Prolog

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Als Schatten hob sich die Festung von dem sonst kargen und mit Lava bedecktem Boden ab. Sie war riesig und thronte weit über den  kleinen Häusern die die Burg umgaben. Der Himmel war von kleinen Wolken bedeckt, die Luft war schwer, trostlos, schwarz. Dämonen zogen ihre Kreise am Himmel und dunkle Gestalten huschten am Boden entlang. Sie sahen schrecklich aus und man merkte ihnen an, das sie spaß daran hatten Menschen zu töten, doch man konnte sie nicht mit den zwei dunklen Gestalten im inneren der Festung vergleichen.

An einer riesigen Tafel stand ein großer Mann, auf seinem Kopf thronten zwei Hörner Und schwarze Flügel waren hinter seinem Rücken zu sehen. Er wirkte leicht eingeschüchtert, auch wenn er versuchte es zu verbergen.

Gegenüber von ihm stand eine schlanke Frau, in schwarz und blau gekleidet. Sie war mindestens einen Kopf kleiner als der Mann, doch auf ihrem Rücken saßen mindestens genauso große Flügel wie auf dem des Mannes. Sie wirkte gefährlich, jede Sekunde zum Angriff bereit, wie eine flinke Katze die im Kopf ihren Plan gesponnen hatte und nun auf den Zeitpunkt wartete ihn in die Tat umsetzten zu können.

Man merkte deutlich das er eigentlich die Dominantere Persönlichkeit sein sollte, es aber nicht war.

„Aber bitte, Hazel, das kann nicht die Lösung sein", meinte der Mann leise. „Warum nicht, ich hätte nichts dagegen. Die Welt der Sterblichen ist unterhaltsam", grinste die Frau Hazel.
„Aber nicht für ewig", meinte der Mann.

„Ach Lucifer", fing sie an und strich ihm zärtlich übers Gesicht „ich habe einen Fehler gemacht, einen großen. Ich war unvorsichtig, dumm, leichtsinnig. Du und ich, wir wussten es schon immer". Traurig sah sie ihm in die Augen. „Ich bin kein Dämon, das war ich noch nie, doch ich bin mit dir gegangen, weil ich dich geliebt habe. Tief in meinem Herzen war ich immer ein Engel, doch das kann ich jetzt auch nicht mehr sein. Was bin ich dann? Ich habe zusammen mit dir gekämpft, ich habe zusammen mit dir gewonnen und verloren und ich bin neben dir gestorben. Ich wurde in deinen Armen von Gott getötet, in deinen Armen wurde ich wiedergeboren. Neben Dir habe ich den Erzengel Michael besiegt und die Stadt der Engel besiegt, doch genauso habe ich neben dir verloren. Jedes Mal wurdest du als Held gefeiert, obwohl du nur einen Teil meiner Macht besitzt. Im Vergleich mit mir sind alle Dämonen und Engel ein nichts. Aber mir war es immer egal".

Langsam ging sie einen Schritt auf ihn zu. Ihre Augen glitzerten. „Du wusstest es. Schon immer", flüsterte sie, beugte sich zu ihm und küsste ihn. Vorsichtig strich er ihr über die Wange. „Hier wird immer ein Platz für dich sein, Hazel. Ich werde auf dich warten".

Traurig nickte sie, drehte sich um und ging. Vor dem großen Tor, das aus der Festung hinausführte, drehte sie sich im Kreis, lächelte Lucifer noch einmal an und verschwand dann in einem dunklen Tornado. Eine kleine Träne floss dem Herrscher der Hölle über die Wange als er flüsterte „Ich werde warten. Bis in die Ewigkeit".



Lucifers Frau (Shadowhunter ff) Where stories live. Discover now