Kapitel28

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Hajime fasste sich an seine Brust und atmete kurz schwer ein. „Mir ist nur etwas schwindelig, keine Sorge." Sagte er dann und ich kniete mich zu ihm runter. Ich sah ihn mir an. Seine Wunde an der Schulter war voller Dreck und blutete stark, etwas Eiter kam ebenfalls aus seiner Wunde. Auch sein Oberteil hat einen roten Fleck am Bauch. Ich legte vorsichtig meine Fingerspitzen an den Rand seines T-Shirts und hob es vorsichtig hoch. Ich riss die Augen auf. Mehrere Kratzer aber glücklicherweise keine Spuren von Kugeln die in ihn eingedrungen sind. Dennoch war auch dort sehr viel Dreck.

Ich stellte mich rechts neben ihn und nahm seinen rechten Arm hoch, diesen platzierte ich dann um meine Schultern und meine rechte Hand hielt seine Hand. Meinen linken Arm legte ich auf seinen Rücken und schlang diesen noch leicht um seine Seite. Dann standen wir auf und ich sah Oikawa. Er hatte Tränen in den Augen und sein ganzer Körper bebte. Es muss grausam sein seinen Sohn zu verlieren.

In mir bildeten sich auch Tränen als ich an Tooru dachte, aber ich konnte sie unterdrücken. Allerdings spürte ich dann auch einen Körper links von mir beben und ich sah zu Hajime. Er zitterte und ich wusste, auch ohne es richtig zu sehen, dass er Tränen in den Augen hat. Wir beide haben unseren besten Freund verloren. Ich führte Hajime aber dann zu einen der Autos und half ihm rein, dann setzte ich mich neben ihn. Vorne im Auto saßen Herrn Iwaizumi und Luke aus unserer Gemeinschaft.

Ich seufzte und lehnte mich müde gegen die Scheibe. Ich sah auf den Rand des Weges und beobachtete wie wir losfuhren. Als das Adrenalin langsam verschwand, realisierte ich, was dort draußen gerade geschah. Mein Herz fing an zu Schmerzen und alle meine Muskeln spannten sich an. Ich fing an mit meinen Händen zu zittern und meine Sicht wurde immer verschwommener. Ich wollte schreien und als ich kurz blinzelte, spürte ich wie eine Träne meine Wange hinunterfloss. Ich konnte das nicht.

Hajime bemerkte es anscheinend und kurz bevor ich dabei war auszurasten legte er vorsichtig eine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich lenkte meinen Blick zu ihm und er hielt seine Arme leicht offen. Ich lehnte mich an ihn und er schloss seine Arme hinter meinen Rücken. Ich fing an lautlos zu weinen und immer mehr Tränen vielen von meinem Kiefer auf Hajime's schwarze Hose. Als ich nicht mehr am ganzen Körper zitterte und kaum noch Kraft hatte zu weinen, entspannten sich meine Muskeln und ich lehnte mich einfach nur weiter an ihn.

Hajime legte sein Kinn auf meinen Kopf und starrte nach vorne. Wir waren beide einfach nur kaputt und zerstört, aber wir wussten beide, dass Tooru nicht gewollt hätte, dass wir wegen sowas weinen. Als ich ihn vor meinem geistigen Auge lächeln sah, musste ich selbst leicht lächeln, dabei floss aber meine letzte Träne meine Wange herunter. *ich werde dich vermissen, bester Freund.*

Ich schlief kurz ein und als wir gerade auf das Gelände des Anwesens fuhren, öffnete ich vorsichtig meine Augen. Ich löste mich aus Hajime's Armen und sah ihn an, er war noch am schlafen. Bei dem Anblick musste ich innerlich grinsen und dann stiegen die Männer vorne schon aus. Ich weckte also Hajime indem ich vorsichtig über seinen Arm strich. „Hajime, wach auf. Wir sind da." Sprach ich in einer ruhigen Stimmlage und zaghaft öffnete Hajime seine Augen. Er sah in meine und seine Mundwinkel zuckten kurz.

Dann stieg ich aus und half Hajime ebenfalls aus dem Auto, er war körperlich komplett am Ende. Wir gingen ins Gebäude und ich brachte ihn ins Krankenzimmer und viele weitere brachten auch ihre Kameraden zum Krankenzimmer. Ich legte Hajime auf eins der Betten und dann untersuchte ich ihn. Als ich seine Wunden gereinigt hatte, nahm ich ihm Blut ab und das Blut sah dort schon nicht wirklich gut aus. Ich wusste nicht ob ich träume oder nicht, aber an manchen Stellen sah das Blut etwas dunkler aus. Der Unterschied war aber nur minimal.

Nakamura ließ das Blut untersuchen und nachdem ich Hajime's Wunden verband und ihn Schmerztabletten gab, half ich Nakamura bei den anderen Patienten. Nach knapp einer Stunde waren die meisten wieder gegangen. Nur drei mussten hier liegen bleiben, darunter befand sich auch Hajime was mich seufzen ließ. Ich war froh, dass ich unbeschadet davonkam, keine Frage, aber ich wollte Hajime nicht so sehen. Er lag einfach nur müde in seinem Bett und ich saß die ganze Zeit neben ihn.

„Wie geht es dir?" fragte ich ihn und er schaute mich mit seinen grünen Augen an. „Ehrlich gesagt, ziemlich beschissen vor allem weil mir heiß ist." Nachdem er das sagte, legte ich meinen Handrücken an seine Stirn, aber als ich die Hitze an meinem Handrücken spürte, zog ich sie schnell wieder weg. Er glühte förmlich. Ich nahm ein Fieberthermometer und maß sein Fieber. 39,5 Grad erschien auf dem kleinen Feld des Fieberthermometers. Besorgt sah ich den dunkelhaarigen vor mir an. „39,5 Grad."

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Good Life? - Iwaizumi x reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt