Kapitel 16

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Langsam wache ich auf. Wir haben mitten in der Nacht, da mein Wecker gerade mal 03:47 Uhr anzeigt. Ich merke das ich in meinem Bett liege und Dario nicht mehr da ist.

Ruckartig setze ich mich auf und hoffe es war nur ein Traum. Doch der Post-it auf meinem Handy, dass auf meinem Nachttisch liegt, verrät mir das es kein Traum war, sondern die bittere Realität. Meine Familie wollte mich wirklich nicht mehr hier haben, nur weil ich vier Tage weg war. Diese vier Tage waren nicht einmal freiwillig, aber würde ich denen erzählen was passiert ist, wären das wieder nur Geschichten um mich wichtig zu machen.

Ich versuche es auch gar nicht. Dieser Familie kann man nichts recht machen.

Bei Joy und Melody habe ich mich noch nicht gemeldet, der Stress mit meinen Eltern, das Gefühlschaos wenn Dario in meiner Nähe ist und meine Hausaufgaben, die in der Zeit meiner 'Entführung' liegen geblieben sind, halten mich so ziemlich von allem ab.

Ich lasse mich wieder in meine Kissen fallen und drehe mich so damit ich aus meinem Fenster starren kann, das recht schräg über meinem Kopf hängt. Der Himmel ist voller Sterne beleuchtet und der hellste Stern strahlt direkt in mein Zimmer. Ich starre ihn solange an, bis mir einfällt das auf meinem Handy Display ja ein post-it von Dario klebt. Schnell setze ich mich wieder auf und reiße den Post-it ab.

Ruf mich an, sobald du wach bist Dulzura.

Mehr nicht. Ich drehe ihn um und selbst auf der Rückseite steht nichts. Wie soll ich ihn anrufen wenn ich seine Nummer gar nicht haben, denn er hat mich ja anonym angerufen. Idiot.

Genervt verdrehe ich meine Augen, nehme trotzdem mein Handy in die Hand und sehe das ich 206 Nachrichten und 72 verpasste Anrufe habe, alle von Melody und Joy außer eine Nachricht.

Du hast geschlafen, also bin ich gegangen. Ruf mich an. -Dario

Leicht lächelnd überlege ich ob ich ihn anrufen soll, als sich plötzlich das zuletzt online in ein online verändert. Mein Herz setzt komplett aus als da plötzlich ein schreibt... steht.

Dulzura ich sehe das du am Handy bist. -Dario

Oh fuck. Das hab ich vergessen. Bevor er auf dumme Ideen kommt, rufe ich ihn schnell an.

,,Hey ich bin's Alison'', was dümmeres ist mir nicht eingefallen? Fest kneife ich meine Augen zu vor Scham und würde mir am liebsten gegen die Stirn schlagen. Ich vernehme ein leises lachen, genau das selbe welches ich gestern gehört hatte, als ich dachte er verschwindet.

,,Ja Dulzura hab ich mir schon fast gedacht'', lacht er. Und seine lache verpasst mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.

,,Ja also... Ähm haha.. warum sollte ich anrufen?'' frage ich nervös nach. Ich weiß selber nicht warum ich nervös bin.

Bevor meine Eltern mir verkündet haben, dass sie mich wegschicken wollen, hatten wir beinahe Sex und danach bin ich weinend in seinen Armen zusammen gebrochen.

OH MEIN GOTT! Ist das peinlich.

Ich spüre wie ganzer Kopf plötzlich rot wird vor Peinlichkeit. Zum Glück kann er mich nicht sehen.

,,Komm morgen um 14 Uhr zur mir. Wir müssen reden.'' Seine Stimmer hat wieder den ernsten Ton angenommen, die sie sonst immer hat.

,,O-okay'' stotter ich, denn ehrlich gesagt habe ich schon etwas Angst, vor dem was passiert.
Ich habe Angst das meine Selbstbeherrschung den Geist aufgibt und ich Dario komplett verfalle. Falls das nicht schon passiert ist.

,,Gute Nacht Dulzura'', raunt er ins Telefon und legt auf. Wie in Zeitlupe lasse ich meine Hand mit dem Handy sinken.

Meine Gedanken werden immer lauter und immer mehr, mein Kopf pocht wie verrückt und an Schlaf ist überhaupt nicht mehr zu denken. Ich weiß schon ich werde morgen früh in der Schule so müde sein.

Was tut dieser Mann nur mit mir? Gequält schließe ich meine Augen und lasse mich zurück in meine Kissen fallen.

Be mine - Du wirst mein seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt