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Nachdem Nathaniel seinen leckeren Nachtisch genossen hatte, musste er sich von seinem bequemen Platz erheben und sich zurechtmachen. Kunden, die nach Essen verlangten, strömten mit irritierten Blicken in das Restaurant.

Nathaniel hatte gedacht, dass Kunden nett wären, sich wie Valentino verhalten würden.  Oh, Junge, hat er sich schrecklich geirrt.

An jedem Tisch gab es eine Klingel, die die Kunden läuten konnten, um die Kellner zu rufen.  Das Schlimmste war, dass es an diesem Tag keinen anderen Arbeiter gab außer den beiden anderen Köchen neben dem, der vor ein paar Minuten gefeuert wurde.

Nathaniel war gezwungen, in der Küche auf und ab zu laufen, keuchend, während seine Knie zitterten, die Oberschenkel brannten und Nathaniel anflehten, sich einfach hinzusetzen und eine Weile auszuruhen. Aber der arme Junge konnte keine Zeit verschwenden. Er musste servieren, das Geschirr abräumen, leere Teller aufsammeln und die Köche bitten, ein bisschen schneller zu kochen, was damit endete, dass er angeschrien wurde.

Nathaniels korrekte, frische Uniform klebte an seinem Rücken, durchnässt von Schweiß. Sein Gesicht war gerötet, während er verzweifelt keuchte. Dies war ehrlich gesagt das Training seines Lebens. Er hoffte, dass seine mageren Arme bald anschwellen würden. 

Seine Arme schmerzten und zitterten, als er das verdammte Tablett zum hundertsten Mal an diesem Tag hochhielt.  Die Leute, die aßen, warfen ihm Todesblicke zu, flüsterten und tratschen darüber, wie widerlich es war, dass der dreckige Kellner in einem so schicken, noblen Restaurant wie ein Schwein schwitzte.

Valentino wollte Nathaniel sagen, er solle aufhören, eine kurze Pause einlegen, um wenigstens zu verschnaufen. Aber er wusste, dass er das nicht konnte. Er hielt seine stechenden Augen auf den Kellner gerichtet, das Bild des erschöpften Jungen zerrte an seinen Herzfäden.

Das letzte Mal, als Nathaniel herauskam, um einen wirklich überfüllten Tisch zu bedienen, der mit ungeduldigen Leuten gefüllt war, die den armen Jungen hungrig ansahen, bereit, ihn anzugreifen, wenn er ihr Essen nicht brachte. 

Nathaniel servierte dann schnell ihr Essen und füllte ein paar Drinks nach, als Valentino eintrat und ihn alleine erwischte.  "Wie läuft die Arbeit, Kätzchen?"  fragte er und tat so, als ob er den Jungen in den letzten dreißig Minuten nicht aufmerksam beobachtete.  Nathaniel schenkte ihm ein müdes Lächeln und goss etwas Limonade in das leere Glas, das er in der Hand hielt.  "Alles ist großartig, Sir. Danke für Ihre Besorgnis."

Valentino konnte die Müdigkeit durch Nathaniels Tonfall hören. "Nachdem du dem Mann sein Getränk serviert hast, gehst du zurück in die Küche und machst eine Pause. Ich hole jemand anderen, der für dich serviert."

Nathaniel blinzelte langsam und ließ das kalte, erfrischende Getränk sinken, während er seinen Kopf zu dem größeren Jungen drehte. "Wie mein sie das? Es gibt hier außer mir niemanden, der arbeitet?" Valentino verhärtete seinen Blick. "Stellst du meine Befehle in Frage? Lass es mich anders ausdrücken; geh zurück in die Küche und mach eine Pause. Ich frage nicht, ich stelle fest." Nathaniel schüttelte sich über die Autorität, die in Valentinos Stimme lag.

"J-Ja, Sir." Er schlurfte schnell zum Tisch, servierte das Getränk und machte sich auf den Weg in die Küche, seine schmerzenden Beine fühlten sich erleichtert, dass sie nach Stunden endloser Arbeit endlich zur Ruhe kamen.

Valentino seufzte und glaubte  nicht, für den Jungen einzuspringen. Zaire und Jackson hätten ihm das nie durchgehen lassen. Ha! Ein Mafioso, der gefährlichste Mafioso, der es gibt, arbeitet als Kellner. Für wen? Einen Jungen, den er vor ein paar Tagen kennengelernt hat.
Wie erbärmlich.

~

Lesenacht (4/5)

Wie gehts euch ?

Fahrt ihr in denn Ferien im Urlaub oder bleibt ihr zuhause?

Wanted by the Mafia GERMAN TRANSLATION✔️Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora