Kapitel 24

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Ich hatte mich dazu entschieden, nach Hause zu laufen, also trottete ich nun den Weg in Richtung meines Ortes entlang.

Die Blätter fingen immer mehr an sich zu verfärben und der Herbst war nun langsam in vollem Gange. Es würde nicht mehr lange dauern und wir würden auf unserem Schulfest auf der Bühne stehen und unser Theaterstück Romeo und Julia performen.

Während ich lief, hörte ich mit einem Ohr leise Musik und lauschte mit dem Anderen den vertrauten Geräuschen von Vogelzwitschern und dem Rauschen der Bäume um mich herum.

Ein zufriedener Seufzer entfuhr mir. Wo dieser Tag doch so unschön und aufgeregt begonnen hatte, endete er nun ausgelassen und glücklich.

Kurze Zeit später kam ich in meiner Straße und schließlich auch bei meinem Haus an. Doch etwas war komisch: die Tür stand Sperrangelweit offen und anstelle eines Autos, stand ein großes schwarzes Motorrad in unserer Einfahrt. Meine Mutter war jetzt abends nicht zu Hause, dass wusste ich...aber wer war das dann in unserem Haus?!

Alamiert lief ich so leise wie möglich auf die Haustür zu. Als ich der Tür immer näher kam, hörte ich Schritte durch die Wohnung eilen. Die Person in meinem Haus suchte offensichtlich etwas.

"Verdammt" hörte ich eine Stimme fluchen. Ich erkannte die Stimme. Verdammte scheiße, ich kannte diese Stimme nur zu gut. Gerade wollte ich umdrehen und wieder weglaufen, als die Person, die die ganze Zeit in unserem Haus gewesen war, durch die Tür wieder nach draußen trat. Schwarze, kühle Augen trafen meine.

Die Person hatte schwarze Klamotten an und die Kapuze ihres Hoodies hang ihr tief übers Gesicht. Nur eine einzelne grüne Haarsträhne blitzte darunter hervor. Eine Maske verdeckte alles, bis auf die Augen und an den Händen trug die Person Handschuhe, welche nur die Finger frei ließen.

Die Person hatte etwas gesucht. Oder jemanden. Und letzteres hatte sie gefunden.

Mit schnellen Schritte lief der Junge auf mich zu. Ich versuchte wegzulaufen, aber ich war zu panisch und stolperte schließlich nur über meine eigenen Füße und landete anschließend unsanft auf dem Boden.

Die Stimme lachte.

"Hallo Blondie..."

"Geh weg! V-verschwinde!"

"Aber mein Boss würde sich freuen, dich bei uns zu haben. Du wärst eine große Bereicherung, sagt er."

"W-Was? D-d-dein Boss?! Warte-"

"Fragen werden später beantwortet."

Eine dreckige raue Lache.

"Jetzt kommst du erstmal mit mir."

Ich versuchte mich zu wehren, doch Morro war stärker als ich. Natürlich. Was hatte ich eigentlich auch anderes erwartet? Er zog mich hoch, band mir mit schnellen Bewegungen erst die Hände, dann den Mund und zuletzt die Augen zu. Dann spürte ich nur noch den brummenden Moter des Mottorads unter mir und wir fuhren los. Zu seinem Boss...



Als mir die Augenbinde wieder abgenommen wurde, saß ich in einem dunklen engen Raum. Es sah aus, wie eine Art leerer Container. Er war rot und komplett mit Rost bedeckt. Nur eine winzig kleine Lampe beleuchtete eine Ecke des Raumes. Neben ihr stand ein schwarzer Sessel, auf welchem eine Person saß.

Es war nicht mehr Morro, so viel war klar. Die Person war größer...breiter...älter. Als der Mann bemerkte, dass ich ihn ansah, begann auch er, mich mit seinem Blick zu fokussieren. Dann begann er zu sprechen.

"Lloyd...vielleicht bist du jetzt gerade erstmal überrascht..."

Ja.

"...überfordert..."

Vom gehassten zum geliebten-Greenflame ffWhere stories live. Discover now