Kapitel 2

2.8K 105 0
                                    

„Nun ist es Zeit, die Mondbeeren zu essen.", verkündete der Alpha. Uns allen, alle die noch keinen Mate hatten, wurden eine Mondbeere gegeben. Mondbeeren waren lila blau und ähnelten stark Blaubeeren vom Aussehen. Sobald wir diese aßen, gaben wir unser Leben der Mondgöttin, welche dann entschied. Ich schluckte kurz, bevor ich dann die Beere in den Mund steckte und anfing diese zu zerkauen. Ein süßlich, verlockender Geschmack breitete sich in meinem Mund aus, sowie der Saft der Beere sich verteilte. Nachdem ich diese runter geschluckt hatte, breitete sich ein komisches Gefühl in mir aus, als würde meine Seele den Körper verlassen. Ich blickte mich um und sah, wie einige schon zu Boden gefallen waren. Dann wurde mir auch schwarz vor Augen.

Ich befand mich auf einer Lichtung, jedoch sah diese anders aus, in sanften blau Tönen. Ich sah mich um, es war so entspannend hier, pure Ruhe ging von allem hier aus. Am Himmel leuchtete der Mond, er schien größer, präsenter. Ich wusste nicht was mich hier erwarten würde, jedoch beschloss ich einige Schritte zu gehen, vielleicht würde dann ja etwas passieren. Er ist hier. Hallte es durch meinen Kopf.

Wer war hier? Mein Mate?

Ich schaute mich neugierig um und erkannte in der Ferne eine Gestalt auf mich zulaufen. Diese war noch zu weit entfernt, als dass ich dieser erkennen könnte. Mein Bauch sagte mir ich solle, nein ich will zu ihm, also begann ich auch in seine Richtung zu gehen. Mit jedem Schritt, schrie mein Körper förmlich ich sollte auf ihn zurennen. Ich kniff die Augen zusammen und so langsam erkannte ich wer dort auf mich zulief. Es war unser Alpha, Tristan. Meine Augen weiteten sich und plötzlich bekam ich ein mulmiges Gefühl. Das kann nicht wahr sein... nein warum sollte die Mondgöttin uns zusammenführen? Auch er blieb stehen als er mich erkannte. Ich konnte seinen Ausdruck nicht deuten. Dann rannte er jedoch auf mich zu und als er mich erreichte und zu sich zog, wachte ich auf.

Ich schrak hoch und sah mich kurz um. Ich war wieder auf der Lichtung, neben mir die anderen Wölfinnen, einige wahren aber auch schon aufgestanden. Ich sah zu Mia, welche gerade zu meinem Bruder Matteo ging. Ich sah in seinem Blick eine gewisse Verträumtheit, so wie er Mia ansah. Sie wurden wohl füreinander erwählt. Ihre Schicksale waren nun miteinander verbunden. Ich schaute mich um und sah wie Tristan in meine Richtung lief. Benommen und irgendwie in seinen Bann gezogen, schaute ich ihn an, ich konnte meine Augen nicht abwenden.

Er stand nun vor mir und hielt mir seine Hand hin, welche ich annahm.

Tristan zog mich hoch. Ich schaute immer noch wie gebannt in seine Augen und durch seine Berührung fing mein Körper an zu kribbeln. „Wir müssen reden.", knurrte er leise. Dann zog er mich weg, abseits von den anderen. „Was ist geschehen, nachdem du die Beere gegessen hattest?", fragte er mich scharf. Ich schluckte. Sollte er das nicht wissen? „Du.", wisperte ich, noch ganz benebelt von dem was gerade passiert war. Er fuhr sich durch die Haare und sah nicht wirklich begeistert aus. Ich bemerkte jetzt erst, dass er mich fast böse schon anschaute. „Nein!", fauchte er. „Wenn du irgendwem davon erzählst, dann...", „Dann was?", ich hatte mich wieder gefangen. Ich löste mich aus seinem Griff und schaute nun wütend zu ihm. Tristan reagierte nicht. „Liegt es daran, dass ich meine Verwandlung noch nicht hatte?", fragte ich nun leicht spöttisch. Auch darauf antwortete er nicht. „Schön!", antwortete ich patzig und rannte in den Wald.

Jeden Schritt, den ich mich von ihm entfernte, fühlte es sich so an, als würde ein Gummiband versuchen mich zurückzuziehen.

SilvermoonWhere stories live. Discover now