Das Vermächtnis von Yuki Namikaze

Kapitel 17: Die Chuninprüfung

Am nächsten Tag schläft Raiya bis zum Nachmittag durch. Ich bin gerade dabei mir einen Tee zu Kochen, als es an der Tür klingelt.

,,Oh? Halle Iruka”, begrüße ich ihn.
,,Hallo Kakashi, kann ich reinkommen?”, fragt er.

Ich nicke und lasse ihn eintreten. Wir gehen ins Wohnzimmer und setzen uns auf die Couch.

,,Also, was führt dich her?”, frage ich ihn.
,,Nun ja, ich bin wegen..”, fängt er an zu erklären, wird aber durch ein lautes rumsen unterbrochen.
,,Scheiße! Ich komme zu spät!”, hören wir Raiya aus ihrem Zimmer rufen.

Keine fünf Minuten später kommt sie mit einem Assi Dutt, Kapuzenpullover und kurzer Hose, die Treppe runter gerannt.
,,Hey ihr beiden, tschüss ihr beiden. Ich bin gleich wieder da”, meint sie schnell und ist aus der Tür verschwunden.

Iruka und ich schauen uns etwas verwirrt an.
,,Hat sie bis eben noch geschlagen?”, fragt dieser mich.
,,Ja”, antworte ich.
,,Deswegen hat mich Shikamaru gefragt, ob ich sie gesehen habe. Sie sollte nämlich zum Hokage, um nochmal alles für die Chunin Prüfung zu besprechen”, erklärt er.
,,Ich bin nur gespannt wie lange sie braucht, bis sie merkt, dass sie aussieht, als würde der Pulli sie auffressen”, sage ich und wir müssen beide bei dieser Vorstellung lachen.
,,Ich glaube, das ist ihr im Moment sowas von egal”, meint Iruka.
,,Ja das glaube ich auch”, stimme ich ihm zu.

Wir reden noch eine weile, bis zum Abend.
,,Möchtest du noch zum essen bleiben? Raiya würde sich bestimmt freuen”, frage ich ihn und er stimmt zu.
Kurze Zeit später öffnet sich die Tür und Raiya kommt ins Wohnzimmer.
,,Da bin ich wieder”, meint sie und setzt sich in den Sessel.
,,Hallo Mäuschen, ist alles gut gelaufen?”, frage ich.
,,Jap, es ist alles geregelt und abgeklärt”, antwortet sie.

Raiyas Sicht

Nun ist der große Tag gekommen. Die Chunin Prüfungen mit den Kämpfen.
,,Na bereit für heute?”, fragt Opa Jiraiya mich.
,,Na klar, bin ja zum glück nicht diejenige, die Kämpfen muss”, sage ich Schulter zuckend.
Was dazu führt, dass alle anfangen müssen zu lachen.

Vor der Arena sehen wir die Kage stehen.
,,Wie es aussieht, sind die anderen Kage schon alle da”, meint Gai.
,,Ja, sie sind gestern angekommen”, sage ich.
Alles bis auf der Hokage und der Kazekage gehen rein.

,,Ich bin wirklich gespannt, wie es dieses mal wird”, sagt Onkel Iruka.
,,Hmm.”, antworte ich leicht bedrückt.
,,Alles gut?”, fragt Papa.
,,Ich hoffe nur, er stellt nichts dummes an”, meine ich nur.
,,Er wird es schon schaffen, immerhin hast du ihn trainiert”, versucht Gai mich aufzumuntern.
,,Er würde alles dafür tun Naruto zu zeigen, wie stark er ist. Boruto ist genau wie Naruto damals, ihm kann es nie schnell genug gehen. Ich weiß nicht, ob er jetzt am Wochenende noch das Rasengan hinbekommen hat”, erkläre ich ihnen.
,,Boruto ist ein guter Junge, er wird schon nicht schummeln”, sagt Opa Jiraiya.
,,Ich habe dennoch ein ungutes Gefühl”, sage ich.

Ich schaue wieder zu Naruto und er winkt mich zu sich.
,,Ich muss los. Wir sehen uns”, verabschiede ich mich von meiner Familie und Gai.
,,Bis später Mäuschen”, sagt Papa noch und ich gehe zu Naruto und dem Kazekage.

,,Und fit für heute?”, fragt Naruto mich.
,,Ja! Ich hoffe aber auch für die andren, dass ich nicht einschreiten muss”, antworte ich.
,,Das hoffe ich auch”, meint Naruto.
,,Wir sollten los, die Kämpfe fangen gleich an”, weist uns der Kazekage darauf hin. Wir nicken und laufen los zu den Kageplätzen. Da ich von dort aus den besten Überblick habe, darf ich während der Kämpfe dort bei den Kage stehen.

,,Darf ich dich was fragen Kleine?”, fragt der Kazekage mich.
,,Natürlich Kazekage-sama”, sage ich.
,,Kann es sein, dass wir uns schon mal begegnet sind? Du kommst mir so bekannt vor”, meint er. ,,Wir sind uns schon öfter begegnet Kazekage-sama. Nur hatte ich dort nie eine Maske an”, antworte ich ihm.
,,Sie ist die Tochter von Yu und Kakashi”, sagt Naruto.
,,Das ist die kleine Raiya? Du bist aber groß geworden. Mit der Maske und den grau-weißen Haaren, siehst du ja aus wie Kakashi, nur in klein und Weiblich”, sagt Gaara etwas überrascht.
,,Das sagen viele”, stimme ich ihm zu.
,,Du hast aber auch viel von Yu”, meint er noch und dann sind wir angekommen.

Die beiden Kage setzen sich an den Tisch und ich stelle mich nach vorne ans Geländer. Nach etwas Gerede und Danksagungen für’s kommen, geht es auch schon los. Äußerlich bin ich vielleicht ruhig aber innerlich fieber ich bei jedem Kampf mit. Gerade ist wieder ein Kampf vorbei, doch scheint es dem Verlierer nicht zu passen, denn er will wieder angreifen. Ich teleportiere mich runter und halte ihn am Arm fest.

,,Hey! Der Kampf ist vorbei, also komm runter”, sage ich ruhig zu ihm.
Doch will er mich angreifen. Schneller als die anderen schauen können, packe ich seinen Arm, drehe ihn mit dem Rücken zu mir und drücke ihn mit meinem Bein auf den Boden.
,,Das war eine schlechte Idee! Ich bin Jonin und um einiges stärker als du und ich sagte der Kampf ist vorbei. Ich weiß, dass es deprimierend ist jetzt raus zu fliegen, aber sehe es doch von der anderen Seite. Du weißt jetzt, wo deine Schwächen liegen und kannst daran arbeiten. Also beruhige dich!”, sage ich streng.
Er wehrt sich nicht mehr und nickt. Ich stehe von ihm auf und helfe ihm auf, dann begleite ich ihn raus aus der Arena. Als das erledigt ist gehe ich wieder rauf zu den Kage.

,,Alles in Ordnung?”, fragt Naruto und ich nicke.

Die nächsten Kämpfe gehen ohne Probleme weiter. Als letztes kommt der Kampf Boruto gegen Sarada. Aber noch bevor es anfängt kommt Shisui zu mir.
,,Hey, was gibt’s?”, frage ich ihn.
,,Neji möchte dich sprechen”, meint er.

Ich nicke und gehe zu ihm, während Shisui die Stellung hält.

,,Was ist los?”, frage ich Neji, als ich bei ihm ankomme.
,,Wir haben das hier versteckt in einem der Spinde gefunden”, meint er und gibt mir einen Beutel. Darin sind ein paar Werkzeuge.
,,Was ist das?”, fragt einer.
,,Damit macht man ein Shinobi-Werkzeug am Unterarm fest. Damit sie während eines Kampfes nicht runter rutschen”, erkläre ich ihm.
,,Ist dir während der Kämpfe was aufgefallen?”, fragt Neji.
,,Nein mir nicht, Ihnen?”.
,,Nein auch noch nicht”, meint er.
,,Gut, ich gehe wieder rauf. Vielleicht fällt mir ja was auf”, sage ich.
Neji nickt und ich gehe wieder rauf.

,,Hab ich was verpasst?”, frage ich.
,,Den ganzen Kampf. Du kannst stolz auf dich sein, Boruto hat gewonnen”, meint Shisui.
Ich schaue runter und sehe Naruto.
,,Und was macht der Hokage da?”, frage ich.
,,Na seinem Sohn gratulieren, er ist garantiert stolz auf ihn”, sagt einer der Kage.
Doch sehe ich etwas an Borutos Unterarm, zwar nur kurz aber ich habe es gesehen.
,,Nein das ist es nicht”, sage ich und klammer mich am Geländer fest.
‘Bitte nicht, bitte Boruto habe das nicht getan’ denke ich bis die Stimme von Lee durch das Stadion schallt.
,,Boruto Uzumaki ist Disqualifiziert, wegen das benutzen eines Shinobi-Werkzeuges!!”.
Mir stockt der Atem und dann setzt der ganz aus.
,,Raiya atmen!”, sagt Shisui.

In mir steigt Wut und Enttäuschung auf. Ich lasse das zusammengequetschte Geländer los, drehe mich um und gehe runter in die Arena. Meine Aura ist gerade sehr gefährlich geworden und ich laufe auf Boruto zu. Naruto zuckt kurz zusammen bei meiner Aura und Boruto weicht immer weiter nach hinten aus, bis er mit dem Rücken an der Wand steht. Ich hole mit der Faust aus und versenke sie neben seinem Kopf in der Wand. Es entsteht ein Schlagloch und ein großer Riss, der bis nach ganz oben durch geht.

,,Ich bin sowas von enttäuscht von dir”, sage ich mit Tränen in den Augen und reiße ihm das Werkzeug vom Arm.

,,Hiermit nehme ich den Antrag als Sensei eingesetzt zu werden wieder zurück”, rufe ich lauf für Naruto.
Boruto und Naruto schauen mich mit großen Augen an.
,,Raiya bitte tu das nicht”, fleht Naruto.

,,Doch, denn wenn das immer dabei rauskommt, wenn ich jemanden trainiere, dann kann ich gut und gerne darauf verzichten. Denn das sind keine guten Ninja und wenn die Schüler keine guten Ninja sind, denn ist es der Sensei auch nicht. Mit dieser Aktion hast du bestätigt, dass ich kein guter Ninja bin”, antworte ich.

Ich nehme mein Stirnband ab und drücke es Naruto im vorbeigehen in die Hand. Ohne ein weiteres Wort gehe ich aus der Arena Richtung Friedhof.