1000 Euro Belohnung?!

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Später lag ich auf meinem Bett und dachte über den Tag nach, als es an der Tür klopfte.

„Ja?", fragte ich.

Meine 16-jährige Schwester Olivia machte die Tür auf: „Na, wie gehts, Loser?"

„Ganz gut. Wir haben heute ein neues Krokodil aufgenommen.", erklärte ich ihr grinsend.

„Ach ja?", fragte sie und schwang sich neben mir auf mein Bett: „Und wer ist es?"

„Hannes Buchsmüller.", gab ich zurück: "Er ist neu hier und in Marias Klasse."

„Und ist er süß?", fragte sie sofort. War ja klar, dass meine Schwester wieder mal nur an das Eine dachte.

„Joa und Maria steht voll auf ihn.", bejahte ich die Frage.

„Uhh endlich. Immerhin ist sie schon 12. Und sie war bis jetzt noch kein einziges Mal verliebt. Im Gegensatz zu dir. Du stehst schon seit dem Kindergarten auf....", fing sie an zu quatschen.

Ich hielt ihr den Mund zu: „Wolltest du was Bestimmtes? Und nur fürs Protokoll er steht auch auf mich.", streckte ich ihr die Zunge raus.

Da holte Liv etwas hinter ihrem Rücken hervor: „Gesichtsmasken."

Ich zog meine Lippen in ein Grinsen und verdrehte die Augen: "War ja klar."

„Ich will auch!", rief meine kleine Schwester Luna vom Flur aus und kam angerannt.

"Du sollst nicht immer lauschen.", sah Liv sie ernst an und hob sie ebenfalls auf mein Bett.

Ich grinste meine Schwestern an und sagte: „Na dann los."


Am nächsten Tag wurde ich von meinem Handy geweckt.

"Warum so früh?", meldete ich mich.

Ich hörte ein Lachen am anderen Ende der Leitung: "Es ist halb elf."

"Sag ich doch. Früh.", meckerte ich: "Wir haben Ferien, Oliver. Du solltest dringend andere Prioritäten setzen."

"Ist ja schon gut, Prinzessin.", konnte ich ihn grinsen hören.

Ich schnaufte: "Was willst du von mir?"

"Es gab einen neuen Einbruch. Wir treffen uns in einer halben Stunde am Technik-Laden.", sagte Olli.

Ich grummelte in mein Kissen und erwiderte: "Bis gleich. Und hör auf zu Grinsen."

"Woher willst du wissen, dass ich grinse?", fragte Olli ernst.

"Weil ich dich kenne seit wir drei sind, du Klugscheißer.", erklärte ich.

Olli lachte erneut: "Okay, bis gleich, Jale."

Nachdem ich aufgelegt hatte, vergrub ich ein letztes Mal meinen Kopf im Kissen, bevor ich aufstand, duschte und mich anzog.

Eine halbe Stunde später standen wir vor dem Laden: „Alter 1000€ Belohnung! Davon kannst du dir ein Haus auf Kreta kaufen mit Breitbildfernseher, Garten, ...", zählte Jorgo auf.

"Und ihr!", zeigte er begeistert auf Maria und mich: "...könntet euch einen Schrank kaufen mit Schuhen, Kleidern und halt was Mädchen so brauchen."

„Maria ist da anders, die braucht sowas nicht.", erklärte Olli ihm.

„Hä, wie meinst n das jetzt?", fragte Maria beleidigt.

Ich stellte mich neben sie: "Genau. Woher willst du wissen, was wir brauchen?"

Verlegen kratzte Olli sich am Hinterkopf: „Naja, also, weiß ich nicht, aber ich meinte nur du bist halt mehr so wie wir. Wie ein Junge. So mit deinen Klamotten und so.", sagte er zu seiner Schwester.

"Na, danke.", flüsterte Maria mir zu. Ich nickte bestätigend.

„Ja, ne?", bemerkte Hannes.

„Was?", fragte Maria gekränkt.

„Ach, ich find das steht dir.", entgegnete Hannes grinsend, was Maria beruhigte.

Sie lächelte ihn an: „Schleimer."

„Ja, ist halt verknallt der Vogel.", meldete sich Frank zu Wort.

„Ist er nicht, du Depp!", schubste Maria ihn wieder weg.

"Und du.", kam Olli zu mir: "Du hast sowieso schon schöne Sachen und so. Und du brauchst die eh nicht, um schön auszusehen."

Jetzt lächelte auch ich: "Danke, du Schleimer."

"Aber ich schleim nur für dich.", flüsterte er.

Peter unterbrach uns: „A-a-achtung. R-ro-rolli-alarm."

„Hi.", tauchte der Junge auf, von dem uns Hannes vorhin erzählt hatte. Er war derjenige, der die Feuerwehr gerufen hatte.

„Tschüss.", entgegnete Olli und wir machten uns auf den Weg zu unseren Rädern. Hannes blieb bei ihm stehen.

An den Fahrrädern fragte ich Olli: „Warum musst du so fies zu ihm sein?"

„Er hat bei uns nichts verloren. Was soll ich denn machen?", fragte er mich.

„Wenigstens nett sein. Wenn ihr zwei so mit mir im Kindergarten geredet hättet, wären wir jetzt keine Freunde.", wendete ich mich an Olli und Frank.

Ich kannte Frank schon mein ganzes Leben und Olli haben wir zusammen im Kindergarten kennengelernt, als wir drei Jahre alt waren.

„Aber wir sind deine besten Freunde.", legte Frank einen Arm um mich.

„Ja, und du liebst uns.", Olli tat es ihm gleich auf meiner anderen Seite.

Als ich Olli auf die Wange küsste, lösten sich beide sofort. Olli wurde rot und Frank war angeekelt.

„Wusst ichs doch.", lachend fuhr ich vor zu Peter und Maria.

„Hannes, wir fahren dann mal!", rief Olli ihm zu.

„Tschüss.", warf Jorgo ein.

„Affen.", bemerkte ich, wofür mir Olli die Zunge rausstreckte.

„Vorsicht, die Affen sind deutlich stärker als du.", erklärte mir Frank.

„Und was wollt ihr machen? Wollt ihr mich tot kitzeln?", gab ich belustigt zurück.

Olli schüttelte den Kopf: „Ne, tot nicht. Aber ein gewisses Maß an Folter können wir schon erfüllen. Stimmts Frank?"

„Wie immer.", bestätigte Frank: „Du hast keine Chance."

„Euch ist schon klar, dass ihr mich nicht unser ganzes Leben lang kitzeln könnt und schon habt ihr gewonnen?", stellte ich klar.

„Mal sehen.", zuckte Olli mit den Schultern.

Mittlerweile war Hannes auch da und wir fuhren los zu unserem Hauptquartier.

Die Vorstadtkrokodile - Freundschaft und Liebe siegen über allesWhere stories live. Discover now