr hasst. Ich zähle eins mit eins zusammen:

„Du sagst es nur, damit ich dich in Ruhe lasse.", füge ich zuletzt hinzu. Ich habe ihren Plan durchschaut. Die ganze Zeit über war sie leise, dass ich für einen kurzen Moment dachte, dass sie aufgelegt hat. Als sie wieder zu Besinn kam, fing sie an spöttisch zu lachen.

„Du bist ja bescheuerter als in Erinnerung.", gibt sie nervös von sich. Ich schüttle grinsend den Kopf. Meine Vermutung hat sich bestätigt. Sie versucht mich los zu werden. Nein. Lasse ich nicht zu.

„Ach ja?", gebe ich neckend von mir.

„Dann sag mal, wie heißt denn dein Freund?", stelle ich ihr die Frage. Ich weiß, was jetzt kommen wird.

„Ich wüsste nicht, warum ich dir das sagen sollte.", gibt sie genervt von sich. Ich strecke meinen Kopf in den Nacken. Bingo. Jetzt bekomme ich sie.

„Stell mir deinen Freund vor. Ich werde dich für immer in Ruhe lassen, wenn ich mir sicher bin, dass du in festen Händen bist.", manipuliere ich unser Gespräch. Ob mit oder ohne Begleitperson, sie wird erscheinen.

„Morgen um 13 Uhr. Versuch nicht ganz in Kummer zu geraten.", daraufhin legt sie auf. Ich fange an zu lachen. Sie weiß, wie sie mich zum Ausrasten bringt. Ich versuche meine Wut runter zu kriegen, aber es gelangt mir nicht so richtig, weshalb ich fest gegen die nächste Wand haue und anfange zu brüllen.

Wollen wir mal sehen, wen sie als ihren Freund ausgibt.


Bilal ist bescheuert
Narzisstisch
Aber auch irgendwie bemitleidend.
Was meint ihr?

NICHT KORRIGIERT

Mein Schmerz trägt deinen NamenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt