21. Kapitel

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Fertig angezogen lief ich zusammen mit den anderen zu unseren Motorrädern, die draußen aufgereiht standen, da Marlon und Leon sie schon dort hingestellt hatten, während wir uns anderen umgezogen und fertig gemacht hatten. Ich setzte mich auf mein Motorrad, welches zwischen Maxis Motorrad und Nervs Quad stand und schaute zu den anderen. „Los, holen wir uns den Pott", sagte Maxi neben mir grinsend und schaute zu Nerv. „Den Pokal, der Pokale", fügte der hinzu und schaute zu Marlon neben sich. „Bist du bereit, Brüderchen?", fragte Marlon seinen Bruder Leon, woraufhin der zu grinsen begann. „Auf zu den Wölfen", gab Leon zurück, schaute zu mir und grinste mich an. Anschließend setzten wir uns alle unsere Helme auf. „Auf nach Ragnarök", fügte Marlon hinzu.

Jeder ließ seinen Motor laut aufheulen, während Nerv laut: „Rawwww!", rief. Leon und Marlon fuhren los und wir hinterher. Erst war ich ein wenig wackelig auf dem Motorrad, aber ich fing mich schnell und sofort machte es mir unnormal Spaß damit zu fahren. Zusammen fuhren wir in den Wald und Richtung Ragnarök. Über den Freestyle Soccer Contest wusste ich zwar noch nicht viel, aber ich freut mich schon enorm das alles zum ersten Mal mitzubekommen und zu erleben. Das einzige was ich bisher über den Freestyle Soccer Contest weiß ist, das es Einzeldisziplinen gibt und am Ende ein Mannschaftsspiel, aber was für Disziplinen und wie das Spiel ablaufen würde, waren mir bisher noch unbekannt. Soweit hatte ich mich mit dem ganzen Wettbewerb noch nicht beschäftigt gehabt. Schließlich sind die Biestigen Biester und ich noch nie so weit gekommen, um daran teilzunehmen.

Doch liebend gerne hätte ich das alles hier, was ich gerade mit den Wilden Kerlen erlebe auch gerne mit den Biestigen Biestern und.. Fabi erlebt. Ich vermisse sie alle, trotz dessen was alles passiert ist, zwischen uns. Ich vermisse die Mädels und ich vermisse meinen besten Freund.., aber wie schon erwähnt, man muss weiterziehen, wenn es langsam Zeit für einen wird und bei mir ist die Zeit soweit. Meine Zeit ist jetzt bei den Wilden Kerlen und wie weit ich mit ihnen kommen werde kann uns nur die Zukunft verraten. Deshalb freue ich mich auf die nächsten gemeinsamen Momenten mit ihnen und hoffe es werden unbeschreibliche und unvergessliche. Ich hätte gedacht das die Fahrt nach Ragnarök sehr lange dauern würde, obwohl ich noch nicht mal genau weiß wo Ragnarök liegt. Marlon und Leon schienen jedoch sich sehr gut bewusst zu sein wo sie uns hinführen, trotz dessen das Juli, ihr Kartensammler, nicht mehr dabei ist.

Mit den Motorrädern waren wir so schnell unterwegs, das wir in nur knapp zwei Stunden bei unserem vermeintlichen Ziel ankamen. Leon und Marlon hielten an und als Leon rief: „Halt!", taten wir es ihm alle sofort gleich und hielten ebenfalls vereint hinter ihm und seinen Bruder an. Wir befinden uns tief im Wald. Nach meinen Vermutungen und Kenntnissen her sollte dies der Grenzwald sein. Vor uns türmte sich eine Riesen Burg auf. Soll das etwa Ragnarök sein? Gewöhnungsbedürftig, würde ich sagen. Ich schaute mich um und war erstaunt von diesem Teil, des Waldes. Hier war ich noch nie gewesen und wenn ich ehrlich bin ließen mich die Burg und die komischen Geräusche hier echt unwohl fühlen. Hier will keiner länger als nötig bleiben wollen. „Die schlafen ja alle. Die sind schon im Bett", kam Marlon als erstes grinsend zu Wort.

„Dann wecken wir sie halt wieder auf, Nerv?!", rief Leon und alle Blicke gingen zu Nerv. „Aber gerne doch, Leon", gab Nerv zurück und holte eine Kassette heraus. „Tja es tut mir wirklich leid, ihr putzigen kleinen Wölfe, aber das ist mein Schicksal", fügte Nerv hinzu, legte die Kassette ein und drehte die Lautsprecher auf. Dann drückte er den Knopf und abscheuliche, laute, ohrenbetäubende Musik kam aus den Lautsprechern gedröhnt. Wir alle ließen unseren Motor laut aufheulen und näherten uns der Burg etwas, als sich plötzlich riesige Abschreckungsvogelscheuchen vor uns aufstellten und wir sofort anhielten. Was soll das denn? „Jetzt!", rief eine Person und oben auf der Mauer, der Burg, erschien ein Junge, mit komischer Frisur und Kleidung, der mit Pfeil und Bogen auf uns zielte. Mit Pfeil und Bogen? In welcher Welt leben die denn?

Neben ihm erschienen weitere Personen, die auf uns zielten. Darunter ein auffälliges, blondes Mädchen, welches genau neben den Typen stand, der die Befehle hier zu geben scheint. Verwirrt schaute ich die sogenannte Fußballmannschaft „die Wölfe" vor uns an, die immer noch mit Pfeil und Bogen auf uns zielten. Jetzt kamen sogar noch Kanonen aus Löchern in der Mauer zum Vorschein. Was zum Teufel ist falsch mit denen? „Das sind Stinkbomben Werfer!", rief das blonde Mädchen. Interessant, diese Info, doch wofür brauche ich die, wenn wir zum Fußballspielen hierher gekommen sind. „Und Silberfisch Mörser!", rief der braunhaarige Typ neben dem Mädchen, der ein wenig wie deren Anführer aussah. Erik heißt er glaube ich, soweit ich weiß. Doch bei den ganzen Sachen, die mir hier gerade in die Augen fielen war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob die Sachen die ich über den Wettbewerb wusste noch wahr sein könnten.

„Die kleinen Tierchen schlecken sich schon ihre glitschigen Mäuler!", fügte das blonde Mädchen grinsend hinzu. „Er untertreibt! Sie haben Silberfische mit Asseln und Kakerlaken gemischt", sagte Raban plötzlich, der durch ein Fernrohr sich die Waffen, der Wölfe anschaute. Ich verzog das Gesicht, während ich meinen Blick zu Leon und Marlon wendete. „Rumpel Kraut Rüben, dafür bin ich zu alt", sagte Marlon und da stimmte ich ihm auf jeden Fall zu. „Und ich erst einmal", gab Leon zurück und fuhr ein kleines Stück näher an die Festung heran. Marlon folgte ihm, als Leon seinen Helm abnahm und rief: „Hallo Erik! Ich bin's, Leon der Slalomdribbler!". Marlon nahm daraufhin ebenfalls seinen Helm ab und fügte hinzu: „Und ich bin Marlon, sein Bruder, die Nummer 10", und Erik und die anderen der Wölfe nahmen langsam ihre Waffen herunter.

„Wir sind gekommen, um Fußball zu spielen!", rief Leon aufgebracht, während ich gespannt Erik, den Anführer der Wölfe, anstarrte. „Aber wenn ihr euch weiter vor Angst ins Hemd macht, drehen wir auf der Stelle sofort wieder um!", rief nun auch Marlon und wir anderen nahmen langsam unsere Helme ab. Plötzlich erschien ein kleines, braunhaariges Mädchen neben Erik, welches uns grinsend, provozierend zu rief: „Habt ihr das alle gehört?! Die Wilden Kerle ziehen den Schwanz ein!". Die Wölfe fingen an zu lachen über diesen lächerlichen Versuch uns wütend zu machen, woraufhin Nerv wütend zurück rief: „Sag das nochmal und ich verspreche dir ich zeige dir den Seitfall Flug Volley Dampfhammer Booster!" und das Mädchen wurde sofort still. Nerv und das Mädchen schienen sich ziemlich ähnlich, klein, frech und vorlaut.

„Dann bleibt uns ja nichts anderes übrig! Öffnet das Tor!", befahl Erik grinsend und das Tor wurde für uns geöffnet. In einer Reihe fuhren wir langsam in den Pott der Wölfe herein, während die uns keine einzige Sekunde aus den Augen ließen. Das Aufeinander Treffen, der Wölfe mit den Wilden Kerlen, hätte ich mir zwar anders vorgestellt, aber das alles war nunmal trotzdem um einigeres spannender, als mein normaler Alltag und darüber war ich zunächst einmal sehr froh. „Ich weiß nicht, aber vor irgendwas haben die ganz große Angst", sagte Maxi, der vor mir in die Festung herein fuhr. „Dafür lege ich meine Beine ins Feuer", stimmte Markus ihm zu. „Aber leider haben sie keine Angst vor uns", gab Raban besorgt zurück. Naja die werden noch sehen, was auf sie zukommt.

Zwar habe ich noch nie mit den Wilden Kerlen zusammen gespielt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das Spiel gegen die Wölfe gewinnen werden. Wir sammelten uns in der Mitte auf dem Platz und stiegen von unseren Motorrädern ab, die wir dort abstellten. Marlon und Leon liefen umher und schauten sich um, während ich meinen Helm auf meinem Motorrad ablegte. „Hey Erik, ich glaube euer Ragnarök gefällt mir jetzt schon!", rief Leon provozierend und grinste breit. Ich lief auf Leon und Marlon langsam zu, während mein Blick in der Festung umher schweifte. Ein normaler Pott war das auf jeden Fall nicht. „Ich mag es noch mehr, wenn wir morgen gewinnen", sagte Marlon selbstsicher und wir versammelten uns in der Mitte.

dear lover  𖧷 leon dwk ffWhere stories live. Discover now