[E] Wut

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Als ich am Freitagabend zu Marco komme, wirkt er müde. Abgesehen von der Geschäftsreise hatten wir diese Woche ungewöhnlich viele Meetings und auch ich fand die Arbeit diese Woche anstrengend und bin froh, mich heute durch Marco ablenken zu können. Da ich gerade keine Lust habe, über den Alltag zu reden oder auch nur nachzudenken, frage ich ihn relativ direkt "wollen wir nach oben gehen?"

Er lächelt. "Wie könnte ich da nur nein sagen." doch er wirkt unentschlossen.

Also gehen wir nach oben. Ich küsse ich ihn und drücke ihn an mich. Er erwidert den Kuss zögerlich also ermutige ich ihn: "Na, hast du keine Lust, ein Spielzeug aus dem Schrank zu holen?"

"Hm, ich weiß nicht." Will er mich herausfordern?

"Wer nicht will, der hat schon." ich zwinkere ihm zu, zucke mit den Schultern, drehe mich um und deute an, zur Tür zu gehen. Doch er geht mir plötzlich nach und drückt mich von hinten, mit seinem Arm um meinen Hals, an sich.

"Du bleibst hier." ich bin froh, dass er seine Lethargie überwunden zu haben scheint, doch seine Stimme klingt ungewohnt kalt und hart.

Obwohl ich noch darüber lächle, dass ich es doch so schnell geschafft habe, ihn aus der Reserve zu locken, wage ich es nicht, mich zu bewegen. Er zieht mich rückwärts mit sich und sein Arm drückt leicht auf meinen Hals. Nicht so, dass ich keine Luft mehr bekomme, aber ich spüre, dass schon eine kleine Bewegung von ihm das ändern kann. Das Gefühl ist anders als sonst. In den Cocktail aus Vorfreude, Anspannung und Erregung mischt sich gerade so etwas wie Angst. Doch es ist eben auch die Vorfreude und die Erregung und natürlich das Adrenalin. Ich bin mir zwar wie immer sicher, dass Marco weiß, was er tut und ich bei ihm sicher bin aber der Arm an meinem Hals fühlt sich dennoch bedrohlich an. Vielleicht ist es auch nur, weil sein Verhalten so abrupt zwischen Lethargie und Dominanz gewechselt hat.

Er zieht mich mit sich bis wir an der Wand sind. Dann packt er mich an der Schulter, dreht mich mit einem Ruck zu sich um und drückt mich mit seiner Hand an meinem Hals gegen die Wand. Ich schaue ihm in die Augen und sehe etwas, von dem ich mir nicht sicher bin, was es ist. Irgendwas ist anders als sonst. Aber die Situation, seine Macht über mich und seine Kälte, erregen mich.

"Denkst du wirklich, dass es eine gute Idee ist, mich zu provozieren?" immer noch ist seine Stimme ungewöhnlich kalt. "Antworte mir, denkst du, dass es klug ist, mich zu provozieren?"

Durch seine Hand an meinem Hals kann ich nur flüstern. "Nein, Sir.".

Ich fühle mich unsicher und überlege kurz, die Situation abzubrechen. Doch bisher habe ich es noch nie bereut, wenn mir Marco etwas Neues gezeigt hat. Und letztendlich fühlt es sich erstaunlich gut und erregend an, ihm so ausgeliefert zu sein. Es fühlt sich so echt an.

Immer noch die Hand an meinem Hals, küsst er mich plötzlich hart und öffnet dann mit der anderen Hand seine Hose. Der Griff um meinen Hals wird etwas fester und ich spüre, dass das Atmen anstrengender wird. Dann schaut er mir in die Augen und lässt er mich dann plötzlich so unerwartet los, sodass ich mich an der Wand abstützen muss, um nicht zu fallen.

Während ich nach Atem ringe und merke, wie stark der Druck seiner Hand auf meinen Hals eigentlich war, macht Marco seine Hose wieder zu, setzt sich wortlos mit dem Rücken an der Wand auf die Matratze, lehnt seinen Kopf zurück und schaut mit leerem Blick in den Raum. Dann schaut er mich wieder an. Ich kann den Blick nicht deuten aber ich merke mehr als deutlich, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Ich kann die Situation absolut nicht einordnen und gehe zu ihm, knie mich vor ihn auf die Matratze.

"Hey, was ist los? Ist alles in Ordnung?"

Er schüttelt stumm den Kopf.

"Was ist denn los mit dir?" ich weiß nicht, was ich tun soll, ich verstehe nicht, was mit ihm, ist. Habe ich etwas falsch gemacht?

MinaWhere stories live. Discover now