Kapitel10

344 25 1
                                    

„Ja, alles gut, nur der Hund hat mir heftig in den Arm gebissen." Meinte er dann und ich schaute im Blickwinkel kurz zu ihm. „Fuck, dein Arm blutet.", „Es geht, keine Sorge" er wollte mich beruhigen aber bevor ich noch was sagen konnte, hörte ich wie Reifen quietschten und dann Autos die ebenfalls schnell fuhren. Ich hob meine Hand und richtete den Rückspiegel. „Och really?" murmelte ich dann vor mir her, als ich die Autos vom Gelände vorhin, hinter uns herfahren sah.

Ich drückte stärker ins Gaspedal und verschnellerte die Geschwindigkeit, bei einer Kreuzung die komplett verlassen war, schleuderte ich das Lenkrad nach rechts, bremste in der Kurve und drehte somit das Auto um die Eigene Achse. „Hier." ich warf Tooru die Leuchtgranate hin. Er fing diese und zog den Sicherheitsring ab, dann Wurf er die Granate durch das Fenster hinter uns in die Kreuzung. Als sich das Auto in einem rechten Winkel gedreht hat, gab ich wieder Vollgas und fuhr die lange Straße entlang.

Tooru fiel zurück und knallte mit seinem Kopf heftig gegen meine Schulter was mich aufzischen ließ. Verwundert sah er mich an als er sich wieder richtete. „Alles okay?" fragte er mich dann. „Ich wurde vorhin nur an der Schulter getroffen." Erklärte ich ihm. „Ich schaue mir das später mal an, okay?", „Wenn's sein muss, aber lass uns die erstmal abhängen." Tooru nickte und nach 30 Minuten scharfen Kurven und vollem Tempo durch die Straßen, hängten wir die Leute endlich bei einer Kurve ab und wir fuhren aus Tokyo.

Tooru gab unsere Adresse wieder ins Navi ein und wir fuhren den vorgegeben Weg entlang. Aus Sicherheit fuhr ich aber trotzdem noch relativ schnell und manchmal ein paar Umwege. Irgendwann wurde mir dann schwindelig und als ich eine Tankstelle sah, fuhr ich dorthin und parkte. Dann lehnte ich meinen Kopf ans Lenkrad.

„Y/N, alles okay? Was hast du?", fragte mich Tooru besorgt „Nur ein Schwindelanfall." Meinte ich und Tooru seufzte, dann musterte er zu meine Schulter. „Fuck, deine Schulter sieht nicht gut aus. Ich komm gleich wieder." Erklärte er mir und ich zog meine Augenbrauen zusammen. „Ich bezweifle das man bei einer Tankstelle Arztmaterial bekommt." Doch Tooru war schon ausgestiegen und in die Hütte gerannt. Ich legte meinen Kopf seitlich aufs Lenkrad und wartete.

Nach fünf Minuten kam er tatsächlich mit zwei Verbänden und weiterem Zeug zurück. Tooru lief ums Auto und öffnete meine Tür. Er stellte bei den Getränkehaltern zwei Energy's rein, dann sah er zu mir. „Kannst du gleich eben dein Oberteil hochhalten?" ich nickte auf seine Frage und drehte ihm den Rücken zu, dann hob ich mein Oberteil hoch und holte meinen rechten Arm aus meinem Oberteil, so das Tooru freie Sicht auf meine verletzte Schulter hatte. „Die Kugel hat dich nur etwas heftig gestreift, zum Glück. Aber ohne eine Narbe wirst du bestimmt nicht davonkommen, sie hat sich trotzdem etwas in deine Haut gebohrt als sie dich gestreift hat." Sprach Tooru als er meine Wunde desinfizierte. Ich presste meine Augenlieder zusammen.

„Wow, da redet der Facharzt in dir", scherzte ich dann was meinen ‚Arzt' zum lachen brachte. „Klar", dann rollte er den Verband etwas aus und legte ihn an meiner Schulter an, dann zog er ihn übers Schulterblatt und unter die Achsel damit es befestigt ist, dann nochmal von der Seite drüber und er befestigte den Verband. Ich ließ mein Oberteil wieder fallen und Tooru half mir aufzustehen, dann setzte er mich auf die Beifahrerseite und er sich auf den Fahrersitz. Ich schaute seinen Arm an und dann den anderen Verband der noch übriggeblieben war.

„Na los, lass mich deinen Arm anschauen." Meinte ich und Tooru schaute zu mir, nickte aber dann und krempelte den Restlichen Stofffetzen der erhalten blieb hoch, so dass ich freie Sicht auf seinen Unterarm hatte. Ich schaute mir die Bissspur an und der Hund hatte wohl echt Kraft, da sein Arm nicht wirklich wenig blutete. Ich desinfizierte die Wunde weshalb mein Patient den Kopf gegen das Lenkrad drückte und versuchte keine Laute von sich zu geben. „Wenn wir zuhause sind, gehen wir beide glaube ich erstmal zum Arzt." Dann verband ich den Arm und befestige den Verband. „So fertig." Mein bester Freund sah dankend zu mir und dann fuhren wir endlich weiter, nebenbei tranken wir Energie und lachten öfters über irgendwas Dummes. Mit Tooru konnte man eben nicht lange schlechte Stimmung haben.

Am Ende fragte er mich, ob irgendwas spannendes Mal in meinem Leben passiert ist und ich schaute aus dem Fenster, es war fast fünf Uhr, weshalb langsam die Sonne aufging und die Wolken in ein helles Orange färbte. „Was Spannendes? Alle meine Erinnerungen gelten den Kampftraining und der Ausbildung, ich habe nie was Spannendes erlebt." Meinte ich dann. Tooru nickte. „Ich hatte auch bisher nur ein Leben aus Beliebtheit wegen meines Aussehens, und sonst erinnere ich mich nur an die Zeit von meiner Ausbildung und Hajime." Ich überlegte.

„Ihr seid schon lange befreundet, oder?" fragte ich ihn dann und auf Tooru's Gesicht war ein kleines, unauffälliges Lächeln. Das Lächeln strahlte aber Stolz aus. „Ja, seit 13 Jahren ungefähr." Jetzt bildete sich auch auf meinem Gesicht ein Lächeln, die Vorstellung von einem kleinen Hajime und Tooru war irgendwie süß. „Das freut mich für euch. Ich hätte auch gerne Freunde die ich schon so lange kenne." Meinte ich dann nachdenklich. Wow kam das Aufmerksamkeitssuchend rüber. „Hast du nie viele Freunde? Du verarschst mich." Man merkte das Tooru mir nicht glaubte. Ich musste lachen. „Nope, der erste Freund von mir bist du. Ich hatte davor nie Freundschaften.", „Warum?" fragte mich Tooru verwirrt. „Ich habe alle von mir abgestoßen. Mein Vater meinte Freunde Schwächen dich, Gefühle löschen deine Stärke.", ich hob meinen Zeigefinger und tat so als wäre ich mein Vater, am Ende erklärte ich aber lächelnd: „aber du hast mir das Gegenteil bewiesen. Danke." Ich sah ihn an und er sah kurz zu mir.

„Gerne."

977 Wörter

Good Life? - Iwaizumi x reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt