19. Kapitel

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„Was machst du eigentlich hier? Solltest du nicht beim Steinbruch bei den Biestigen Biestern sein?", fragte Leon mich. Ich senkte meinen Kopf und gab zurück: „Die Biestigen Biester gibt es nichts mehr..". Leon schaute mich geschockt an und fragte dann: „Seit wann?". „Seit der Niederlage gegen euch", gab ich zurück und er senkte seinen Kopf und sah bedrückt aus. „Das tut mir leid..", sagte er und ich schaute ihn überrascht an. „Das muss es nicht. Schließlich ist es nicht deine Schuld gewesen", gab ich zurück und er schaute immer noch bedrückt aus. Er setzte sich auf die Bordstein Kante und sagte: „Ich weiß noch wie du mir erzählt hast, das dir die Mannschaft so unglaublich wichtig ist, deswegen tut es mir leid". Ich setzte mich zu ihm und antwortete mit: „Ist schon okay.. Macht eh keinen Sinn Sachen hinterher zu trauern, die schon seit einer ganzen Weile so sind".

Wir schwiegen für eine Weile, als er seinen Kopf plötzlich zu mir drehte, dabei seine Hand auf meine legte und mich grinsend fragte: „Wenn du jetzt in keiner anderen Fußball Mannschaft mehr bist, dann kann ich dich doch fragen, ob du den Wilden Kerlen  beitreten willst, oder?". Ich schaute ihn erstaunt an und wusste gar nicht was ich darauf antworten sollte, als sein Grinsen im Gesicht auch schon sofort wieder verschwand. Er zog seine Hand schnell zurück und fügte hinzu: „Ich weiß die Antwort ja schon, tut mir leid". „Nein, ganz im Gegenteil", sagte ich daraufhin und er schaute mich überrascht an. „Du willst den Wilden Kerlen beitreten?", fragte er mich erstaunt und ich nickte. Er fing an zu Grinsen und gab zurück: „Das freut mich, aber dann müssen wir jetzt los. Wir müssen schließlich heute noch nach Ragnarök". Er zog mich mit sich zu seinem Motorrad, als ich ihn dann verwirrt fragte: „Ragnarök?".

„Ja wir werden dort am Freestyle Soccer Contest teilnehmen", antwortete er. Beim Freestyle Soccer Contest? Ich kannte diesen Wettbewerb nur zu gut und wollte damals mit den Biestigen Biestern schon immer an einem teilnehmen. Am Freestyle Soccer Contest nehmen jedoch nur die besten von den besten teil. „Komm mit, wir müssen los. Heute wollten wir noch nach Ragnarök fahren und dann gegen die Wölfe spielen. Da du ja jetzt ein Mitglied, der Wilden Kerle bist ist es für dich klar, das du mitkommen wirst", sagte er und stieg auf sein Motorrad auf. Er setzte sich seinen Helm auf, während ich ihn verwirrt anschaute. Soll ich etwa mit ihm zusammen Motorrad fahren? Auf keinen Fall! „Los steig auf, du kannst dich an mich festhalten", sagte er und ich nahm skeptisch hinter ihm Platz. Er reichte mir einen Motorradhelm und ich setzte ihn auf. Ich warf mir meine Tasche über und platzierte dann meine Hände an Leons Hüfte, um mich festzuhalten.

„Bist du bereit?", fragte er mich. „Wo fahren wir denn überhaupt jetzt hin?", stellte ich eine Gegenfrage. „Zuerst fahren wir zu Marlon. Mit Marlon zusammen fahren wir zu den Geheimen Hallen, wo wir die anderen Wilden Kerle antreffen werden und anschließend fahren wir nach Ragnarök", antwortete er. Die Wilden Kerle hatten sich ja echt was vorgenommen gehabt. Ob das alles hier so eine gute Idee ist? Hintergehe ich damit Fabi und die anderen Mädels? Eigentlich nicht.. Schließlich sind wir keine Fußballmannschaft mehr und Fabi ist über alle Berge. „Also bist du bereit?", fragte Leon mich nochmal und riss mich aus meinen Gedanken. „Klar", gab ich zurück, als er seinen Motor kurz aufheulen ließ und dann mit mir losraste. Ich klammerte mich an Leon, da er echt schnell fuhr und das mein erstes Mal Motorradfahren ist.

Wir fuhren ein paar Straßen entlang, als wir bei einem Haus anhielten. „Hier sind wir. Das ist mein Haus und mein Bruder müsste auch gleich da sein", sagte Leon und klappte das Visier bei seinem Helm hoch und drehte seinen Kopf zu mir. „Alles klar bei dir?", fragte er mich grinsend und ich nickte nur. Den ganzen Weg war er nur so gerast. Wie soll es mir da denn schon gehen? Plötzlich kam Leons Bruder aus dem Haus herausgelaufen und der war auch ein ganzes Stück gewachsen. Marlon trug seine Motorradausrüstung und hielt seinen Helm in der Hand, während er mit seinem Motorrad auf uns zugelaufen kam. Er blieb verwirrt vor Leon und mir stehen und fragte: „Wen hast denn du da im Gepäck, Brüderchen?". Doch bevor ich für mich selbst antworten konnte tat es Leon für mich. „Vronie, ist das zu glauben? Ich hab sie heute hier in der Stadt angetroffen und sie ist jetzt ein Wilder Kerl", sagte Leon begeistert und Marlon fielen fast die Augen raus.

Marlon ging auf mich zu und fragte: „Ist das wahr Vronie? Oder ist das nur wieder so ein Hirngespenst von meinem Bruder?". Ich klappte lachend mein Visier am Helm hoch und gab zurück: „Nein das ist es nicht. Ich bin jetzt auch ein Wilder Kerl, wenn keiner was dagegen hat". Marlon fing an zu grinsen und antwortete mit: „Nein überhaupt nicht. Es freut mich echt dich bei uns in der Mannschaft zu haben". Ich grinste zurück und Marlon drehte sich von mir weg und setzte sich auf sein Motorrad. „Seit wann fahren die Wilden Kerle eigentlich auf Motorrädern hier herum? Das letzte mal als ich euch gesehen hatte wart ihr auf Fahrrädern unterwegs", sagte ich und die beiden fingen an zu lachen. „Tja wir haben uns weiterentwickelt. Markus hat die Motorräder gebaut und die anderen bekommen heute ihre, davon wissen die jedoch noch nichts", sagte Leon und machte sein Visier herunter.

Interessant, also würden Leon, Marlon und Markus die anderen mit Motorrädern überraschen? „Dann wollen wir mal, bevor wir uns noch weiter verspäten", sagte Marlon, setzte sich seinen Helm auf und ließ seinen Motor einmal laut aufheulen, bevor er losraste und wir ihm hinterher. Es dauerte ein wenig bis wir bei den sogenannten Geheimhallen ankamen. Die verlassenen Geheimhallen von den Wilden Kerlen befanden sich ein wenig außerhalb entfernt der Wilden Kerle Stadt. Wir kamen gerade über den Hügel mit den Motorrädern geflogen und fuhren auf den Hof vor den Hallen. Auf einem Wohnwagen konnte ich Markus, der Torwart der Wilden Kerle, erkennen. Vor den Hallen standen Vanessa, Maxi, Nerv, Joschka und Raban, die uns alle geschockt anstarrten. Anscheinend erkannten sie uns nicht? Wahrscheinlich wegen den Helmen.

Leon und Marlon hielten an und Leon vor mir lehnte sich nach vorne auf den Lenker, während ich meine Hände von seiner Hüfte herunter nahm. Vanessa starrte mich grimmig an, wahrscheinlich weil ich bei ihrem Freund auf dem Motorrad saß. „Ich wette ihr macht euch vor Angst in die Hosen", sagte Leon. „Und wenn nicht, werden es die Wölfe tun, wenn wir auf diesen Maschinen erscheinen", fügte Marlon hinzu und nahm seinen Helm ab. Die Wilden Kerle fingen an zu lachen und Leon vor mir nahm ebenfalls seinen Helm ab, während ich meinen noch anbehielt. „Die hat Markus gebaut und wenn ihr ganz nett zu ihm seid bekommt ihr bestimmt auch so eine Höllenmaschine", sagte Leon und grinste, während alle Blicke zum Wohnwagen gingen, wo Markus verlegen grinste. „Achja? Und wer ist sie?", fragte Vanessa und trat vor. Sie meinte mich.

Leon drehte sich zu mir um, während ich von seinem Motorrad abstieg. Ich nahm meinen Helm ab und grinste Vanessa an, als Leon ihr mit: „Vronie, sie ist nun eine von uns", antwortete. Vanessa begutachtete mich von oben bis unten, während die anderen der Wilden Kerle mich erstaunt und überrascht anstarrten. „Du bist jetzt auch ein Wilder Kerl?", fragte Nerv und kam auf mich zu. „Klar, wenn ihr das wollt", gab ich zurück und Nerv fing an zu grinsen. „Wer hat das entschieden? Ich meine wir sind eine Fußballmannschaft, sollten da nicht alle mitentscheiden können wer uns beitritt und wer nicht?", fragte Vanessa Leon wütend. „Ich hab das entschieden", gab Leon entschlossen zurück und stieg zeitgleich mit Marlon von seinem Motorrad ab. „Wenn jemand damit ein Problem hat soll er es jetzt bitte sagen", fügte Leon hinzu und starrte die anderen an.

dear lover  𖧷 leon dwk ffWhere stories live. Discover now