Part 14|Vermissen.

374 15 7
                                    

B I L A L

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

B I L A L

„Das geht einfach nicht, Babo! Wie könnt ihr Nora sowas antun?", ich raufe mir meine Haare und schaue meinen Vater wutentbrannt an. Sie kann nicht diesen Hurensohn heiraten. Ich gebe meine Schwester nicht an so einen Bastard weiter. Er ist niemals in der Lage sie zu beschützen.

„Sei leise, du hast gar nichts zu sagen.", kommt es von meinem Vater, der sich übers Gesicht wischt.

„Das haben wir schon so besprochen, da warst du noch nicht mal auf der Welt.", spricht er weiter. Ich schaue zu meiner kleinen Schwester Nora. Mit Tränen in den Augen schaut sie auf ihre Hände. Sie ist doch erst zwanzig. Sie ist im Kopf sogar noch kleiner. Und sie soll schon heiraten? Das kann mein Vater doch niemals zulassen. Wieso ist er so besessen darauf, dass sie ausgerechnet diesen Hund heiraten soll?

„Siehst du nicht, dass sie das gar nicht will?!", fange ich an zu brüllen. Mein Vater steht vom Stuhl auf und hält mir seinen Zeigefinger vors Gesicht, dass ich sofort mein Mund halten soll. Aggressiv beiße ich meine Zähne zusammen. Am liebsten würde ich ihm eine Faust ins Gesicht jagen und erst wieder los lassen, wenn er mit Blut überströmt auf dem Boden liegt. Ich hasse sein Verhalten.

„Lass das, Bilal. Ich mach das.", sagt Nora und legt ihre Hand auf meine Schulter ab. Traurig blickt sie mit ihren dunklen Augen in meine.

„Nein.", gebe ich von mir. Gerade wollte ich weiter meinen Vater anschreien, doch nun fängt er an zu brüllen. Ich zucke zusammen und verstimme sofort. Seine Stimme ist so laut, dass ich meinen Kopf senke. Mit ihm kann man keine Diskussionen führen. Sein Wort ist das was zählt.

„Komm her, Nora.", sagt mein Vater als er sich wieder beruhigt hat. „Wenn du das wirklich nicht willst, dann sag jetzt nein. Aber du weißt, dass es mich wirklich glücklich machen würde, wenn du zustimmen würdest.", spricht mein Vater mit einer ruhigen Stimme auf meine naive Schwester ein. Sie hört immer auf ihn. Selbst wenn es das schlimmste auf dieser Welt wäre, würde sie trotzdem auf ihren Vater hören. Kopfschüttelnd fange ich an aufzuschnaufen. Ich hasse diese manipulierbare Art von ihm. Ich weiß wie sie sich jetzt verhalten wird. Es ist wie bei einem Schema. Zuerst wird sie stutzig und fragt sich, ob es überhaupt richtig ist. Danach kriegt sie ein schlechtes Gewissen und stellt alles schlechte daneben. Danach gibt sie auf und hält zu meinem Vater. Er war schon immer so. Und er wird immer so bleiben. Nur sieht sie es noch nicht einmal. Sie merkt noch nicht einmal, dass er sie manipuliert wird. Wütend drehe ich mich um und ignoriere die Rufe von meinem Vater. Ich laufe rauf in mein Zimmer und schließe die Tür ab. Ausgelaugt werfe ich mich auf mein Bett und versinke in mein Kissen. Scheiße, fühle ich mich dreckig. Ich balle meine Hände zu Fäuste. Aus Wut kommen mir Tränen hoch. Mein Hals ist so trocken, dass es schon weh tut. Doch ich verliere den Kampf der Tränen und lasse sie frei laufen. Müde schaue ich starr die Wand an.

Ich lege meine Lippen auf ihre- sie erwidert nicht den Kuss, aber ich weiß, dass sie jeden Moment genießt.

Ich schniefe mit der Nase. Scheiße. Erneut kommt mir ein Moment von ihr hoch. Reuevoll halte ich meine Hände vors Gesicht, da ich bitterlich mein Gesicht verziehe. Selbst wenn ich alleine bin, ist es kaum zum aushalten. Es muss nur einen Augenblick geben, in dem ich mich miserabel fühle und ich verbinde alles mit dem Schmerz von ihr. Ich hätte ihr sowas nicht antun dürfen. Jetzt will sie mich nicht mehr sehen. Ich schluchze einmal auf. Was für eine Pussy. Genervt wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich kann nicht aufhören an sie zu denken. Ihr langes dunkles Haar, die schöne glatte Haut. Ihre hübsche kleine Nase und schwungvollen schwarzen Wimpern. Ihre grauen Augen, die mich hypnotisieren. Ihren einzigartigen Duft, ihren Körper. Sie ist in jeder Hinsicht perfekt. Sauer auf mich selbst kralle ich meine Nägel in mein Gesicht. Ich bekomme schlecht Luft, da ich an meinen eigenen Tränen ersticke. Wie jämmerlich, wenn sie mich so sehen würde, würde sie mich nicht als Mann sehen. Welcher Mann zeigt denn Gefühle und heult wie ein kleines Baby? Ich bin kein Mann. Ich hätte sie niemals so ausnutzen dürfen. Was war nur in mich geraten? Ich hab ihr Lachen noch sehr gut in Erinnerung. So, als würde sie genau neben mir anfangen zu lachen. Wieder fange ich an wie ein kleines Kind an zu schluchzen. Ich habe alles kaputt gemacht. Ist das meine Strafe? Jahrelang zu leiden und zu trauern? Wie lange ist das schon her? Drei Jahre? Der Schmerz wird von Tag zu Tag immer unerträglicher. Das beschissene ist, ich weiß nichts aktuelles von ihr. Sie hat mich überall blockiert und verbannt. Manchmal fahre ich in ihre Straße entlang, in der Hoffnung sie irgendwie zufällig zu sehen. Wenn der Schmerz so unerträglich ist, steige ich aus und stehe vor ihrem Fenster. In der Hoffnung sie schaut raus, sieht mich und springt mir direkt in die Arme. Vergibt mir und haut mit mir ab, wir kreieren unsere eigene Zukunft zusammen. Wie ein Vollidiot klatsche ich mir ins Gesicht. Wach von deiner Traumwelt auf. Vielleicht ist es sogar besser für mich, dass Nora diesen Hurensohn heiratet. Dann komme ich wenigstens wieder in Verbindung zu Nurcan. Schnell schüttle ich den Kopf. Nein, Nora soll Diliyan nicht heiraten. Sie würde nur kaputt gehen an so einen. Er ist ein zu schlechter Mensch für meine kleine Schwester. Bist doch nicht besser, denke ich mir. Wieder werde ich traurig. Diesmal setze ich mich nur auf und schaue direkt in den Spiegel.

Ich habe mich in Nurcan verliebt.

Das schlimme: Sie verabscheut mich.

Hier habt ihr mal Bilals Sicht von dem Vater. Verschiedene Persönlichkeiten nehmen Handlungen von ihren Umfeldern anders wahr. Bei Nora war alles schön und rosa-pink, währenddessen Bilal sieht wie schlimm diese Zwangsheirat doch war.

Hier habt ihr noch einen Einblick von Bilals gestörter Persönlichkeit. Nur damit ihr es versteht: es sind drei Jahre vergangen und seit dem hat er sich sehr stark verändert, sogar schon fast psychohafte Züge

Net korrigiert <3333

Mein Schmerz trägt deinen NamenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt