Kapitel 25

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Trotz der Begleitung fiel es Aizawa ein wenig schwer, unter die Augen seiner Kollegen zu treten. Das Gefühl, etwas angestellt zu haben und es nun beichten zu müssen, ließ ihn sich fast wie einen Schüler fühlen. Nun, da er zum ersten Mal seit Stunden nicht das Gefühl hatte, jemand würde ihm etwas einreden wollen, sondern einen fast klaren Kopf hatte, kam ihm sein Verhalten lächerlich vor. Er schämte sich und wich Hizashis Blick aus, der aus allen Wolken zu fallen schien, als Hitoshi berichtete, dass Eraserhead sich an der Glasscherbe eines kaputten Spiegels geschnitten hatte.

Die restliche Geschichte sparte er jedoch aus, sehr zur Überraschung des Undergroundheros. Auch Kaminari trug nichts weiter dazu bei, als gemeinsam mit All Might nach dem Verbandskasten Ausschau zu halten, den sie schließlich in einem Schrank neben dem Kühlschrank entdeckten. Nachdem sie zuvor noch davon gesprochen hatten, den anderen alles zu erzählen, hatte er angenommen, dass sie sofort mit der Tür ins Haus fallen würden. Doch stattdessen ließen sie es so aussehen, als ob es ein Unfall gewesen wäre und auch Shota fehlte der Mut, die Wahrheit zu gestehen, obwohl er es gerne würde. Doch es kam ihm falsch vor, kein Wort darüber zu verlieren, auch wenn er es nicht schaffte es anzusprechen. Es war eine Zwickmühle.

Dennoch konnten die Jugendlichen nicht verhindern, dass Yamadas Blick besorgt wurde, als er die Tiefe der Schnitte ansah. „Sicher, dass das nicht genäht werden muss?", fragte er und war sich schon ziemlich sicher, dass Shota nur eine ablenkende Antwort darauf geben würde, um zu verhindern, dass er erneut ins Krankenhaus musste und es runterspielen würde. Innerlich bereitete sich der blonde Held schon darauf vor, seinen Freund mit Gewalt zum Auto zu zerren und legte sich die passenden Worte zurecht, um Shotas Widerworte zu entkräften.

„Das ist eine gute Frage", bekam er jedoch überraschend als Antwort und sah, wie Shota mit gerümpfter Nase auf den tiefsten Schnitt, der mitten auf seiner Handfläche war, sah. Die Glasscherbe hatte sich ziemlich tief in seine Hand gebohrt, als er sie nicht loslassen konnte. Es hatte sich so angefühlt, als würde sie auf der anderen Seite wieder rauskommen. Nur dank Hitoshis Macke, hatte er sie loslassen können, sonst wäre gewiss schlimmeres passiert.

Verwirrt und erstaunt sah Mic seinen besten Freund an und fasste ihm kurz an die Stirn, nur um sicher zu gehen, dass er nicht im Fieberdelirium sprach. Für gewöhnlich hätte Shota seine Verletzung runtergespielt und nicht Hizashi rechtgegeben. Das war mehr als seltsam. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich lieber ins Krankenhaus fahren, und das dort behandeln lassen", schlug Hizashi vor und ließ den Dunkelhaarigen nicht aus den Augen, um seine Reaktion genau zu beobachten. Natürlich verzog Shota kurz das Gesicht, und seufzte kurz darauf. „Na gut, das eine Mal", gab er sich geschlagen. Schließlich wollte er verhindern, dass sich alle weiterhin Sorgen machten und es war wohl ohnehin besser, die Verletzung untersuchen zu lassen, wenn er die Hand in Zukunft noch benutzen wollte. Wie sollte er sonst mit seinem Fangtuch umgehen, falls auch ein paar Nerven oder Sehnen in Mitleidenschaft gezogen worden waren? Immerhin wollte er, egal was noch auf ihn zukam, weiterhin seiner Heldentätigkeit nachkommen können.

Wenig später waren sie auch schon auf dem Weg zur Notaufnahme. Zum Glück war es nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Die Wunden wurden versorgt und verbunden und da Shota freiwillig auch andere Untersuchungen über sich ergehen ließ, bestand Hizashi auch nicht darauf, ihn gleich im Krankenhaus zu lassen, auch wenn er die Geschichte mit dem Unfall nicht so ganz glaubte. Außerdem hatte er das dumpfe Gefühl, dass Eraser ohnehin niemals freiwillig dortbleiben würde, auch wenn er sich wohl diesmal mit diesem Gedanken täuschen würde.

Demon in his mindWhere stories live. Discover now