Kapitel 26

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Ich wachte auf. Es war warm und angenehm. Warum bin ich aufgewacht? Es war dunkel im Zimmer, zumindest schien nur spärlich durch die Vorhänge etwas Licht. Vorhänge welche nicht meine waren. Ich drehte mich im Bett und blickte auf eine schlafende Gestalt. Er hatte friedlich die Augen geschlossen und schnarchte leise. Sollte ich Tristan wecken? Warum war ich überhaupt in seinem Bett? Ich schaute an mir herunter. Ich trug ein, für mich, übergroßes T-Shirt von ihm.

Ich versuchte mich an gestern zu erinnern. Nachdem ich mit Mia raus gegangen war, wurde dort von den anwesenden vorgeschlagen Bierpong zu spielen. Also sind wir wieder in den Keller und hatten einen der Tische vom Rand in die Mitte gestellt. Ich hatte dabei mich am Rand platziert und zugeschaut, solange bis Tristan und Matteo meinten, Mia und ich sollten gegen die beiden antreten, in einem Team mit ein paar anderen. Ich meine Noelle und noch so eine andere waren bei uns im Team und bei Tristan und Matteo noch Marco und Anna. Nun erinnerte ich mich auch wieder an die finsteren Blicke von Anna mir gegenüber, sofern Tristan gerade wegschaute.

Ich massierte mir die Schläfen um meine Erinnerungen anzuregen. Wir hatten also gespielt. Danach war alles nur noch verschwommen. Ich wusste noch, beim Spiel hatten wir gegen die anderen Verloren und mussten eine Menge trinken, was natürlich unserer Treffsicherheit nicht gerade half. Mein Kopf brummte. Anscheinend bin ich dann irgendwie hier gelandet, aber was in der Zeit dazwischen war, wusste ich nicht mehr. Vielleicht würde es helfen wenn ich mich unten umschauen würde. Vorsichtig stand ich auf und schlich aus den Zimmer. Mein Magen knurrte. Ein Zwischenstopp in der Küche wäre nicht schlecht. Also ging ich in die Küche und kramte mir etwas Toast aus dem Schrank und aß das einfach so. Noch mit einer Scheibe im Mund machte ich mich auf den Weg nach unten in den Keller. Als ich am Wohnzimmer vorbeiging, sah ich Mia, welche sich gerade von der Couch auf Matteos Armen rollte. Ich blieb stehen und wartete bis sie bei mir war. Dann gingen wir ein kleines Stück von der Tür weg. „Wie geht es dir?", fragte ich Mia. Sie sah auch fertig und verkatert aus. „Bis auf, dass mein Kopf wehtut ganz in Ordnung.", dabei massierte sie sich die Schläfen. „Weißt du was gestern noch alles passiert ist? So alles nach dem Bierpong?", fragte ich vorsichtig weiter. Sie nickte. „Du verträgst echt kein Alkohol. Am Ende wärst du fast im stehen eingeschlafen.", kam es von ihr leicht lachend. Ich schubste sie etwas. „Konnte ja keiner Ahnen, dass wir Bierpong spielen würden...", nuschelte ich. „Naja auf jeden Fall sind Tristan und ich mit dir dann nach oben gegangen um zu schauen ob es dir noch gut geht. Ende vom Lied du bist einfach eingeschlafen.", beendete Mia die Story. Ich zog die Augenbrauen zusammen. Nein auch nach der Erzählung kamen mir dazu keinerlei Erinnerungen in den Sinn. „Immerhin, solange es nur das war, aber ich denke ich schau mal wie schlimm das da unten aussieht und räum schon mal etwas auf. Die anderen schlafen ja eh noch. Du kannst dir wenn du Hunger hast, bestimmt was aus der Küche nehmen. Zumindest hab ich das einfach gemacht, denke ich zumindest", meinte ich dann. Es machte sowieso keinen Sinn mehr, sich den Kopf über gestern Abend zu machen. Mia nickte: „Dann komm ich danach zu dir um dir zu helfen, aber Essen klingt gut.". Ich lächelte ihr zu. Dann ging sie in die Küche und ich nach unten.

Dort sichtete ich erst einmal die Lage. Es sah gar nicht so schlimm aus wie erwartet, jedoch nach sehr viel Arbeit. Teilweise waren über die Tische, der Inhalt einiger Gläser verschüttet und die Becher vom Bierpong lagen auf dem Boden verteilt. Ich nahm mein Haarband vom Handgelenk und bund mir die Haare zurück. Dann fing ich an Gläser einzusammeln und in den Geschirrspüler zu stellen. Kurze Zeit später kam auch Mia dazu und half mir. Wir hatten über die Anlage ein wenig Musik angemacht, aber sehr leise, da wir die anderen nicht stören wollten. Schnell hatten Mia und ich alle Gläser eingesammelt und in den Geschirrspüler gestellt. Danach den Müll in große Säcke geschmissen um dann die Tische abzuwischen. Ich war gerade dabei, den vorletzten Tisch abzuwischen, da öffnete sich die Tür und Matteo kam hinein. „Wie könnt ihr jetzt schon aufräumen?", brummte er verschlafen. Mia stellte den Müllsack ab und ging auf ihn zu. „Wir haben halt nicht bis Mittags geschlafen.", lachte sie und nahm ihn in den Arm. „Außerdem macht sich das hier nicht von allein sauber.", fügte ich hinzu und wischte den Tisch weiter ab. „Geh ruhig wieder nach oben, wir sind gleich fertig.", hörte ich Mia. Dann kam von Matteo ein unverständliches grummeln, bevor er den Raum verließ. Ich machte mich auf zum letzten Tisch. „Glaubst du nur er ist wach?", fragte ich Mia nun. Sie zuckte mit den Schultern: „Vielleicht, kann aber auch sein, dass Noelle und Marco einfach bloß oben geblieben sind.". Ich nickte. Dann fing ich an über den Tisch zu wischen. Als ich damit fertig war und den Eimer ausgekippt hatte, drehte ich mich zu Mia und sagte: „Ich glaube wir sind fertig.". Sie nickte zustimmend: „Dann lass uns mal nach den anderen schauen.". Wir gingen beide nach oben und im Wohnzimmer waren die anderen. Tristan war auch da. Er kam direkt auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Er wirkte noch sehr müde.

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