R. T.

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Die nächsten Tage vergingen ereignislos. Simon hatte ein kleines Problem mit seinem Sigher Heidi, die den New Yorker Vampirclan dazu angestiftet hatte, das Werwolfsrudel von New York abzuschlachten. Nur Maia und ihr Freund hatten überlebt. Aber Magnus litt ziemlich unter dem Verlust seiner Magie, auch wenn er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.

Von der ehemaligen Dämonin hatte man seit der Explosion nichts gehört, doch die Shadowhunter schien es nicht zu stören, obwohl das vielleicht besser gewesen wäre, denn so hätten sie vielleicht bemerkt wie eine dunkle Gestalt zur Tür hereinschlüpfte.

Unter einer schwarzen Kutte verborgen schlich sie durch die Gänge, bis sie vor einem Zimmer im Westtrackts des Instituts stehen blieb. Mit einem quietschen öffnete sie die Tür und trat in ein kleines, gemütliches Zimmer.

In der Ecke stand ein Bett, daneben drückte sich ein Schrank neben das Fenster und am rechten Eck stand ein kleiner Schreibtisch. Auf dem Boden lag ein weicher Teppich und bedeckte den kalten Boden.

Eine kleine Tür führte in das angrenzende Bad, aus dem Geräusche von laufendem Wasser drangen.
Neugierig ging die Gestalt auf den Schreibtisch zu und sah sich die Papiere, die dort in einem einzigen Chaos lagen, sorgfältig an. Es waren Verträge, Zeichnungen und Dialoge von einzelnen Gesprächen mit Gefangenen.

Vorsichtig griff sie nach einem der Blätter und drehte sie um. Auf der Rückseite war ein Gesicht gemalt, ein wunderschönes und doch so grausames Gesicht.

Die Seite war aus einem Buch herausgerissen worden. Aus einem Buch über Dämonen. Unter dem Gesicht war eine Beschreibung des Dämons. Man sah deutlich, dass das Buch schon sehr alt sein musste, denn die Seite war vergilbt und wellig. Interessiert überflog die Gestalt den Text.

Hazel Salem
In diesem Buch werde ich sie nur kurz erwähnen, denn ich fürchte sie und das sollten sie auch. Ich möchte nicht, falls sie dieses Buch jemals, egal ob zu meinen Lebzeiten oder nach meinem Tod, in die Hände des ehemaligen Engels fällt, bestraft werden können für das, was ich hier schreibe. Alle Informationen habe ich aus alten Schriften und Überlieferungen.
Hazel Salem, früher Hazel Mondschein, war eine der ersten zehn Engel, genau ist es leider nicht bekannt, die Gott erschuf. Mit der Zeit wurde sie zu der Beraterin Gottes und mächtigstem Engel. Ihre Macht war mir keinem zu vergleichen, ihre Magie war viel mächtiger als die ihrer Brüdern und Schwestern, im Kampf konnte keiner mit ihr mithalten und selbst Gott hätte in einem Duell mit ihr zu kämpfen. Hazel Mondschein war Engel der Nacht, der Naturgewalten und des Mondes, was allein für ihre Macht spricht. Daran liegt auch, dass ihre mächtigste Waffe die Natur und die Schatten sind.
Viele Jahre und Jahrhunderte war sie Beraterin und Erzengengel von Gott, bis sie einen anderen Engel, einen hochrangingen, wunderschönen und selbstverliebten Engel heiratete. Ja, Lucifer. Ihre Liebe zueinander war stark, ja es ist unvorstellbar das Lucifer jemanden jemals geliebt hatte, doch Hazel war wohl seine große Liebe. Doch leider hielt es nicht lange, zumindest nicht lange für unsterbliche. Als Lucifer zusammen mit ein paar anderen Engeln Gottes Sturz plante, erfuhr sie von dem Plan und schloss sich ihm aus Liebe an. Es heißt in einem Kampf gegen Gott wären sie in die Hölle verbannt worden und herrschten dort eine geraume Zeit zusammen. Ab diesem Punkt ist die Geschichte sehr undurchsichtig. Fest steht allerdings, das Hazel Mondschein, jetzt Hazel Salem sich entschied Lucifer und damit die Hölle zu verlassen. Wegen ihrer unzähligen Verbrechen wurde sie nicht mehr als Engel akzeptiert, fungiert nun aber als Botin zwischen Himmel und Hölle und lebt in der Welt der Mundies. Allerdings war sie auch nach ihrem Sturz als Engel immer noch für die Naturgewalten, die Nacht und den Mond zuständig und wir können nur hoffen das sie es heute nicht mehr ist und sie ihre stärkste Magie verloren hat.
Man sagt, Lucifer habe nie aufgehört sie zu lieben.

In diesem Moment stellte sich das Wasser ab und kurz darauf trat eine junge Frau aus dem Bad. Als sie die Gestalt bemerkte eilte sie zu ihrem Nachtisch, zog einen Dolch aus einer der Schubladen und richtete ihn auf sie.

Lucifers Frau (Shadowhunter ff) Where stories live. Discover now