Das Zusammentreffen mit Dennis

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Am Baumhaus angekommen erklärte Hannes: „Hey, jetzt wartet doch mal. Der Kai hat den Einbruch gesehen."

„Hallo? Der lügt doch.", meckerte Frank ihn an.

Plötzlich hörten wir Motorengeräusche.

Genervt schmiss Olli seit Rad zur Seite: "Man."

Da tauchten Dennis - Franks Bruder - und seine Freunde Kevin und Achmed auf.

Sofort rannte Peter zu einer Metalltonne und duckte sich dahinter.

"Was macht ihr an unserem Baumhaus?", fragte Olli fordernd.

Sofort gab ihm Dennis ein: "Schnauze, du Kind.", zurück.

Kevin musste dies natürlich sofort wiederholen, wobei er unelegant von seiner Maschine abstieg: "Ja, du Kind."

Dennis ignorierte ihn und redete weiter: "Ey, Junior. Warum hastn dein Handy aus?"

Frank fasste sich entschuldigend an den Kopf: "Sorry, ist kaputt."

"Sach halt was. Kriegst mein Altes.", kam Dennis auf uns zu.

Dankend nickte Frank neben mir. Der Rest von uns sah ihn nur misstrauisch an.

Dann lehne Dennis sich zu ihm runter und sagte: "Hab n bisschen aufn Putz gehauen. Weißte Bescheid, ne?"

Erneut nickte Frank bestätigend: "Okay, ich räum auf bevor Papa nach Hause kommt."

Dennis nickte und legte seine Hand auf Franks Schulter: "Aber diesmal richtig, ne?"

"Ja.", nickte dieser.

"Letzte Mal hats noch nach Bier gestunken.", beendete Dennis.

So langsam reichte mir Dennis Getue, weswegen ich ihn wütend anfunkelte.

"Räum doch nächstes Mal einfach selber auf. Vielleicht stinkt es dann nicht mehr nach Bier.", meldete ich mich zu Wort.

Aber Dennis funkelte mich inzwischen ebenfalls wütend an: "Ach, Jale. Immer die große Klappe."

"War nur ne Idee.", zuckte ich unbeeindruckt mit den Schultern.

Ich wusste, dass Dennis mir nichts tun würde. Dafür kannte er mich zu lange. Immerhin war ich die beste Freundin seines Bruders. Außerdem würden meine Eltern ihm Hausverbot im Chrome erteilen.

"Jale.", wies mich Dennis zu sich. Genervt schnaubte ich und sah ihn erwartend an: "Halt die Klappe oder ich sorge dafür, dass du sie hältst."

Dennis konzentrierte sich jetzt wieder auf seinen Bruder: "Und zur Belohnung darfst du auch die neue Maschine putzen. Brandneu."

Ich verdrehte nur die Augen, wobei ich sicher nicht die Einzige war.

Dann drehte Dennis sich zu Olli: "Na, Pisser? So eine hättste auch gern."

Ich stand zwischen Olli und Frank, weswegen ich genau sah, wie Olli ihn mit seinen Blicken tötete.

Frank und ich kamen näher auf ihn zu.

"Ne, ich brauch keine Schwanzverlängerung.", gab Olli cool zurück.

Dennis und Achmed fingen an zu lachen, weshalb Kevin mit einstieg.

"Schwanzverlängerung.", lachte Dennis: "Guckt euch den Pisser an."

Und da drehte er sich um und gab Olli eine Backpfeife. Dieser fiel neben mir auf den Boden.

Sofort wechselten Maria und ich wütende Blicke und schubsten Dennis gemeinsam. Dieser taumelte nur zwei Schritte zurück.

"Ey, sag mal, spinnst du?", fuhr Maria ihn an.

"Pass auf, was du sagst, Hackfresse.", entgegnete Dennis drohend, weshalb Hannes sich schützend vor sie stellte.

"Du Arsch.", entfiel es mir.

Olli war in der Zeit wieder aufgestanden und seine Wange zierte jetzt ein roter Handabdruck.

"Und, meinst du noch immer, dass ich ne Schwanzverlängerung brauche?", hielt Dennis ihm sein Ohr hin.

Olli lehnte sich vor und flüsterte hörbar: "Ja."

"Bist du lebensmüde?", fuhr Dennis ihn an.

Jetzt stellte Frank sich dazwischen: "Hallo. Das hat der Olli doch nicht so gemeint."

"Halt die Fresse, Fettbacke!", fauchte Dennis.

Ich legte eine Hand auf Franks Schulter und fauchte zurück: "Haut ab, ihr Idioten."

"Jale, ich mach dich kalt!", schrie Dennis mich an.

An diesem Punkt war es besser für mich die Klappe zu halten, also sah ich ihn nur an.

Er legte als nächstes Olli einen Arm auf die Schulter: "Olli, Olli. In deinem Alter hatte ich genau so ne große Fresse, aber irgendwann musste ich lernen, dass man vor älteren Respekt hat. Die sind stärker, die können weh tun. Vor allem dann, wenn dus nicht erwartest. Wenn du allein bist."

"Krokodile sind nicht allein. Nie.", mischte Hannes sich jetzt ein.

„Und du hast immer noch ne große Fresse.", bemerkte ich.

Dennis grinste uns an: "Süß, die Kleinen. Richtig wild."

"Wild, wild.", sagte Kevin hinter ihm, was mich zum schmunzeln brachte. Der Typ war echt eine ganz andere Spezies.

"Kommt, Jungs. Wir verpissen uns, bevor die noch anfangen zu heulen.", sagte Dennis abschließend und drehte sich um.

"Ja, bevor die anfangen zu heulen.", wiederholte Kevin.

Maria verschränkte die Arme: "Heult selber."

"Heult, ihr Kinder. Heult!", sagte Achmed und warf Blätter auf uns.

Dann fuhren sie mitten durch uns durch, weshalb wir zur Seite sprangen.

"Sind die bescheuert?", fragte Hannes, als sie weg waren.

Ich sah Olli an und blickte auf seine Wange.

"Ich muss nach Hause. Aufräumen.", riss Frank mich aus den Gedanken.

Er sah mich an und erhielt einen mitleidigen Blick und eine Hand auf der Schulter.

"G-g-gleich k-kommt eh CSI.", erklärte Peter.

Olli nickte: "Okay, dann treffen wir uns morgen wieder hier. See you later, Alligator.", sagte er etwas niedergeschlagen.

Wir hielten unsere Fäuste alle in einen Kreis und trennten unsere Wege.

"Kommst du mit zu uns?", fragte mich Maria.

Bestätigend nickte ich ihr zu und schnappte mein Rad.

Auf dem Weg zu den Weißmanns sah ich Olli an: "Tut es sehr weh?"

"Nein, nein.", tat er meine Sorge cool ab.

"Na, dann kannst du ja sicher auch ein bisschen schneller fahren.", grinste ich: "Der Letzte, der bei euch ist muss mir seine Cola geben."

"Hey! Und was ist, wenn du die Letzte bist?", fragte Maria mich.

Ich lachte nur: "Das wird nicht passieren! Wir sehen uns am Ziel, ihr Loser!"

Die Vorstadtkrokodile - Freundschaft und Liebe siegen über allesWhere stories live. Discover now