Kapitel 34

7.9K 265 52
                                    

Als ich in den hinteren Raum komme, stockt mir der Atem. Überall Menschen die auf Zielscheiben oder Plastikfiguren schießen. Einmal drehe ich mich faszinierend im Kreis, als meine Augen an jemanden hängen bleiben.

Dario steht an einem Stand, nicht an irgendeinem, nein, eine unglaublich hübsche Junge Frau steht auch da. Die Position in der die beiden stehen gefällt mir nicht. Die Wut und die Eifersucht brodelt in meinen Adern, fest balle ich meine Hand zur einer Faust, so dass meine Fingernägel sich in meine Handfläche bohren und einen Halbmond hinterlassen.

Lachend steht Dario hinter ihr, während er ihr dabei hilft die Waffe richtig zu halten und zu schießen. Sie sehen so vertraut aus, dass meine Augen anfangen zu brennen. Ich habe keinen Grund dazu, also schlucke ich die Wut und Eifersucht unter und bleibe starr an der Tür stehen.

Mein Blick wandert weiter runter, mein Herz setzt für eine Sekunde aus und fängt an zu rasen, weder vor Aufregung noch vor Freude, eher vor Schmerz.

Die hübsche junge Frau reibt ihren Hinter gegen Dario und diesen lässt es anscheinend nicht kalt, denn seine Arme spannen sich an, sein Kiefer mahlt und die Beule ist kaum noch zu übersehen.

Eine Träne rollt meine Wange runter und fällt auf mein Oberteil. Ohne mich zu bewegen beobachte ich jede einzelne Bewegung der beiden. Dario legt die Waffe zur Seite und zieht die Frau aus einer anderen Tür raus.

Und weg waren beide.

Als die Tür zu fällt, fällt auch mein Herz. Es bricht, ohne es zu wollen oder ohne darüber nachzudenken renne ich raus, raus aus diesem Gebäude. Einfach weg, weg von Dario, weg von meinen Gefühlen und weg von dem Schmerz.

Ich renne und renne, meine Beine finden kein ende, auch wenn ich kaum Luft bekomme und mir alles weh tut, nichts tut mehr weh als der Schmerz den Dario mir damit zugefügt hat.

Tränen laufen ohne zu stoppen meine Wangen runter, so dass meine Sicht verschwommen ist.

Ich kriege keine Luft mehr, als würde jemand auf mein Brustkorb drücken. Bei einem Park stoppe ich und setze mich auf meine Bank. Mittlerweile dämmert es schon und es wird frisch. Meine dünne Jacke ziehe ich mir enger um meinen Körper.

Auch wenn wegrennen keine Lösung ist, musste ich da raus. Sonst wäre ich an dem Schmerz gestorben.

Erschöpft schließe ich meine Augen, aber reiße sie sofort keuchend auf, als Bilder vor meinen Augen auftauchen, die mir zeigen das Dario das selbe mit dieser Frau macht wie er mit mir gemacht hat. Das er sie sich so gut fühlen lassen hat, wie er mich fühlen lassen hat.

Leichte Tropfen fallen auf meine Leggings, mein Blick geht nach oben und mit einem mal fängt es an zu schütten. Als würde man meine Stimmung wissen. Als hätte man meine Tränen gespürt.

Mein Blick immer noch nach oben gerichtet, fange ich an zu lächeln. Die Tropfen die auf mein Gesicht fallen lassen mich frei fühlen. Frei von allem. Frei von Dario, frei von meine Eltern, meine Sorgen, meinem selbst.

So glücklich ich auch sein mag, umso trauriger bin ich wenn ich immer wieder daran denke was mir all die Jahre gefehlt hat.

Liebe.

Langsam richte ich mein Blick nach vorne und erschrecke mich, als ein Mann in ganz schwarz gekleidet mich von weitem beobachtet. Wie ein Adler beobachtet er mich und wendet sich nicht ab, selbst nicht als ich mich von der Bank erhebe und aus dem Park laufe.

Mein Blick bleibt starr auf den Mann gerichtet, sobald er anfängt mir nachzulaufen renne ich so schnell ich kann. Meine Schritte hallen auf dem Boden, denn die Straßen sind wie leer gefegt.

Ich höre seine schweren Schritte hinter mir, die immer näher kommen und somit lauter werden.

Ein Blick nach hinten reicht um zu wissen wie nahe er mir ist, ich versuche mein Tempo zu beschleunigen und renne um die Ecke. Mein Blick schießt nach vorne, als Scheinwerfer eines Autos immer näher kommen.

Ich renne auf das Auto zu und als das Auto paar Meter vor mir zum stehen kommt, hätte ich vor Glück weinen können.

Meine Stirn ist verschwitzt, mein Atem kaum noch da und meine Beine brenne als wäre ich durch Feuer gerannt.

,,Alison?'' fragt mich eine bekannte Stimme und sobald Xavier aus dem Auto steigt falle ich ihm überglücklich um den Hals.

Was war das gerade?

^^

Merry Christmas to everyone.
Ich wünsche euch und eurer Familie wunderschöne Feiertage.<3

Be mine - Du wirst mein seinWhere stories live. Discover now